Pushpak Mahabharata Buch 16Zurück WeiterNews

Kapitel 4 – Balarama und Krishna verlassen die Welt der Menschen

Vaisampayana sprach:
So verließen Daruka, Babhru und Krishna den Ort und folgten den Fußspuren Balaramas. Sie entdeckten den Helden mit der ursprünglichen Energie abseits meditierend auf dem Boden sitzend, den Rücken an einen Baum gelehnt.

Und Krishna gebot seinem Wagenlenker Daruka:
Geh zu den Kurus und informiere sie über das große Schlachten der Yadus aufgrund des brahmanischen Fluchs. Arjuna soll schnell herkommen.

Völlig benommen vor Kummer bestieg Daruka einen Wagen und machte sich auf den Weg. Und als er fort war, sprach Krishna zu Babhru, der auf seine Befehle wartete:
Eile du, die Damen zu beschützen. Laß keine Räuber an sie heran, welche ihr Schmuck anlocken könnte.

Und Babhru, der vom Wein ganz hilflos war und über den Untergang seines Volkes verzweifelte, machte sich auf den Weg. Doch sobald er die schützende Nähe von Krishna verlassen hatte und einige Schritte gegangen war, holte sich die Eisenkeule, wie ein Wurfholz aus der Hand eines Jägers, auch diesen letzten Überlebenden des Yadu Geschlechts und schlug ihn, damit der Fluch der Brahmanen wahr würde. Nun war auch Babhru tot, und Krishna sprach zu seinem älteren Bruder:
Warte hier auf mich, bis ich die Damen unter den Schutz der Familie gestellt habe.

So kehrte Krishna in die Stadt zurück und sprach zu seinem Vater Vasudeva:
Beschütze die Frauen, bis Arjuna kommt. Balarama wartet am Waldrand auf mich. Ich gehe gleich zu ihm. Ich sah heute die Vernichtung der Yadus wie ich damals die Vernichtung der Kurus sah. Doch in dieser leeren Stadt kann ich nicht bleiben. Ich gehe in die Wälder und übe mit Balarama Buße.

Dann berührte er die Füße seines Vaters mit dem Haupt und verließ ihn schnell. Sofort erhob sich lautes Weinen und Klagen unter den Frauen und Kindern des Hauses, so daß Krishna noch einmal umkehrte und beruhigend sprach:
Arjuna wird bald kommen und euch von eurem Kummer befreien.

So eilte Krishna wieder zu seinem Bruder zurück und kam gerade zu dem im Yoga Vertieften, als eine mächtige, schneeweiße Schlange aus seinem Mund kroch. Und so verließ die große, tausendköpfige Naga (Sesha) mit den roten Augen den menschlichen Körper (in dem sie so lange gelebt hatte), und schlängelte sich zum Ozean, wo schon viele himmlische Schlangen und heilige Flüsse darauf warteten, sie ehrenvoll willkommen zu heißen. Da standen Karkotaka, Vasuki, Takshaka, Prithushravas und Kunjara bereit, auch Mishri, Sankha, Kumuda, Pundarika, der hochbeseelte Dhritarashtra, Hrada, Kratha und Shitikantha mit der heftigen Energie, Chakramanda, Atishanda und die hohen Nagas namens Durmukha und Ambarisha. König Varuna selbst war gekommen, um der großen, weißen Naga das Arghya anzubieten, die Füße zu waschen, sie mit allen Riten zu begrüßen und zu ehren.

Nachdem sein Bruder so die irdische Welt verlassen hatte, wanderte Krishna nachdenklich für einige Zeit durch den einsamen Wald. Er hatte die himmlische Sicht und wußte um das Ende aller Dinge. So setzte sich der Energievolle auf den blanken Boden, und dachte an die Worte Gandharis. Auch erinnerte er sich an die Worte Durvasas, als er seinen Körper mit den Essensresten von Payasa eingerieben hatte (und so bis auf die Fußsohlen unverletzbar geworden war, siehe MHB 13.159). Und mit dem Gedanken an die Vernichtung der Kurus und Yadavas beschloß er, daß die Stunde für die Abreise aus dieser Welt für ihn gekommen war. Er zügelte seine Sinne im Yoga, auch die Rede und das Denken und legte sich im Yoga vertieft nieder. Obwohl er die Höchste Gottheit war, wünschte er zu sterben, um die drei Welten zu erhalten und die Worte Durvasas wahr werden zu lassen. Schon bald kam ein Jäger namens Jara (Alter) des Weges, der Hirsche jagen wollte. Den liegenden Krishna verwechselte er mit einem Hirsch und schoß seinen Pfeil auf ihn ab. Der Pfeil bohrte sich in die ungeschützte Ferse Krishnas, und schnell kam der Jäger herbei, um seine Beute sicherzustellen. Doch als er näher kam, sah er einen Mann in gelben Kleidern, tief im Yoga versunken und mit mehreren Armen. Erschrocken und angstvoll berührte er Krishnas Füße. Der Hochbeseelte beruhigte den Jäger und stieg himmelwärts, das ganze Himmelsgewölbe mit seinem Glanz erfüllend. Als er den Himmel erreichte, traten ihm Indra, die Aswin Zwillinge, Rudra, die Adityas, Vasus, Viswadevas, Munis, Siddhas und viele treffliche Gandharvas und Apsaras entgegen, um ihn willkommen zu heißen. So, oh König, kehrte der ruhmreiche Narayana mit der unbezwingbaren Energie, der Schöpfer, Erhalter und Vernichter von allem und Lehrer des Yoga, den Himmel erfüllend in seine unerkennbare Sphäre zurück. Die Himmlischen verneigten sich vor ihm demütig und verehrend, die Gandharvas warteten ihm auf und sangen sein Lob, und auch Indra pries ihn freudig.


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