Pushpak Mahabharata Buch 16Zurück WeiterNews

Kapitel 5 – Arjuna reist nach Dwaraka

Vaisampayana sprach:
Als Daruka in Hastinapura angekommen war, berichtete er den Söhnen der Kunti das Geschehene, und die Pandavas brannten im Kummer. Arjuna, der liebe Freund Krishnas, sagte Lebewohl und machte sich auf die Reise zu seinem Onkel. Dabei war er überzeugt, daß die Vernichtung bald alles heimsuchen würde. Mit Daruka begab er sich nach Dwaraka, und dort angekommen wähnte er die Stadt wie eine Ehefrau ohne ihren Gatten. Die Damen, die zuvor den Herrn des Universums zum Beschützer hatten, waren nun verlassen. Als Arjuna die Stadt betrat, empfing ihn lautes Wehgeschrei. Krishna war mit sechzehntausend Frauen verheiratet gewesen, und diese klagten schmerzlich und schrill um ihren Gatten. Und Arjuna konnte vor lauter Tränen die Damen und ihre Kinder gar nicht ansehen. Einst war der Dwaraka Fluß angefüllt mit dem Wasser der Vrishnis und Andhakas, den Pferden als Fischen, den Wagen als Flößen, dem Klang der Musikinstrumente und dem Rattern der Wagenräder als Wellenrauschen, den Häusern und Plätzen als Inseln, den Juwelen und kostbaren Steinen als Moos, den adamantenen Mauern als treibende Blumengirlanden und den Straßen und Wegen als Strömungen. Balarama und Krishna waren die mächtigen Alligatoren in diesem Fluß gewesen, doch nun schien Arjuna der einst prachtvolle und lebendige Fluß wie der schrecklich öde Vaitarani, der (an der Schwelle zum Totenreich) alle im Netz der Zeit bindet. Leer und glanzlos war die Stadt für den klugen Arjuna, denn all die Vrishni Helden fehlten. Die Schönheit war verflogen, und überall herrschte Traurigkeit. Dwaraka glich einer Lotusblüte im Winter, und Arjuna warf sich in Tränen gebadet und klagend vor den weinenden Frauen zu Boden. Auch Satyabhama, die Tochter von Satrajit, und Rukmini glitten neben Arjuna zu Boden und schluchzten laut. Dann hoben sie Arjuna auf und geleiteten ihn auf einen goldenen Sitz. Dort saß er, von den klagenden Damen umgeben, lobte Krishna, tröstete sie damit und ging dann weiter, seinen Onkel Vasudeva zu sehen.


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