Pushpak Mahabharata Buch 13Zurück WeiterNews

Kapitel 160 - Krishna lobt Durvasa als Mahadeva

Yudhishthira sprach:
Oh Madhu Vernichter, bitte erkläre mir auch das Wissen, das du durch die Gnade von Durvasa erworben hast. Oh Erster aller Intelligenzbegabten, ich wünsche alles über die hohe Glückseligkeit und alle Namen dieses Hochbeseelten wahrhaft und ausführlich zu erfahren. (Durvasa gilt als Inkarnation von Mahadeva.)

Und Krishna sprach:
So werde ich dir das Gute erklären, das ich erworben habe, wie auch den Ruhm aus der Gnade dieses Hochbeseelten. Wahrlich, ich werde darüber sprechen, nachdem ich mich vor Kapardin (Shiva) verneigt habe. Höre mich, oh König, wie ich dir das Satarudriyam (der Namen Shivas) erkläre, das ich mit gezügelten Sinnen jeden Morgen nach dem Aufstehen wiederhole. Der mächtige Herr aller Wesen, der Große Vater Brahma mit dem Reichtum der Entsagung, verfaßte diese Mantras höchstselbst, nachdem er für einige Zeit besondere Entsagung geübt hatte. Oh Herr, es ist Shankara (Shiva), der alle belebten und unbelebten Geschöpfe im Weltall erschuf. Es gibt kein Wesen, oh Monarch, das höher als Mahadeva ist. Wahrlich, er ist das Höchste von allen Wesen in den drei Welten. Es gibt keinen, der vor diesem Hochbeseelten stehen könnte. Ja, es gibt keinen in den drei Welten, der ihm als ebenbürtig gelten kann. Wenn er von Zorn erfüllt auf dem Kampffeld steht, beraubt schon der Duft seines Körpers alle Feinde ihres Bewußtseins, und jene, die noch nicht geschlagen sind, wanken und fallen. Sein Gebrüll ist so furchterregend wie das Grollen der Gewitterwolken. Wenn dieses Gebrüll im Kampf ertönt, brechen sogar die Herzen der großen Götter. Wenn der Träger des Pinaka zornig wird und eine schreckliche Form annimmt, dann reicht ein Blick von ihm auf einen Gott, Dämon, Gandharva oder Naga, und dieses Wesen kann keine Ruhe mehr finden, nicht einmal in den tiefsten Höhlen der Berge. Als Daksha, der Herr aller Wesen, sein großes Opfer durchführen wollte, durchbohrte der unerschrockene Bhava (Shiva) im Zorn (über seine Mißachtung) das verkörperte Opfer mit einem Pfeil von seinem schrecklichen Bogen und brüllte laut auf. Wahrlich, als Maheshvara zornig wurde und das Opfer zerstörte, wurden alle Götter von Kummer erfüllt und verloren Glück und Stille im Herzen. Schon vom Sirren seiner Bogensehne wurde das ganze Weltall bedroht. All die Götter und Dämonen waren erschüttert und betäubt. Der Ozean wütete, und die Erde bebte bis ins Innerste. Die Hügel und Berge begannen, sich von ihrer Stelle zu bewegen, und flohen nach allen Seiten. Das Himmelsgewölbe krachte, und alle Welten wurden in dichte Dunkelheit gehüllt. Nichts konnte noch erkannt werden. Alle Lichter erloschen zusammen mit der Sonne selbst, oh Bharata. Die großen Rishis wurden von Furcht erschüttert und führten all die Riten für Versöhnung und Frieden durch, um der Welt und sich Gutes zu tun. Inzwischen stürmte Rudra mit furchterregender Kraft gegen die Götter, und voller Zorn riß er die Augen von Bhaga aus, schlug Pushan mit seinem Fuß und brach diesem Gott die Zähne, als jener gerade dabei war, den großen Opferkuchen (namens Purodasa) zu verzehren. Zitternd vor Angst verneigten die Götter ihre Häupter vor Shankara. Doch ohne besänftigt zu sein, legte Rudra noch einen scharfen und flammenden Pfeil auf seine Bogensehne. Beim Anblick dieser Kraft waren die Götter und Rishis völlig schockiert. Und sogar die Ersten unter den Göttern waren bestrebt, ihn zu beruhigen. Sie falteten voller Verehrung ihre Hände und begannen, die Satarudriyam Mantras zu rezitieren. Und schließlich war Maheshvara, als er solcherart durch die Götter geehrt wurde, wieder zufrieden und erhielt von den Göttern einen großen Anteil (der Opfergaben). Vor Angst zitternd, oh König, suchten sie seinen Schutz. Und als Rudra befriedigt war, wurde auch das zerstörte Opfer wieder hergestellt. Welches Glied auch immer durch die Pfeile von Mahadeva durchbohrt worden war, alles wurde wieder ganz und gesund.

Die energie- und machtvollen Dämonen hatten einst drei Städte am Firmament. Eine war aus Eisen, eine aus Silber und die dritte aus Gold. Mit all seinen Waffen konnte Indra, der Führer der Götter, diese Städte nicht besiegen. Und gequält von den Dämonen suchten die Götter den Schutz des großen Rudra. Gemeinsam sprachen die Hochbeseelten zu ihm:
Oh Rudra, die Dämonen drohen in allen Taten ihren unheilsamen Einfluß zu nehmen. Vernichte die Dämonen und zerstöre ihre dreifache Stadt zum Schutz der drei Welten, oh Verleiher von Ehren!

So angesprochen, antwortete er „So sei es!“, und machte Vishnu zum Kopf eines ausgezeichneten Pfeiles, den Gott des Feuers zum Schaft und Yama, den Sohn von Surya, zu den Flügeln dieses Pfeiles. Die Veden machte er zu seinem Bogen und die Göttin Savitri zur ausgezeichneten Bogensehne. Der Große Vater Brahma wurde schließlich sein Wagenlenker. Mithilfe all dieser Kräfte durchbohrte er die dreifache Stadt der Dämonen mit seinem Pfeil, der drei Spitzen hatte. Wahrlich, oh Bharata, so verbrannte Rudra all die Dämonen in ihren drei Städten mit diesem Pfeil, der den Glanz der Sonne hatte und die Energie des Feuers, das am Ende der Yugas erscheint, um alle Geschöpfe aufzulösen.

Zu anderer Gelegenheit hatte sich Mahadeva in ein Kind mit fünf Locken verwandelt, das auf dem Schoß von Parvati lag, als die Götter fragten, wer er sei. Beim Anblick dieses Kindes wurde Indra plötzlich mit Neid und Zorn erfüllt und entschloß sich, seinen Donnerblitz zu schleudern. Das Kind lähmte jedoch den Arm von Indra, der wie eine Eisenkeule war und den Donnerblitz hielt. Daraufhin waren die Götter völlig verwirrt und konnten nicht verstehen, daß dieses Kind der Herr des Universums war. Wahrlich, sie alle zusammen mit den mächtigen Regenten der Welt wurden in ihrer Wahrnehmung hinsichtlich dieses Kindes getäuscht, das niemand anderes als das Höchste Wesen war. Nur der berühmte Große Vater Brahma meditierte mithilfe seiner Entsagung und erkannte, daß dieses Kind die Höchste Gottheit war, Mahadeva mit der unermeßlichen Kraft, der Gatte der Uma. So lobte er den Herrn, und auch die Götter begannen das Lob von Rudra und Uma zu singen, worauf der gelähmte Arm von Indra wieder hergestellt wurde.

Und dieser Mahadeva, der seine Geburt als der energievolle Brahmane Durvasa genommen hatte, wohnte lange in meinem Haus in Dwaraka. Während er dort wohnte, handelte er auf sehr außergewöhnliche Weise. Doch obwohl er so schwer zu ertragen war, ertrug ich ihn mit edlem Herzen. Er ist Rudra. Er ist Shiva. Er ist Agni. Er ist Sarva. Er ist der alles Besiegende. Er ist Indra, Vayu, die Aswins und der Gott des Blitzes. Er ist Chandramas und Surya (Mond und Sonne). Er ist Ishana und Varuna. Er ist die Zeit. Er ist der Zerstörer und der Tod. Er ist der Tag und die Nacht und die Dämmerungen. Er ist die Wochen, Monate, Jahreszeiten und das Jahr. Er ist Dhatri und Vidhatri. Er ist Visvakarma, der himmlische Architekt, und der Allwissende. Er ist der Raum mit allen Richtungen. Er ist die unermeßliche Seele von universaler Form. So erscheint der heilige und berühmte Durvasa mit dem Glanz der Himmlischen. Manchmal zeigte er sich als Einer, manchmal als Zwei und manchmal als die Vielfalt in hunderttausenden Formen. Auch das ist Mahadeva, die ungeborene Gottheit. Selbst in hundert Jahren könnte man seine Verdienste nicht ausreichend beschreiben.


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