Pushpak Mahabharata Buch 13Zurück WeiterNews

Kapitel 161 - Krishna preist Mahadeva

Krishna sprach:
Oh starkarmiger Yudhishthira, höre mir zu, wie ich dir die vielen Namen von Rudra erkläre wie auch die hohe Glückseligkeit dieses Hochbeseelten. Die Rishis beschreiben Mahadeva als Agni, Sthanu und Maheshvara, als einäugig, dreiäugig, von universaler Form, höchst vorzüglich und als Shiva. Die vedengelehrten Brahmanen sagen, daß dieser Gott zwei Formen hat. Die eine ist schrecklich, und die andere ist freundlich und verheißungsvoll. Diese zwei Formen teilen sich dann weiterhin in viele andere Formen. Die schreckliche und wilde Form wird als identisch mit Agni, Blitz und Surya (der Sonne) betrachtet. Die andere, freundliche und verheißungsvolle Form ist mit der Tugend, dem Wasser und Chandramas (dem Mond) identisch. Deshalb sagt man, daß die Hälfte seines Körpers Feuer und die andere Hälfte Soma ist. Man sagt auch, die freundliche Form übt das Brahmacharya Gelübde (der Enthaltsamkeit), und die andere, schreckliche Form bewirkt alles Zerstörende im Weltall. Weil er groß (Mahat) und der Höchste Herr von Allem (Ishvara) ist, deshalb wird er Maheshvara genannt. Weil er verbrennt und bedrückt, heftig, wild und energievoll ist, und weil er Fleisch, Blut und Mark verzehrt, wird er Rudra genannt. Weil er der Höchste von allen Göttern ist, alles beherrscht und das ganze Weltall beschützt, deshalb wird er Mahadeva genannt. Weil er Form und Farbe des Rauchs hat, deshalb heißt er Dhurjati. Weil er mit all seinen Taten Opfer durchführt und das Wohl aller Wesen sucht, deshalb heißt er Shiva oder der Verheißungsvolle. Weil er am Himmel seine feste Bahn zieht und alle Lebewesen erwärmt, und weil sein Linga ewig besteht, deshalb heißt er Sthanu. Weil er vielfältig ist, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, sowie belebt und unbelebt, deshalb heißt er Bahurupa (vielgestaltig). Weil die Götter namens Viswadevas in seinem Körper wohnen, deshalb heißt er Vishvarupa (von universaler Form). Er ist tausendäugig und hat unendlich viele Augen nach allen Seiten und an allen Teilen seines Körpers. Seine Energie entfaltet sich durch seine Augen, und es gibt kein Ende dieser Augen. Weil er stets alle Wesen ernährt und sich mit ihnen vergnügt, und weil er ihr Herr und Meister ist, deshalb heißt er Pasupati (der Herr aller Wesen). Weil sein Linga (Phallus) stets das Gelübde des Brahmacharya (der Keuschheit) übt, verehren es alle Welten. Und man sagt, diese Verehrung stellt ihn höchst zufrieden. Wenn jemand ein Bild von ihm verehrt und ein anderer sein Linga, so gelangt der Letztere zu ewigen Wohlstand. Auch die Rishis, Götter, Gandharvas und Apsaras verehren sein Linga, das stets aufgerichtet und erhoben ist. Wenn sein Linga verehrt wird, ist Maheshvara höchst zufrieden mit seinen Verehrern. Er liebt seine Verehrer und schenkt ihnen mit freudigem Herzen viel Glück. Dieser große Gott wohnt gern auf Leichenplätzen, und dort verbrennt und verrottet er alle toten Körper. Wer auf solchem Boden seine Opfer durchführt, erreicht am Ende die hohen Bereiche, die für Helden bestimmt sind.

Indem er seine wesenhafte Funktion erfüllt, wohnt Er als Tod in den Körpern aller Wesen, aber auch als Lebensatem, den man Prana und Apana (Ein- und Aushauch) nennt. Er hat zahllose herrliche und fürchterliche Formen. All diese Formen werden in der Welt verehrt und sind den erleuchteten Brahmanen bekannt. Als Vielfalt der Götter trägt er viele Namen, die alle voll tiefster Bedeutung sind. Wahrlich die Bedeutung dieser Namen wird entweder aus seiner Größe, seiner Weite, seinen Leistungen oder seinem Verhalten abgeleitet. Die Brahmanen rezitieren stets zu seiner Ehre dieses ausgezeichnete Satarudriyam, das in den Veden vorkommt wie auch in den Schriften, die Vyasa verfaßt hat. Wahrlich, die Brahmanen und Rishis nennen ihn das Älteste von allen Wesen. Er ist der Erste von allen Göttern, und aus seinem Mund wurde Agni geschaffen. Diese vollkommen gerechte Gottheit ist immer bereit, allen Wesen Schutz zu gewähren, und gibt die Bittenden nie auf. Eher würde er sein Leben geben und alle möglichen Beschwerden selbst ertragen. Er ist es, der langes Leben, Gesundheit, Fülle, Reichtum, Freude und Vergnügen gibt, aber auch nimmt. Die Herrschaft und Fülle, die man in Indra und den anderen Göttern sieht, gehören in Wahrheit ihm. Er ist es, der stets in allem wirkt, was als Gutes und Böses in den drei Welten erscheint. Weil er die vollkommene Kontrolle über alle erfreulichen Dinge hat, wird er Ishvara (der Höchste Herr oder Meister) genannt. Und weil er der Meister des ausgedehnten Weltalls ist, heißt er Maheshvara. Das ganze Universum wird von Ihm in verschiedenen Formen durchdrungen. Es ist diese Gottheit, deren Rachen brüllt und das Wasser im Ozean in Form eines riesigen Pferdekopfes verbrennt.


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