Pushpak Mahabharata Buch 13Zurück WeiterNews

Die heilsamen Verdienste des Fastens

Kapitel 103 - Über das Fastengelübde

Yudhishthira sprach:
Du hast zu uns über die verschiedenen Geschenke, die Stille der Seele, die Wahrheit, das Mitgefühl, die Zufriedenheit mit seiner anvertrauten Ehefrau und die Verdienste der tugendhaften Taten gesprochen. Du weißt bestimmt auch, oh Großvater, daß es keine größere Kraft gibt als die Entsagung. So erkläre uns bitte, was die beste Entsagung ist.

Und Bhishma sprach:
Erkenne, oh Yudhishthira, daß man jene Bereiche der Glückseligkeit erreicht, die dem Wesen der Entsagung entsprechen, die man übt. Und ich denke, oh Sohn der Kunti, daß es keine größere Entsagung gibt, als die Enthaltsamkeit in der Ernährung (im weitesten Sinne). Diesbezüglich wird eine alte Geschichte über ein Gespräch zwischen Bhagiratha und dem berühmten Brahma erzählt. Wir haben gehört, oh Bharata, daß Bhagiratha jene Region erreichte, die jenseits der Bereiche der Götter, Kühe und Rishis ist. Diesbezüglich, oh Monarch, sprach Brahma, der Große Vater der Schöpfung, zu Bhagiratha:
Wie, oh Bhagiratha, hast du diese Region erreicht, die so schwer zu erreichen ist? Weder die Götter noch die Gandharvas oder Menschen können hierherkommen, oh Bhagiratha, ohne die beständigste Entsagung geübt zu haben. Wahrlich, wie hast du diesen Bereich gewonnen?

Und Bhagiratha antwortete:
Ich pflegte, hunderttausende Goldmünzen an die Brahmanen zu schenken, während ich selbst das Brahmacharya Gelübde beachtete. Doch nicht durch das Verdienst solcher Geschenke habe ich diese Region erreicht, oh Gelehrter. Ich führte zehnmal das Ekaratri-Opfer durch, viele Male das Pancharatra-Opfer, elfmal das Ekadasaratri-Opfer und hundertmal das große Jyotishtoma-Opfer. Doch nicht durch das Verdienst solcher Opfer habe ich diese Region der Glückseligkeit erreicht. Für hundert Jahre lebte ich beständig an der heiligen Jahnavi (Ganga), übte dort die härteste Entsagung und gab tausende Diener und Dienerinnen an die Brahmanen. An den Seen in Pushkara gab ich hunderttausendmal hunderttausend Rosse und zweihunderttausend Kühe an die Brahmanen. Ich gab auch tausend schöne, junge Damen, die mit goldenen Monden geschmückt waren, und sechzigtausend mit noch schöneren Ornamenten aus reinem Gold. Doch nicht durch das Verdienst solcher Taten habe ich diese Region erreicht. Oh Herr des Weltalls, ich vollbrachte die unter dem Namen Gosava bekannten Opfer und gab zehn Arvudas Kühe. Dabei bot ich jedem Brahmanen zehn Kühe an, die jeweils von ihrem Kalb begleitet wurden und viel Milch gaben, zusammen mit einem Behälter aus Gold und einem aus weißem Messing, um sie zu melken. Ich führte viele Soma-Opfer durch und gab jedem Brahmanen zehn gute Milchkühe mit ihrem ersten Kalb sowie hunderte Kühe von der Rohini Art. Und ich gab den Brahmanen auch zweimal zehn Millionen andere Kühe, die reichlich Milch gaben. Doch nicht durch das Verdienst solcher Geschenke habe ich diese Region der Glückseligkeit erreicht. Ich gab auch hunderttausend weiße Pferde der Valhika Rasse, die mit goldenen Girlanden geschmückt waren. Doch nicht durch das Verdienst solcher Taten erreichte ich diese Region. Ich gab achtzig Millionen goldene Münzen an die Brahmanen und weitere hundert Millionen in jedem Opfer, das ich durchführte, oh Brahmane. Doch nicht durch das Verdienst solcher Taten habe ich diese Region der Glückseligkeit erreicht. Ich gab auch hundertsiebzig Millionen Rosse, oh Großer Vater, jedes mit einem grünen Schimmer, dunklen Ohren und Goldgirlanden geschmückt. Ich gab auch siebzehntausend Elefanten von riesiger Größe, mit Stoßzähnen, so groß wie Pflugscharen, mit dem Padma Zeichen auf ihren Körpern und mit Girlanden aus Gold geschmückt. Ich gab zehntausend Wagen, oh Großer Vater, deren Teile aus Gold waren und verschiedene Ornamente trugen. Ich gab auch siebentausend andere Wagen mit angespannten Rossen, die mit goldenen Ornamenten geschmückt waren. Diese Wagen bildeten das Dakshina eines Opfers entsprechend der Veden. In den zehn großen Vajapeya-Opfern, die ich vollendet habe, gab ich tausend Pferde mit der Kraft von Indra selbst.

Oh Großer Vater, nachdem ich großen Reichtum verschenkt und acht Rajasuya-Opfer vollbracht hatte, gab ich tausend Könige, nachdem ich sie im Kampf besiegt hatte, mit goldenen Girlanden verehrt an die Brahmanen. Doch nicht durch das Verdienst solcher Taten habe ich diese Region erreicht. In jenen Opfern, oh Herr des Weltalls, waren meine Geschenke so reichlich wie der Strom der Ganga. Jedem Brahmanen gab ich zweitausend goldverzierte Elefanten und ebenso viele Rosse mit goldenem Schmuck sowie hundert Dörfer der besten Art. Wahrlich das gab ich jedem Brahmanen dreimal hintereinander. Buße übend, von gezügelter Diät lebend, die Stille der Seele pflegend und die Rede zurückhaltend wohnte ich lange Zeit auf dem Rücken des Himavat an der Ganga, deren unwiderstehlicher Strom (als er vom Himmel fiel) von Mahadeva mit seinem Kopf aufgefangen wurde. Doch nicht durch das Verdienst solcher Taten, oh großer Herr, habe ich diese Region erreicht. Ich warf den Sami-Stab, verehrte die Götter (nach jeder Wurfweite) in Myriaden von Opfern im Laufe eines einzelnen Tages und das über zwölf oder dreizehn Tage, an denen auch viele Pundarika-Opfer vollendet wurden. Doch nicht durch das Verdienst solcher Opfer habe ich diese Region erreicht. Ich gab den Brahmanen achttausend weißhäutige Stiere, jeder mit einem prächtigen Buckel und einem vergoldeten Horn. Ich gab ihnen auch schöne Ehefrauen, die mit goldenen Ketten geschmückt waren, sowie ganze Berge von Gold, Edelsteinen und anderen Reichtum. Ich gab auch tausende Dörfer voller Getreide und Wohlstand. Mit gezügelten Sinnen übergab ich in vielen großen Opfern den Brahmanen hunderttausend Kühe, die ihr erstes Kalb bei sich hatten. Doch nicht durch das Verdienst solcher Taten habe ich diese Region erreicht. Ich verehrte die Götter in einem elftägigen Opfer und zweimal in einem zwölftägigen. Ich verehrte sie auch des öfteren mit Pferdeopfern, und sechzehnmal führte ich das Arkayana-Opfer durch. Doch nicht durch das Verdienst solcher Taten habe ich diese Region erreicht. Ich gab auch jedem Brahmanen einen Wald aus Kanchana Bäumen, der sich ein Yojana nach jeder Seite erstreckte, und wo jeder Baum mit Juwelen und Edelsteinen geschmückt war. Doch nicht durch das Verdienst solcher Taten habe ich diese Region erreicht. Für dreißig Jahre beachtete ich mit völlig zornbefreitem Herzen das höchst verdienstvolle Turayana-Gelübde und gab den Brahmanen jeden Tag neunhundert Kühe. Wahrlich, oh Herr des Weltalls, jede dieser Kühe gehörte der Rohini Art an und gab reichlich Milch zur rechten Zeit. Doch nicht durch das Verdienst solcher Gelübde habe ich diese Region erreicht, oh Führer der Götter. Ich verehrte jeden Tag dreißig Opferfeuer. Ich verehrte die Götter in acht Opfern, in denen das Fett aller Tiere in das Feuer gegossen wurde. Ich verehrte sie in sieben Opfern, in denen das Fett von Menschen in das Feuer gegossen wurde. Und ich verehrte sie in tausendachtundzwanzig Viswajit-Opfern. Doch nicht durch das Verdienst solcher Opfer, oh Herr aller Götter, habe ich diese Region erreicht. An den Ufern der Sarayu, Vahuda und Ganga sowie in den Wäldern von Naimisha gab ich Millionen von Kühen an die Brahmanen. Doch nicht durch das Verdienst solcher Taten habe ich diese Region erreicht.

Ursprünglich kannte nur Indra das große Geheimnis vom Gelübde des Fastens und bewahrte es. Sukra, der Nachkomme von Bhrigu, erwarb dieses Wissen durch geistige Sicht aufgrund seiner Entsagung. Und so war es Sukra (der Lehrer der Dämonen) mit der lodernden Energie, der es der Welt zuerst bekanntgab. Oh segenspendender Gott, ich beachtete dieses Gelübde, und als ich dieses sehr hohe Gelübde vollbracht hatte, waren alle Brahmanen mit mir zufrieden. Tausend Rishis erschienen vor mir, oh mächtiger Herr, und all diese Brahmanen und Rishis sprachen zufrieden mit mir: „Erhebe dich in die Region des Brahma!“ Und so kam es aufgrund des Verdienstes dieses Fastengelübdes, daß ich diese Region der höchsten Glückseligkeit erreichen konnte. Daran gibt es keinen Zweifel. So habe ich dir, dem Höchsten Lenker aller Geschöpfe, auf deine Frage hin die Verdienste des Fastengelübdes erklärt. Nach meiner Meinung gibt es keine höhere Entsagung als das Fasten. Tief verneige ich mich vor dir, oh Erster aller Götter. Sei mir gnädig!

Bhishma fuhr fort:
Nachdem König Bhagiratha solche Worte gesprochen hatte, die jede Ehre verdienen, wurde er am Ende seiner Rede von Brahma mit den rechten Riten geehrt. Deshalb beachte auch du, oh Yudhishthira, das Fastengelübde und verehre jeden Tag die Brahmanen! Die Worte der Brahmanen können alles bewirken, sowohl in dieser als auch der jenseitigen Welt. Wahrlich, die Brahmanen sollten stets mit Geschenken von Roben, Essen, weißhäutigen Kühen und Wohnhäusern verehrt werden. Sogar die Götter sollten die Brahmanen befriedigen. So befreie dich von aller Habgier und übe dieses höchst verdienstvolle Gelübde, das nur wenigen bekannt ist!


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