Pushpak Mahabharata Buch 13Zurück WeiterNews

Über das Hausleben

Kapitel 97 - Die Aufgaben des Hausvaters

Yudhishthira sprach:
Oh Erster der Bharatas, bitte nenne mir nun alle Aufgaben in der häuslichen Lebensweise und erkläre mir alles, was ein Mensch tun sollte, um Wohlstand in dieser Welt zu erreichen.

Und Bhishma sprach:
Oh Bharata, diesbezüglich werde ich dir eine alte Geschichte über Vasudeva (Krishna) und die Göttin der Erde erzählen. Oh bester Prinz, der mächtige Vasudeva fragte damals, nachdem er das Lob der Göttin Erde gesungen hatte, nach dem gleichen Thema.

Vasudeva sprach:
Nachdem ich die Lebensweise eines Hausvaters angenommen habe, welche Taten soll ich oder jemand wie ich vollbringen, und welche guten Früchte entstehen daraus?

Und die Göttin Erde antwortete:
Oh Madhava, von einem Hausvater sollten die Rishis, Götter, Ahnen und Menschen verehrt werden, indem er Opfer darbringt. Lerne von mir, daß Götter stets mit Opfern und die Menschen mit Gastfreundschaft befriedigt werden. Deshalb sollte der Hausvater handeln, wie sie es wünschen. Durch solche Taten, oh Madhu Vernichter, werden auch die Rishis zufrieden sein. Der Hausvater sollte sich im Essen zügeln, täglich sein heiliges Feuer pflegen und Opfergaben darbringen, womit die Götter gestärkt werden, oh Madhu Vernichter. Der Hausvater sollte auch Opfergaben in Form von Speisen und Getränken oder Früchten, Wurzeln und Wasser täglich den Ahnen anbieten, gekochten Reis den Viswadevas und geklärte Butter dem Agni, Soma und Dhanvantari (dem göttlichen Heiler). Er sollte auch besondere Opfergaben dem Prajapati anbieten und die Opfergaben in der rechten Reihenfolge dem Yama im Süden, Varuna im Westen, Soma im Norden, Prajapati in der Mitte im Haus, Dhanvantari im Nordosten und Indra im Osten. Und am Eingang seines Hauses sollte er den Menschen Nahrung anbieten. Diese, oh Madhava, sind als die Vali Gaben bekannt, die den Maruts und Göttern im Bereich seines Hauses dargebracht werden. Den Viswadevas sollte er in der freien Luft opfern und den Rakshasas und Geistern während der Nacht. Nach diesen Opfergaben sollte der Hausvater die Brahmanen beschenken, und wenn kein Brahmane da ist, sollte er den ersten Teil des Essens ins Feuer opfern. Wenn ein Mensch wünscht, ein Sraddha für seine Vorfahren durchzuführen, sollte er zum Abschluß, wenn die Ahnen befriedigt sind, auch die Vali Gaben in der rechten Reihenfolge darbringen und die Viswadevas verehren. Er sollte Brahmanen einladen und die Gäste in seinem Haus mit Speise gut versorgen. Zu den Gästen, oh Prinz, zählen alle, die nur vorübergehend im Haus verweilen. Zu seinem Lehrer, seinem Vater, seinem Freund und seinem Gast möge ein Hausvater sprechen: „Dies habe ich in meinem Haus, um es dir heute anzubieten!“ Auf diese Weise sollte er jeden Tag handeln und alles erfüllen, worum sie bitten. Das ist das übliche Gebot. Der Hausvater, oh Krishna, sollte seine Speise als letzter zu sich nehmen, nachdem alle anderen versorgt wurden. Er sollte durch das Anbieten von Maduparka (Honig und Milch) seinen König, Priester, Lehrer, Schwiegervater und auch die Snataka Brahmanen verehren, selbst wenn sie ein ganzes Jahr in seinem Haus verweilen. Am Morgen und am Abend sollte auch etwas Speise auf dem Boden für die Hunde, Swapachas (Kastenlose) und Vögel geopfert werden. Das nennt man das Vaiswadeva Opfer. Der Hausvater, der diese Zeremonien mit einem von Leidenschaft unverdunkelten Geist vollbringt, empfängt den Segen der Rishis in dieser Welt und nach dem Tod die himmlischen Bereiche.

Bhishma fuhr fort:
Als der mächtige Vasudeva dies alles von der Göttin Erde gehört hatte, handelte er entsprechend. So handle auch du auf diese Weise! Indem du die Aufgaben des Hausvaters erfüllst, oh König, wirst du in dieser Welt Ruhm und nach dem Tod den Himmel erreichen.


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