Pushpak Mahabharata Buch 13Zurück WeiterNews

Kapitel 11 - Wo die Göttin des Wohlstandes wohnt

Yudhishthira sprach:
Sage mir, oh Großvater, in welchem Mann oder welcher Frau die Göttin des Wohlstandes beständig wohnt, oh Führer der Bharatas.

Und Bhishma sprach:
Diesbezüglich möchte ich dir erzählen, was einst geschah, und wie ich es gehört habe. Eines Tages stellte die Prinzessin Rukmini, die Mutter von Pradyumna, der das Symbol eines Makara im Banner trägt, angesichts der Göttin des Wohlstandes, die in ihrer Schönheit erstrahlte und den Teint einer Lotusblüte hatte, aus Neugier folgende Fragen in Gegenwart von Krishna, dem Sohn der Devaki:
Wer sind diese Wesen, die du bevorzugst und an deren Seite du stehst? Und wer sind jene, die du mit deiner Gunst nicht segnest? Oh Göttin, die du dem Herrn aller Wesen lieb und an Entsagung und Kraft einem großen Rishi gleich bist, bitte sage mir das aufrichtig.

So angesprochen von der Prinzessin, antwortete die Göttin des Wohlstandes, mit einem Gesicht so schön wie der Vollmond, von Gnade bewegt in Gegenwart von ihm, der den Garuda auf seinem Banner trägt, mit süßen und bezaubernden Worten.

Und Shri sprach:
Oh gesegnete Dame, ich wohne stets bei dem, der redegewandt ist, fleißig, achtsam in seinen Taten, frei von Zorn, der Verehrung der Götter hingegeben und voller Dankbarkeit, der seine Leidenschaften unter völliger Kontrolle hat und in allen Dingen hochgesinnt ist. Dagegen wohne ich nicht bei dem, der faul ist, ungläubig und undankbar, der die Vermischung der Kasten durch Lüsternheit verursacht, der unrein im Verhalten ist, der harte und grausame Worte verwendet, der als Dieb lebt, der Böswilligkeit zu seinen Lehrern und anderen Ältesten hegt, der wenig Energie, Kraft, Leben und Ruhm hat, der von jeder Kleinigkeit verärgert wird und stets dem Zorn anhängt. Ich wohne auch nie bei denen, die das eine predigen und das Gegenteil tun. Ich wohne auch nicht bei den Trägen, die sich nie um ihr Wohl bemühen und so verblendet sind, daß sie teilnahmslos alles hinnehmen, ohne sich anzustrengen und nach Höherem zu streben.

Ich wohne jedoch bei denen, welche die Aufgaben ihrer Kaste beachten sowie die Aufgaben der Gerechtigkeit und Tugend kennen, die den Altehrwürdigen dienen, die ihre Leidenschaften zügeln, ihre Seele reinigen, die Tugend der Vergebung üben und fähig und bereit zum Handeln sind. Ich wohne auch bei den versöhnlichen und selbstgezügelten Frauen, die der Wahrheit und Ehrlichkeit sowie der Verehrung der Götter gewidmet sind. Ich wohne jedoch nicht bei den Frauen, welche ihre Hauswirtschaft vernachlässigen, keine Ordnung im Haus halten und immer mit ihren Ehemännern streiten. Ich meide auch jene Frauen, welche die Häuser anderer Leute lieben und keine Bescheidenheit pflegen. Dagegen wohne ich bei jenen Frauen, die ihren Ehemännern hingegeben sind und sich segensreich verhalten, die stets mit Ornamenten geschmückt und in gute Roben gekleidet sind. Ich wohne immer bei den Frauen, die wahrhaft sprechen, ihr Ansehen und ihre Liebenswürdigkeit bewahren und mit allen Tugenden gesegnet sind. Ich meide dagegen solche Frauen, die sündhaft, unrein, gemein und zornvoll sind, die keine Geduld und Beständigkeit haben, sondern Geschwätz und Streiterei lieben, wie auch viel Schlaf und die immer nur liegen wollen.

Ich wohne in den Fahrzeugen und den Tieren, die diese ziehen, in Jungfrauen, Ornamenten und guten Roben, in Opfern, Regenwolken, voll aufgeblühten Lotusblumen und in den Sternen, die das herbstliche Firmament schmücken. Ich wohne in Elefanten, Kühen, idyllischen Orten und Lotusteichen. Ich lebe auch in solchen Flüssen, die fröhlich dahinplätschern, wohlklingend von der Musik der Kraniche, mit Ufern, die von langen Reihen verschiedener Bäume geschmückt sind, und die von Brahmanen, Asketen und anderen Erfolgsgekrönten besucht werden. Ich wohne auch stets in den großen, mächtigen und tiefen Flüssen, wo Löwen und Elefanten baden und ihren Durst stillen. Ich wohne auch in wilden Elefanten, mächtigen Bullen, in den Königen auf ihrem Thron und allen guten Menschen. Ich wohne immer in jenen Häusern, in denen die Bewohner das Trankopfer ins Opferfeuer gießen und die heiligen Kühe, Brahmanen und Götter verehren. Ich wohne in jedem Haus, in dem zur rechten Zeit die Götter ernährt und angebetet werden. Ich wohne auch stets in Brahmanen, die dem Studium der Veden gewidmet sind, in Kshatriyas, die der Gerechtigkeit gewidmet sind, in Vaisyas, die der Wirtschaft gewidmet sind, und in den Shudras, die dem Dienst an den drei höheren Kasten gewidmet sind.

Ich wohne beständig und unveränderlich in Narayana, meinem verkörperten Selbst. In Ihm ist vollkommene Gerechtigkeit und ganze Fülle, Hingabe zu den Brahmanen und die Qualität der Güte. Wie könnte ich behaupten, oh Dame, daß ich nicht in meiner verkörperten Form wohne? Überall, wo ich im Geist wohne, wächst Gerechtigkeit, Tugend, Ruhm, Wohlstand und Erfüllung.


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