Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 345 - Die Hingabe des Narada an Narayana

Nara und Narayana sprachen:
Du bist des höchsten Lobes würdig und wahrlich gesegnet, weil du den mächtigen Narayana geschaut hast. Niemand sonst, nicht einmal Brahma, der aus dem Urlotus geboren wurde, ist dazu fähig. Dieser Höchste Geist voller Kraft und Heiligkeit ist ungestaltet und unsichtbar für gewöhnliche Augen. Wahr sind unsere Worte, oh Narada. Denn es gibt keinen im Weltall, der Ihm lieber ist, als ein hingebungsvoller Verehrer. Deshalb hat er sich dir offenbart, oh Bester der Zweifachgeborenen. Keiner kann diesen Bereich betreten, wo die Höchste Seele Entsagung übt, außer wir selbst, oh bester Brahmane. Denn so hell das Licht von tausend vereinten Sonnen ist, so hell ist die Stätte, die Er erleuchtet. Dieses berühmte Wesen, oh Brahmane, ist der Ursprung des Weltenschöpfers und der Geduld, mit der die Erde gesegnet ist, oh Bester aller Geduldigen. Aus diesem Ruhmreichen, der die Wohlfahrt aller Wesen sucht, ist auch der Geschmack entstanden, der dem Wasser anhaftet und allen Flüssigkeiten. Aus Ihm kommt auch alles Sichtbare, das Hitze oder Licht als Eigenschaft hat. Die Sonne ist damit verbunden und kann deshalb die Welt erleuchten und erwärmen. Aus diesem ruhmreichen Wesen ist auch das Gefühl entstanden. Es wird dem Wind zugeordnet, wodurch der Wind durch die Welt wandert und das Gefühl der Berührung erzeugt. Aus diesem mächtigen Herrn des ganzen Weltalls stammt auch der Klang. Er haftet dem Raum an, der dadurch existiert und grenzenlos wird. Aus diesem berühmten Wesen kommt auch das Denken, das alle Wesen durchdringt. Es ist mit dem Mond verbunden, der damit die Fähigkeit hat, die Dinge der Welt zu erhellen. Die Stätte, in welcher der göttliche Narayana als Empfänger aller Opfer mit der Erkenntnis als Begleiter wohnt, wird in den Veden die produktive Ursache aller Erscheinungen oder auch das Sat (das „Sein“) genannt.

Oh Erster der Zweifachgeborenen, der Weg der Reinen, die sowohl von Sünde als auch Verdienst frei sind, ist voller Frieden und Seligkeit. Der Sonnengott (Aditya) als Vernichter der Dunkelheit in allen Welten gilt als ihr Tor (zur Befreiung). Auf diesem Weg wird die Körperlichkeit solcher Personen vollkommen verbrannt. Sie werden unsichtbar und niemand kann sie noch erfassen. Unsichtbar gehen sie in die Gottheit ein (in Narayana in entfalteter Form und wohnen inmitten der Sonne bzw. dem Licht). So verweilen sie im Aniruddha (dem Ichbewußtsein). Danach verlieren sie jede Körperlichkeit und verschmelzen zu einem Gedanken allein und gehen in Pradyumna (die Wahrnehmung) ein. Aus dem Pradyumna gehen diese Besten der Zweifachgeborenen, die Sankhya Kenner und dem Höchsten Gott Geweihten, in Sankarshana ein, die energievolle Seele. Danach verlieren sie die drei natürlichen Qualitäten von Sattwa, Rajas und Tamas und verschmelzen sogleich mit der Höchsten Seele, dem Paramatman, der auch Feldkenner (Kshetrajna) genannt wird und jenseits aller Eigenschaften ist. Wahrlich, das ist Er, Vasudeva, der Ursprung, die Wohnstätte und die Zuflucht aller Geschöpfe im Universum. Nur jene, deren Geist gesammelt ist, die vollkommene Selbstbeherrschung üben und mit gezügelten Sinnen dem Einen allein gewidmet sind, können mit Vasudeva verschmelzen.

Wir zwei, oh Erster der Zweifachgeborenen, haben Geburt im Hause von Dharma genommen. Nun wohnen wir in dieser entzückenden und geräumigen Einsiedelei und üben die strengste Entsagung, damit sich die Höchste Gottheit auch zukünftig zum Wohle der Himmlischen und der drei Welten entfalten möge. Auch wir, die wir nach den Gesetzen, die uns eigen sind, diese strenge Entsagung voll heiliger Gelübde beständig üben, haben dich, oh Bester der Zweifachgeborenen, auf der Weißen Insel gesehen, wie du Narayana getroffen und jene außergewöhnliche Einsicht erreicht hast. Denn in den drei Welten aus belebten und unbelebten Geschöpfen gibt es nichts Unbekanntes für uns. All das Gute und Böse sowie das Zukünftige, Gegenwärtige und Vergangene hast du in dieser Gottheit gesehen, oh großer Asket.

Vaisampayana fuhr fort:
Als der himmlische Rishi Narada diese Worte von Nara und Narayana hörte, die beide strengste Entsagung übten, faltete er verehrungsvoll seine Händen und widmete sich vollkommen dem Narayana. Er verbrachte seine Zeit mit der geistigen Rezitation unzähliger heiliger Mantras, die dem Narayana gewidmet waren, und den entsprechenden Gelübden. So wohnte der berühmte Rishi Narada tausend himmlische Jahre in dieser Einsiedelei namens Vadari auf dem Rücken des Himavat und verehrte die Höchste Gottheit Narayana und jene zwei uralten Rishis, die ihre Geburt im Hause von Dharma genommen hatten und von unbesiegbarer Energie erfüllt waren.


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