Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 280 - Über das Farbenspiel der drei Gunas

Usanas sprach:
Verehrung sei dem göttlichen, ruhmreichen und mächtigen Wesen, das diese Erde mit dem ganzen Firmament in seinen Armen hält. So werde ich zu dir von der herausragenden Größe des Vishnu sprechen, dessen Kopf, oh Bester der Dämonen, der ewige Ort ist (die sogenannte Befreiung).

Bhishma fuhr fort:
Während sie so miteinander sprachen, erschien der große Weise Sanatkumara mit der rechtschaffenen Seele vor ihnen, um ihre Zweifel zu zerstreuen. Verehrt vom König der Dämonen und vom Weisen Usanas, dem Lehrer der Dämonen, ließ sich dieser Erste der Munis auf einem kostbaren Sitz nieder. Und nachdem der weise Kumara bequem saß, sprach Usanas zu ihm: „Verkünde diesem Führer der Dämonen die herausragende Größe von Vishnu!“ So angesprochen, belehrte Sanatkumara mit den folgenden Worten voll tiefster Bedeutung den weisen Führer der Dämonen über die Majestät von Vishnu:

Höre, oh Dämon, ausführlich über die Größe von Vishnu! Erkenne, oh Feindevernichter, daß das ganze Weltall auf Vishnu beruht. Oh Starkarmiger, er ist es, der alle belebten und unbelebten Geschöpfe erschafft. Er ist es, der im Laufe der Zeit alle Wesen wieder in sich selbst zurückzieht, und Er ist es, der sie mit der Zeit erneut aus sich selbst hervorbringt. In Hari verschmelzen alle Geschöpfe während der universalen Auflösung, und aus ihm kommt alles wieder zum Vorschein. Er kann weder durch Gelehrtheit, noch durch Rituale oder Opferhandlungen erreicht werden. Der einzige Weg zu ihm ist das Schweigen der Sinne. Und doch ist Handeln nicht völlig sinnlos. Wer ohne Anhaftung sowohl die äußeren als auch die inneren Handlungen vollbringt, kann sich mittels seiner Vernunft reinigen, um die Ewigkeit jenseits dieser Welt zu erreichen. Wie ein Goldschmied sein Metall von der Schlacke befreit, indem er es mit beharrlicher Anstrengung immer wieder ins Feuer gibt, in gleicher Weise wird die verkörperte Seele gereinigt, indem sie ihren Weg durch Hunderte von Geburten nimmt. Nur wenige können sich durch höchste Anstrengung in nur einem Leben reinigen. Wie man voller Achtsamkeit die Flecken aus seiner Kleidung wäscht, bevor sie eintrocknen, auf diese Weise soll man seine Sünden abwaschen, bevor sie sich festsetzen. Wie man mit dem Duft von nur einer Blüte den Sesamkörnern ihren eigenen Geruch nicht nehmen kann, so kann man mit einem wenig gereinigtem Herzen das Selbst nicht erkennen. Wenn man diese Körner jedoch beständig mit dem Duft der Blumen verbindet, dann werden sie ihren eigenen Geruch aufgeben und den der Blumen annehmen. Auf diese Weise wird das Karma in Form der Anhaftungen an die Dinge unserer Umgebung durch die höhere Vernunft im Laufe vieler Leben aufgelöst. Dabei hilft eine große Dosis von Sattwa (Güte) und durch Übung erworbener Yoga.

Vernimm, oh Dämon, wodurch die Wesen den Taten anhaften, und durch welche Gesinnung ihre Anhaftung gelöst wird. Höre mich voller Achtsamkeit. Ich werde dir in der rechten Reihenfolge erklären, wie sich die Wesen in ihre Handlungen verstricken, und wie sie sich davon befreien. Der Höchste Herr schuf alle belebten und unbelebten Geschöpfe. Er ist ohne Anfang und Ende. Selbst ohne jegliche Eigenschaften, nimmt er (mit der Schöpfung) die jeweiligen Eigenschaften an. Er ist der universale Zerstörer, die Zuflucht aller Geschöpfe, der höchste Lenker und reines Bewußtsein. In allen Wesen wohnt Er als das Vergängliche und das Unvergängliche. Er bildet die elf Bestandteile der Lebewesen (fünf Handlungsorgane, fünf Erkenntnisorgane und das Denken) und trinkt dieses Universum mit seinen Strahlen (bzw. genießt es durch die Sinne). Erkenne, die Erde sind seine Füße, der Himmel ist sein Kopf, die Himmelsrichtungen sind seine Arme, der weite Raum ist sein Ohr, das Licht der Sonne ist sein Auge, der klare Mond ist sein Denken, die Erkenntnis ist seine Vernunft, und das Wasser ist seine Zunge. Oh Bester der Dämonen, im Punkt zwischen seinen Augenbrauen kreisen die Planeten, die Sterne und Konstellationen sind das Licht seiner Augen, und die Erde liegt zu seinen Füßen. Oh Danava, erkenne, daß die natürlichen Qualitäten (die drei Gunas) von Rajas, Tamas und Sattwa aus Ihm sind. Er ist die Frucht (oder das Ziel) aller Lebensweisen, und er ist es, der als Frucht (oder Lohn) aller Taten bekannt sein sollte. Er ist das Höchste und Unveränderliche. Er ist die Frucht der Entsagung. Die heiligen Gesänge sind das Haar auf seinem Körper, und die Silbe OM ist sein Wort. Die verschiedenen Geschöpfe und Lebensweisen sind sein Ort. Er hat unzählige Münder, und das Dharma wohnt in seinem Herzen. Er ist Brahma. Er ist die höchste Gerechtigkeit. Er ist das Sat und Asat (das Sein und Nichtsein). Er ist die heilige Schrift und der Opferbehälter. Er ist der Opferpriester, das Opfer und die Opfergabe. Er ist der Große Vater. Er ist Vishnu, die Aswins, Indra, Mitra, Varuna, Yama und Kuvera, der Herr des Reichtums. Wenn die Opferpriester ihn auch scheinbar als etwas Getrenntes ansprechen, so kennen sie ihn doch als den Einen und Allseienden. Wisse, daß dieses ganze Weltall unter der Kontrolle dieser einzigen Gottheit ist.

Oh König der Dämonen, der Veda, der in der Seele ist, erkennt die Einheit aller vielfältigen Geschöpfe. Wenn ein Mensch diese Einheit durch Selbsterkenntnis verwirklicht, dann sagt man, daß er das Brahman erreicht hat. Die belebten und unbelebten Geschöpfe gehen diesen Weg durch tausend Millionen von Kalpas, wobei ein Kalpa die Zeitspanne bezeichnet, während eine Schöpfung (ein Brahmatag) entsteht, besteht und vergeht. Die Länge eines solchen Weges ist einem See vergleichbar, oh Daitya, der ein Yojana breit, ein Krosa (1/4 Yojana) tief und fünfhundert Yojanas lang ist (also ca. 10km x 5000km x 2,5km und damit fast doppelt so groß wie das Kaspische Meer). Wenn man täglich nur einmal mit einer Haarspitze einen winzigen Tropfen Wasser entnähme, so würde das Austrocknen dieses Sees solange dauern, wie das Leben (bzw. das Karma) eines Wesens, von der ersten Geburt bis zur letzten Auflösung. (Im Original ist von vielen tausend Seen die Rede, aber rein rechnerisch könnte man über diesen Zeitraum wirklich nur einen See schaffen. Sicherlich ist die Größe nicht umsonst so genau angegeben.) Als Ausdruck für den Zustand der Wesen auf diesem Weg dienen die sechs Farben, nämlich Schwarz, Gelbbraun, Blau, Rot, Gelb und Weiß. Diese Farben entstehen durch die Mischung aus den natürlichen Qualitäten von Rajas, Tamas und Sattwa. Wo Tamas vorherrscht, Sattwa gering und Rajas mittelmäßig ist, entsteht die Farbe Schwarz. Wenn Tamas vorherrscht, aber Sattwa mittelmäßig und Rajas gering ist, entsteht ein Gelbbraun. Wenn Rajas vorherrscht, Sattwa gering ist und Tamas mittelmäßig, entsteht ein Blau. Wenn Rajas vorherrscht, aber Sattwa mittelmäßig und Tamas gering ist, entsteht die Mischfarbe Rot, welche schon angenehmer ist (als die vorhergehenden). Wenn Sattwa vorherrscht, Rajas gering ist und Tamas mittelmäßig, ist das Ergebnis eine gelbe Färbung. Sie steigert das Glücksgefühl. Wenn Sattwa vorherrscht, Rajas mittelmäßig und Tamas gering ist, entsteht die Farbe Weiß. Sie bringt wahrlich großes Glück. Weiß ist die Erste aller Farben. Sie ist rein aufgrund der Freiheit von Anhaftung und Abneigung. Sie ist ohne Sorgen und leidbringendes Handeln. Deshalb führt Weiß, oh König der Dämonen, zur Vollkommenheit.

Das Farbspiel der drei Gunas, Beschriftung lt. Kommentar

Erst wenn die verkörperte Seele durch tausende Mutterschöße und Geburten gegangen ist, erreicht sie Vollkommenheit. Diese Vollkommenheit ist das gleiche Ziel, wie es der göttliche Indra erkannte und lehrte, nachdem er viele tiefgründige Lehren studiert hatte (siehe z.B. Chândogya oder Kena Upanishad). Es ist die Befreiung der Seele. Der Weg, den die Geschöpfe nehmen, ist durch ihre Färbung bedingt und die Färbung wiederum durch die Zeit (bzw. ihr Schicksal), oh Dämon. Die Existenzstufen, welche die verkörperte Seele (Jiva) durchwandert, sind nahezu unendlich. Es sind abhängig von den vierzehn Körperprinzipien (siehe Kapitel 321) Hunderttausende an der Zahl, in denen die verkörperte Seele entsprechend steigt, bleibt oder fällt. Durch dunkle Färbung geht man aufgrund seiner Neigung zu sündhaften Taten nach unten auf den Wegen zur Hölle. Die Gelehrten sagen, daß man dort wegen seiner Sündhaftigkeit viele tausende Kalpas verbringen muß. Nachdem man viele hunderttausend Jahre unter diesen Umständen verbracht hat, gelangt die verkörperte Seele zur gelbbraunen Farbe (und wird im Pflanzen- und Tierbereich geboren). Dort wohnt sie lange in einem recht hilflosen Zustand. Wenn schließlich ihre Sünden erschöpft sind (aufgrund des ertragenen Leidens), beginnt ihr Geist die niederen Bindungen abzulegen und Entsagung zu üben. Durch die Qualität von Sattwa wird das Tamasige mithilfe der Vernunft zerstreut, wodurch sie zu Höherem strebt (und Rajas zunimmt). Als Ergebnis gelangt die verkörperte Seele zur roten Farbe (lt. Kommentar den Prajapatyas, Stammväter oder Herrscher?). Weil die Qualität von Sattwa jedoch nicht stark genug ist, reist sie weiter in dem Rad der Wiedergeburten durch die Welt der Menschen und nimmt die blaue Färbung an. In diesem Zustand verweilt sie in der Schöpfung, gebunden und gequält durch die Fesseln ihrer eigenen Taten. Im Laufe von hundert Schöpfungen gelangt sie zur gelben Farbe (im Bereich der Götter), wo sie für tausende Kalpas als göttliches Wesen die himmlischen Freuden genießt. Ohne jedoch Befreiung zu finden, muß sie wieder in niedere Bereiche bis zur Hölle sinken und die Früchte jener Taten der vergangenen Kalpas genießen oder erleiden. So wandert sie abhängig von den neunzehn Körperprinzipien (Sinne, Organe, Winde, Denken usw.) durch tausende Zyklen, bis sie von den niederen Bereichen und allen anderen Geburten befreit, wieder den Himmel bzw. die Göttlichkeit erreicht. Dort verweilt sie für viele lange Kalpas in der Welt der Götter. Dann sinkt sie wieder, wird als Mensch geboren und lebt hundertacht Schöpfungen unter den Sterblichen. Danach kann sie erneut den Status eines Gottes erreichen. Wenn sie jedoch als Mensch (durch sündhafte Taten) weiter fällt, dann kann sie durch die Macht der Zeit (bzw. des Schicksals) bis zur schwarzen Farbe auf die niedrigste aller Existenzstufen sinken.

Oh Erster der Dämonen, ich werde dir jetzt beschreiben, wie die verkörperte Seele ihre Befreiung finden kann. Nach Erlösung (vom Leiden) suchend, stützt sich die verkörperte Seele auf siebenhundert Arten von Taten, die durch einen wachsenden Anteil von Sattwa den Weg bereiten, der allmählich vom Rot zum Gelb und schließlich zum Weiß führt (lt. Kommentar den Kumaras, den Heiligen wie Sanatkumara). Hier angekommen reist sie durch mehrere Bereiche, die höchst verdienstvoll sind und die acht wohlbekannten Bereiche der Glückseligkeit unter sich haben. Und während der ganzen Zeit sucht sie diese fleckenlose und strahlende Form des Daseins, welche die Befreiung selbst ist. Wisse, daß diese (genannten) Acht, die sich auf die Tausenden (körperlichen Zustände) stützen, für die höchst Strahlenden nur Schöpfungen des Geistes sind (ohne eine wahre Existenz zu haben). Das höchste Ziel, das man in der weißen Färbung erreichen kann, ist die Freiheit von den drei (natürlichen Qualitäten des Sattwa, Rajas und Tamas, bzw. von den drei gewöhnlichen Bewußtseinszuständen des traumhaften Wachens, traumhaften Schlafens und traumlosen Schlafens, indem man Turiya, das traumlose Wachen erreicht). Doch solange der Yogi nicht fähig ist, auch die Glückseligkeit aufzugeben, welche durch die Yogakraft entsteht, muß er in seinem Körper weitere hundert Kalpas in den vier höheren Regionen (von Mahar, Jana, Tapas und Satya) verbringen. Dies ist das höchst erreichbare Ziel eines Wesens der sechsten Farbe (Weiß), das zwar in der Vollkommenheit noch nicht vollkommen ist, aber Dunkelheit und Leidenschaft bereits überwunden hat. Selbst der Yogi, der den Yoga Weg verläßt, nachdem er bereits viel Verdienst erreicht hat, wohnt im Himmel für hundert Kalpas mit dem unerschöpften Rest seines Verdienstes und den sieben (fünf Sinne, Denken und Verstand), gereinigt von allen Sünden aufgrund seiner Neigung zur Qualität von Sattwa. Und nach Ablauf dieser Zeit wird er in der Welt der Menschen geboren, wo er hohen Ruhm gewinnt. Doch er kehrt sich vom weltlichen Treiben ab und strebt stufenweise nach höherem Dasein. Dabei durchläuft er siebenmal die sieben Bereiche (der Glückseligkeit) und seine geistige Kraft wächst beständig aufgrund seiner Yogaversenkung im Samadhi und der Wiedererweckung der Selbsterkenntnis. Der Yogi, der Erlösung sucht, erkennt durch seine Yoga Kraft die sieben (Sinne, Denken und Verstand) als Quelle der Illusion und des Leidens, überwindet sie durch Selbsterkenntnis und verweilt von allen Anhaftungen befreit, in der Welt des Lebens in einem Dasein, das unvergänglich und zeitlos ist. Einige bezeichnen dies als den Bereich von Mahadeva, andere von Vishnu, Brahma, Sesha, Nara, des ewigen Bewußtseins oder des Alldurchdringens. Selbst nach der universalen Auflösung (Brahmanacht) bleiben jene, die durch Erkenntnis ihren groben, feinstofflichen und ursächlichen Körper aufgelöst haben, beständig im Brahman. All ihre Sinne, die in ihrem Wesen Betätigung waren und getrennt erschienen, sind mit dem Brahman zur Einheit verschmolzen. Jene verkörperten Seelen dagegen, die zur universalen Auflösung einen unerschöpften Rest an Karma hatten, selbst wenn sie unter den Göttern lebten, müssen zu den gleichen Stufen des Lebens im nachfolgenden Kalpa zurückkehren, um zu genießen oder zu leiden. Daher kommt die Ähnlichkeit der aufeinanderfolgenden Schöpfungen.

So bleiben die Wesen im Rad der Geburten. Sie fallen, wenn sich ihr Verdienst durch Genuß erschöpft hat, in die niederen Bereiche, oder steigen, wenn ihre Sünde durch Leiden verbrannt wurde, in die himmlischen Regionen. Denn ohne Selbsterkenntnis kann man seine Taten auch in hunderten Kalpas nicht überwinden. Wer jedoch das Selbst erkannt hat, der lebt noch solange, bis sein Karma aus den vorherigen Kalpas erschöpft ist. Doch sein Körper, so sagt man, sind alle Wesen und die heiligen Veden. Wenn seine Sicht durch Yoga gereinigt ist, wenn er alles durchschaut, dann erkennt er dieses wahrnehmbare Weltall als eine Erscheinung seiner fünf Sinne. Mit einem durch Erkenntnis gereinigten Geist erreicht die verkörperte Seele einen unvergleichlich hohen und reinen Zustand und daraufhin ein Dasein, das keinen Verfall mehr kennt. Das ist das ewige Brahman, das so schwer zu erreichen ist. Damit habe ich dir, oh Starkarmiger, die Eminenz des Narayana verkündet!

Vritra sprach:
Ich sehe, daß deine Worte vollkommen mit der Wahrheit im Einklang stehen. Wenn dies so ist, dann habe ich wahrlich keinen Grund zum Verzweifeln. Deine Worte habe ich vernommen, oh geistig Mächtiger, und wurde von allen Sorgen und Sünden befreit. Oh ruhmreicher Rishi, oh Heiliger, ich sehe, wie sich voll mächtiger Energie dieses Rad der Zeit des höchst strahlenden und unendlichen Vishnu dreht. Ewig ist das, woraus alle Arten der Geschöpfe entstehen. Dieser Vishnu ist die Höchste Seele. Er ist das Erste aller Wesen (der Purusha). In Ihm ruht dieses ganze Weltall.

Bhishma fuhr fort:
Oh Sohn der Kunti, nachdem Vritra diese Worte gesprochen hatte, entsagte er seinem Leben, vereinigte seine Seele (im Yoga mit dem Selbst) und erreichte das Höchste Sein.

Und Yudhishthira sprach:
Oh Großvater, sage mir, ob Janardana (Krishna) dieser berühmte und mächtige Herr ist, von dem Sanatkumara damals zu Vritra sprach.

Und Bhishma antwortete:
Der Höchste Gott wohnt durch sein eigenes Wesen in der Wurzel der Welt. Von dort erschafft die Höchste Seele mit seiner eigenen Energie all diese vielfältigen Geschöpfe. Wisse, daß dieser unvergängliche Kesava (Krishna) ein Achtel von Ihm ist. Voll höchster Intelligenz, ist es dieser Kesava, der die drei Welten aus einem Achtel (seiner Energie) bildet. Als direkter Sohn von Ihm, der an der Wurzel liegt, wandelt sich dieser Kesava, der (in seinem Wesen) ewig ist, am Ende jedes Kalpas. Er jedoch, der an der Wurzel liegt, der die höchste Kraft und Macht ist, ruht (als potentieller Samen aller Geschöpfe) in den Wassern, wenn die universale Auflösung (in der Brahmanacht) kommt. Kesava ist dieser Schöpfer mit der reinen Seele, der auf ewig (als Gesetz von Ursache und Wirkung) durch alle Welten wandert. Unendlich und Zeitlos wie Er ist, füllt Er allen Raum (mit seinen Manifestationen) und strömt durch das Universum (in Form von allem, was das Universum ist). Selbst frei von jeglichen Beschränkungen und Attributen, heißt es, daß er sich selbst mit Unwissenheit verhüllt und zum gewöhnlichen Bewußtsein erwacht, wodurch Kesava mit der Höchsten Seele alle Geschöpfe hervorbringt. So ruht in Ihm dieses wundervolle Weltall in seiner Ganzheit.

Yudhishthira sprach:
Oh Weiser, der du das Höchste erkannt hast, ich denke, daß auch Vritra dieses höchste Ziel kannte, das Ihn erwartete. Deshalb, oh Großvater, war er zufrieden und wurde vom Leiden nicht überwältigt. Wer von weißem Farbton und von weißem Ursprung ist, und wer wahre Erkenntnis erreicht hat, der muß, oh Sündloser, nicht wiedergeboren werden. Er ist, oh Großvater, sowohl von der Hölle als auch von allen leidvollen Geburten befreit. Wer dagegen den gelben oder roten Farbton trägt, den sieht man noch oft, von Tamas überwältigt, unter die Arten der leidgeprüften Wesen fallen. Auch wir sind (als rote Wesen) noch äußerst gequält von den Dingen dieser Welt, die Glück und Leid verursachen. Ach, was wird aus uns werden? Wird es das Blau oder sogar das Schwarz sein, die dunkelste aller Färbungen?

Bhishma fuhr fort:
Oh Pandavas, ihr seid in einer edlen Familie geboren und beständig in der Tugend. Nachdem ihr euch in den Bereichen der Götter erfreut habt, werdet ihr in die Welt der Menschen zurückkehren. Ihr werdet glücklich leben, so lange diese Schöpfung andauert, und in der nachfolgenden werdet ihr unter den Göttern erscheinen, um jegliche Glückseligkeit zu genießen und schließlich zu den vollendeten Siddhas zählen. Zerstreut eure Ängste und seid heiter!


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