Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 164 - Über die Boshaftigkeit

Yudhishthira sprach:
Ich habe durch die Beobachtung der Weisen und Heiligen erfahren, was Wohlwollen ist. Mit boshaften Menschen habe ich jedoch nie zusammengelebt, noch das Wesen ihrer Taten erfahren, oh Bharata. Wahrlich, die Leute meiden boshafte Personen mit grausamen Taten, wie sie Dornen, Fallgruben und Feuer meiden. Es ist offensichtlich, oh Bharata, daß boshafte Menschen sowohl in dieser als auch in der kommenden Welt in ihrem Leiden brennen müssen. Deshalb, oh Nachkomme des Kuru, belehre mich über das Wesen ihrer Taten.

Bhishma sprach:
Boshafte Personen führen stets übelgesinnte Handlungen durch und fühlen eine unwiderstehliche Neigung dazu. Sie verleumden andere und schaden sich selbst. Sie fühlen sich stets betrogen um das, was sie erwarten. Sie prahlen mit ihren eigenen Taten der Wohltätigkeit und betrachten andere mit böswilligen Augen. Sie sind sehr geizig, betrügerisch und voller Gerissenheit. Sie geben anderen nie ihr Gewünschtes, sind arrogant, prahlerisch und pflegen schlechte Gesellschaft. Sie fürchten und verdächtigen alle, mit denen sie in Kontakt kommen. Sie sind ohne Weisheit und voller Habgier. Sie loben ihre Kumpane und hegen unmäßige Abneigung und Haß auf alle Einsiedler, die sich in die Wälder zurückgezogen haben. Sie finden Freude daran, andere zu verletzen. Sie sind völlig unachtsam beim Unterscheiden zwischen Verdienst und Sünde. Sie sind voller Lügen, unzufrieden, äußerst begehrlich und voller Grausamkeit. Solche Leute betrachten einen tugendhaften und vollendeten Menschen wie eine Pest und denken, daß auch alle anderen, wie sie selbst, ohne Vertrauen sind. Sie verkünden groß die Fehler und Sünden anderer Leute, wie gering sie auch sein mögen. Aber ihre eigenen Sünden betrachten sie gering und erwarten sogar noch einen Nutzen davon. Und einen Menschen, der ihnen Gutes tat, sehen sie als Dummkopf, den sie klug getäuscht haben. Sie bereuen bald jegliche Geschenke des Reichtums, selbst an ihre Wohltäter. Erkenne auch jene als boshaft und übelgesinnt, die nur für sich allein essen und trinken und auserwählteste Speisen sogar vor den sehnsüchtigen Augen der Bedürftigen konsumieren. Wer dagegen den ersten Teil den Brahmanen widmet und den Rest mit Freunden und Angehörigen teilt, der erreicht in dieser Welt Glück und in der kommenden Seligkeit. Damit habe ich dir, oh Führer der Bharatas, die Merkmale von übelgesinnten und boshaften Menschen beschrieben. Die Gesellschaft solcher Personen sollten kluge Menschen meiden.


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