Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 137 - Über das rechte Handeln

Bhishma sprach:
Es gibt zwei, die immer Glück genießen: Die für die Zukunft vorsorgen und die mit der Gegenwärtigkeit des Geistes gesegnet sind. Der zögerliche Mensch geht dagegen verloren. Höre diesbezüglich aufmerksam die folgende, ausgezeichnete Geschichte einer zögerlichen Person ohne Entschlossenheit im Handeln.

In einem See, der nicht besonders tief war und voller Fische, lebten drei Sakula-Fische, die enge Freunde waren. Unter diesen drei hatte einer viel Voraussicht und war stets geneigt, für die Zukunft vorzusorgen. Ein anderer war mit großer Geistesgegenwart gesegnet und der dritte war unentschlossen und zögerlich. Eines Tages kamen einige Fischer zum See und begannen, das Wasser über verschiedene Kanäle abzulassen. Angesichts des allmählich abnehmenden Wasserstandes sprach der Fisch, der viel Voraussicht hatte, zu seinen zwei Begleitern: „Eine große Gefahr droht allen Fischen, die in diesem See leben. Laßt uns schnell zu einem anderen Ort schwimmen, bevor unsere Auswege versperrt werden. Wer zukünftigem Übel durch kluges Handeln begegnet, kommt nie in ernste Gefahr. Nehmt meinen Ratschlag an und laßt uns alle diesen Ort verlassen.“ Darauf antwortete der Zögerliche von den Drein: „Er hat gut gesprochen. Es gibt jedoch keinen Grund zu solcher Hast. Das ist meine wohlüberlegte Meinung.“ Da sprach der andere Fisch, der für seine Geistesgegenwart bekannt war: „Wenn die Zeit gekommen ist, werde ich stets die richtige Entscheidung treffen.“ Die Antworten seiner zwei Begleiter hörend, schwamm der klug Vorausdenkende unverzüglich durch einen Fluß und erreichte einen anderen tiefen See. Als die Fischer nach einiger Zeit sahen, daß das Wasser flach genug war, trieben sie die verbleibenden Fische mit verschiedenen Mitteln zusammen. Sie begannen, den Rest des Wassers aufzuwühlen und die Fische einzufangen, wobei der zögerliche Sakula mit vielen anderen gefangen wurde. Während die Fischer alle Fische in ein großes Netz einschlossen, fühlte sich der geistesgegenwärtige Sakula in der Gesellschaft der Gefangenen sicher, zerbiß ein Stück des Netzes und blieb ruhig unter ihnen, weil er erkannte, daß er dies jetzt tun sollte, um den Anschein zu erwecken, daß alle gefangen wurden. Und als die Fischer glaubten, daß alle Fische im Netz waren, schleppten sie ihren Fang ein Stück ins tiefere Wasser, um sie zu waschen. In diesem Moment flüchtete der geistesgegenwärtige Sakula aus dem Netz. Jener Fisch jedoch, der unwissend, stumpfsinnig und ohne Klugheit immer nur zögerte, konnte nicht entkommen und traf auf seinen Tod.

Bhishma fuhr fort:
So trifft jeder auf seinen Untergang wie der zögerliche Fisch, der aus Mangel an Intelligenz die Stunde der Gefahr nicht vorhersehen konnte. Wer sich klug wähnt, aber zur rechten Zeit nicht sein Wohl sucht, wie der geistesgegenwärtige Sakula, kommt ebenfalls in große Gefahr. Folglich gibt es zwei, die ihr Glück bewahren: Der Vorausschauende und der Geistesgegenwärtige. Wer jedoch unentschlossen und zögerlich ist, der trifft schnell auf seinen Untergang. Verschiedenartig sind die Abschnitte der Zeit, wie Sekunde, Minute, Stunde, Tag, Nacht, Woche, Monat, Jahr oder Zeitalter. Die Abschnitte der Erde werden Orte genannt. Dagegen kann man die Zeit nicht direkt sehen. Ob der Erfolg eines Zieles erreicht wird oder nicht, hängt von der Art und Weise ab, wie der Geist (zur rechten Zeit und am rechten Ort) darauf konzentriert ist. Diese zwei, der Voraussehende und der Gegenwärtige, werden von den Rishis als die Besten der Menschen in allen Abhandlungen über Tugend und Gewinn bezeichnet und sogar bezüglich der Befreiung. Wer mit Gegenwärtigkeit und Voraussicht die rechten Mittel für seine Ziele verwendet, wird immer viel gewinnen. Wer dabei noch die jeweiligen Bedingungen von Ort und Zeit beachtet, kann alles erreichen.


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