Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 136 - Über das Füllen der Schatzkammer

Bhishma sprach:
Bezüglich der Methoden, womit ein König seine Schatzkammer füllen sollte, rezitierten in alten Tagen die in den heiligen Texten Erfahrenen die folgenden Verse, die von Brahma selbst gesungen wurden: Der Reichtum von Personen, der bestimmten Opfern oder den Göttern gewidmet wurde, sollte nie genommen werden. Ein Kshatriya sollte den Reichtum von denen nehmen, die keine religiösen Riten und Opfer durchführen und daraufhin wie Räuber betrachtet werden. Dem Kshatriya, der alle Geschöpfe auf Erden beschützt, gehören auch die Freuden der Herrschaft, oh Bharata. So steht ihm der ganze Reichtum der Erde zur Verfügung, wie keiner anderen Person. Diesen Reichtum sollte er für die Aufrechterhaltung seiner Herrschaft und für die Durchführung der Opfer verwenden, wie man ungenutzte (bzw. wilde) Pflanzen und Kräuter nimmt, um daraus nahrhaften Curry zu kochen. Pflichtbewußte Menschen sagten, daß jener Reichtum ungenutzt ist, der nicht im Opfer mit geklärter Butter die Götter, Ahnen und Menschen ernährt. Tugendhafte Herrscher, oh König, sollten auf diese Weise ihren Reichtum verwenden. Damit können viele rechtschaffene Leute ernährt werden. Er sollte jedoch diese Art von Reichtum nicht in seiner Schatzkammer horten. Wer sich selbst zum Werkzeug des Wachstums macht und den Übelgesinnten ihren Reichtum nimmt, um die Rechtschaffenen damit zu fördern, gilt als höchst erfahren in der Tugend. Ein König sollte seinen Reichtum auch bezüglich der kommenden Welt gemäß seiner Kraft erweitern, aber nur allmählich, wie man Pflanzen wachsen sieht. Wie man viele Pflanzen auf ungenutzter Erde wachsen sieht, so können viele verdienstvolle Opfer aus ungenutztem Reichtum gedeihen. Dabei sollte man alle Personen aus dem Königreich vertreiben, die (in ihrer Selbstsucht) jegliche Opfer mißachten, wie man die Fliegen, Mücken und Ameisen von den Körpern der Kühe und der anderen Haustiere vertreibt. All das steht im Einklang mit der Tugend. Doch wisse: Wie die groben Bestandteile der Erde immer feiner werden, wenn man sie zwischen zwei Steinen reibt, so werden auch die Fragen der Tugend immer subtiler, desto mehr man darüber nachdenkt.


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