Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 53 - Der nächste Tag beginnt

Vaisampayana sprach:
Der Madhu Vernichter Krishna zog sich auf sein Nachlager zurück und schlief glücklich. Ein halbes Yama (zwei Stunden) vor Tagesanbruch erwachte er und widmete sich der Meditation. Alle seine Sinne konzentrierend, meditierte er über das ewige Brahman. Dann begann eine guttrainierte und wohlstimmige Gruppe, die mit den Hymnen und Puranas bekannt waren, das Lob auf Vasudeva, diesem Herrn aller Wesen und Schöpfer des Weltalls anzustimmen. Sie klatschten den Rhythmus mit den Händen, rezitierten Lobeshymen und begannen zu singen. Muschelhörner und Trommeln erklangen zu Tausenden. Überall hörte man den entzückenden Klang der Vinas, Panavas und Bambusflöten. Der geräumige Palast von Krishna schien im Takt mitzulachen. Auch im Palast von König Yudhishthira hörte man die süßen Stimmen, welche allen das Beste wünschten, sowie den Klang von Liedern und Musikinstrumenten. Dann führte Krishna, der starkarmige Held mit dem unvergänglichen Ruhm, seine Waschungen durch, faltete seine Hände und rezitierte still seine geheimen Mantras, entzündete ein Feuer und goß die Opfergabe von geklärter Butter hinein. Er gab tausend Kühe an tausend Brahmanen, die vollkommen in den vier Vedas waren und nahm ihre Segenssprüche entgegen. Dann berührte er verschiedene Arten glücksverheißender Dinge und betrachtete sich selbst in einem klaren Spiegel. Schließlich sprach er zu Satyaki: „Begib dich, oh Nachkomme des Sini, zur Wohnstätte von Yudhishthira und erkunde, ob dieser energievolle König bereit ist, Bhishma zu besuchen.“ Nach diesen Worten von Krishna ging Satyaki schnell zum königlichen Sohn des Pandu und sprach zu ihm: „Der Erste aller Wagen, der dem weisen Vasudeva gehört, steht bereit, oh König, denn Janardana möchte den Sohn der Ganga besuchen. Oh gerechter und herrlicher König, er wartet auf dich. Mögest du jetzt tun, was als nächstes getan werden sollte.“ So angesprochen, sprach Yudhishthira, der Sohn von Dharma:
Oh Arjuna mit der unvergleichlichen Herrlichkeit, laß meinen besten Wagen vorbereiten. Wir sollten heute nicht von den Soldaten begleitet werden, sondern allein fahren. Dieser Erste aller Rechtschaffenen, Bhishma, sollte nicht verärgert werden. Laß deshalb die Wächter heute zurück, oh Dhananjaya. Von diesem Tag an, wird der Sohn der Ganga von großen Mysterien sprechen. Ich wünsche deshalb nicht, oh Sohn der Kunti, daß sich dort zu viel verschiedenartiges Volk versammelt.

Vaisampayana fuhr fort:
Diese Worte des Königs hörend, verkündete Arjuna, dieser Erste der Männer, daß sein bester Wagen bereits angespannt für ihn bereitsteht. So begaben sich König Yudhishthira, die Zwillinge, Bhima und Arjuna wie die fünf verbundenen Elemente zur Wohnstätte von Krishna. Und als die hochbeseelten Pandavas dort ankamen, bestieg auch der weise Krishna zusammen mit dem Enkel von Sini seinen Wagen. Ohne anzuhalten, grüßten sie sich auf ihren Wagen und erkundigten sich, ob die Nacht glücklich verbracht wurde. Dann fuhren jene Bullen unter den Männern auf ihren vorzüglichen Wagen dahin, deren Geratter dem Gebrüll der Wolken glich. Die Rosse von Krishna, nämlich Valahaka, Meghapushpa, Saivya und Sugriva, wurden von Daruka geführt. So jagten die Tiere von ihm angetrieben voran, oh König, und drückten ihre Hufe tief in die Erde. Begabt mit großer Kraft und Geschwindigkeit flogen sie dahin, als wollten sie den Himmel verschlingen. So überquerten sie schnell das heilige Feld der Kurus und kamen zu jenem Ort, wo der mächtige Bhishma auf seinem Bett aus Pfeilen lag, umgeben von jenen großen Rishis, wie Brahma selbst inmitten der Götter. Dort stiegen Govinda, Yudhishthira, Bhima, Arjuna, die Zwillinge und Satyaki von ihren Fahrzeugen und grüßten die Rishis, indem sie ihre rechte Hand erhoben. Umgeben von ihnen, näherte sich König Yudhishthira, wie der Mond inmitten der Sterne, dem Sohn der Ganga, wie Indra zu Brahma geht. Doch von Angst (vor dem Zorn von Bhishma) überwältigt, blickte der König furchtsam auf den starkarmigen Helden, der auf seinem Bett aus Pfeilen lag, wie die vom Firmament gefallene Sonne.


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