Pushpak Mahabharata Buch 10Zurück WeiterNews

Kapitel 16 - Aswatthamans Fluch

Vaisampayana sprach:
Als Hrishikesha erkannte, daß die Waffe vom sündhaft handelnden Sohn des Drona (in die Mutterschöße der Pandava Frauen) gelenkt wurde, sprach er mit heiterem Herzen zu ihm:
Ein Brahmane mit frommen Gelübden sprach einst zu Uttara, der Tochter von Virata, die jetzt die Schwiegertochter von Arjuna ist, während sie in Upaplavya wohnte: „Wenn die Kuru Linie erlöschen wird, soll dir ein Sohn geboren werden. Dein Sohn wird deshalb den Namen Parikshit („Erhalter“) tragen.“ Die Worte von diesem frommen Mann können niemals unwahr sein. Deshalb werden die Pandavas einen Nachkommen namens Parikshit haben.

Als Govinda, dieser Erste aus dem Satwata Stamm, diese Worte sprach, antwortete der Sohn von Drona voller Zorn:
Oh Kesava, das, was du aus Parteilichkeit für die Pandavas sprichst, kann nicht geschehen! Oh Lotusäugiger, auch meine Worte können nicht unerfüllt bleiben. Entfesselt von mir, wird diese Waffe auch den Fötus im Mutterleib der Tochter von Virata treffen, selbst wenn du ihn, oh Krishna, beschützen möchtest.

Darauf sprach der Heilige:
Die Wirkung dieser mächtigen Waffe wird nicht ausbleiben. Deshalb wird der Fötus sterben. Aber dann werde ich ihn selbst wiederbeleben und mit einem langen Leben segnen. Dich kennen nun alle Weisen als einen Feigling und sündhaften Übeltäter! Zum sündigen Handeln geneigt, bist du sogar zum Mörder von Kindern geworden. Dafür wirst du die Früchte deiner Sünden tragen müssen. Für 3.000 Jahre wirst du einsam über diese Erde wandern und mit niemandem sprechen können. Allein und ohne Freunde wirst du durch die verschiedenen Länder ziehen, oh Übeltäter, aber keinen Platz unter den Menschen finden. Der Gestank von Eiter und Blut wird von dir ausdünsten, und unzugängliche Wälder und trostlose Sümpfe werden deine Wohnstätte sein. So wirst du, oh Sündhafter, mit der Last aller Krankheiten über die Erde wandern. Der heroische Parikshit wird jedoch im rechten Alter die Veden erfahren, die frommen Gelübde üben und alle Waffen von Kripa, dem Sohn des Saradwat, erhalten. Nachdem er das Wissen aller hohen Waffen erreicht hat und alle Kshatriya Aufgaben beachtet, wird dieser rechtschaffene König für sechzig Jahre über die Erde herrschen. So wird dieser Junge vor deinen Augen, oh Übelgesinnter, zum starkarmigen König der Kurus werden, überall bekannt unter dem ruhmreichen Namen Parikshit. Obwohl er durch die Energie des Feuers deiner Waffe verbrannt wird, werde ich ihn wiederbeleben. Oh Niedrigster aller Menschen, werde Zeuge der Energie meiner Entsagung und Wahrhaftigkeit!

Und Vyasa sprach:
Weil du uns mißachtet und diese äußerst grausame Tat begangen hast, und weil dein Verhalten solcherart ist, obwohl du (von Geburt) ein edler Brahmane bist, deshalb werden diese ausgezeichneten Worte, die der Sohn der Devaki gesprochen hat, zweifellos wahr werden. Warum hast du als Brahmane das zornvolle Wesen der Kshatriyas angenommen?

Und Aswatthaman antwortete:
Mit dir, oh Heiliger, werde ich unter all den Menschen leben. Mögen die Worte dieses Ruhmreichen und Besten aller Menschen wahr werden!

Vaisampayana fuhr fort:
Daraufhin übergab der Sohn von Drona sein kostbares Juwel den hochbeseelten Pandavas und ging schwer bedrückt vor ihren Augen in die Wälder. Die Pandavas, die nun all ihre Feinde besiegt hatten, stellten Krishna, den inselgeborenen Vyasa und den großen Asketen Narada an ihre Spitze und kehrten unverzüglich mit dem Juwel, das Aswatthaman einst getragen hatte, zur klugen Draupadi zurück, die im Fastengelübde saß. Schnell wurden diese Tiger unter den Männern von ihren Wagen mit den ausgezeichneten Rossen getragen, die wie im Flug dahingaloppierten, und erschienen mit Krishna wieder in ihrem Lager. Dort sprangen diese großen Wagenkrieger von ihren Wagen und wurden beim Anblick der kummergequälten Draupadi, dieser Tochter von Drupada, selbst mit Kummer geschlagen. So näherten sich die Pandavas mit Krishna dieser traurigen Prinzessin, die von Sorge und Kummer überwältigt war, und setzten sich um sie herum. Dann legte der mächtige Bhimasena auf Bitten des Königs das himmlische Juwel in ihre Hände und sprach:
Dieses Juwel, oh liebenswürdige Dame, sei dein! Der Mörder deiner Söhne ist besiegt. So erhebe dich und wirf deine Sorgen ab. Erinnere dich an die Aufgaben einer Kshatriya Frau. Oh Blauäugige, als Vasudeva damals von Upaplavya zu seiner Friedensmission aufbrach, sprachst du, oh furchtsame Dame, zum Madhu Vernichter: „Ich habe keine Männer! Ich habe keine Söhne noch Brüder! Auch du, oh Govinda, scheinst tot zu sein, denn der König begehrt immer nur den Frieden!“ Mit diesen bitteren Worten hast du damals Krishna, die Erste aller Personen, angesprochen. Mögest du dich an deine Worte erinnern, die mit der Kshatriya Gesinnung im Einklang stehen. Der übelgesinnte Duryodhana, dieses Hindernis auf dem Weg zu unserer Herrschaft, ist nun geschlagen. Ich habe das Blut des lebenden Dushasana getrunken. Damit haben wir die Schulden bezahlt, die wir unserem Feind geschworen haben. Wenn die Leute nun über uns sprechen, können sie uns nicht länger tadeln. Den besiegten Sohn von Drona haben wir freigelassen, weil er ein Brahmane ist sowie aus Respekt vor unserem verstorbenen Lehrer. Sein Ruhm ist jedoch zerstört, oh Göttin, nur sein Körper ist noch übrig. Er hat sein kostbares Juwel verloren und alle Waffen auf Erden.

Daraufhin sprach Draupadi:
Ich wünschte allein, unsere Schuld für die Verletzung zu begleichen, die wir erfahren haben. Der Sohn des Lehrers ist meiner Verehrung ebenso würdig, wie der Lehrer selbst. Möge nun der König dieses Juwel an seiner Stirn tragen, oh Bharata!

So nahm der König dieses Juwel und zierte damit seine Stirn, wie es Draupadi wünschte, aber betrachtete es als ein Geschenk vom Lehrer selbst. Mit diesem ausgezeichneten und himmlischen Juwel erschien der mächtige König so schön wie ein Berg, über dem der Vollmond strahlt. Daraufhin gab die mit großer geistiger Kraft begabte Königin, obwohl sie tief vom Kummer über den Tod ihrer Söhne getroffen war, ihr Fastengelübde auf. Danach befragte König Yudhishthira den starkarmigen Krishna mit den folgenden Worten.


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