Pushpak Mahabharata Buch 10Zurück WeiterNews

Kapitel 15 - Das Zurückziehen der allmächtigen Waffe

Vaisampayana sprach:
Oh Tiger unter den Männern, beim Anblick dieser beiden Rishis mit der Herrlichkeit des Feuers entschloß sich Dhananjaya sogleich, seinen himmlischen Pfeil zurückzuziehen. Er faltete seine Hände und sprach zu den Rishis:
Ich benutzte diese Waffe mit den Worten „Möge sie der Waffe des Feindes entgegenwirken!“. Wenn ich diese hohe Waffe zurückziehe, wird uns der sündhafte Sohn von Drona sicherlich mit der Energie seiner Waffe verbrennen. Ihr seid zwei Göttern gleich! Möget ihr die Mittel bedenken, womit unser Wohl wie auch das der drei Welten gesichert werden kann!

Mit diesen Worten zog Arjuna seine Waffe unverzüglich zurück. Der Rückzug dieser Waffe ist selbst für die Götter im Kampf äußerst schwierig. Niemand außer diesem Sohn des Pandu, nicht einmal der große Indra selbst, war bisher fähig, die allmächtige Waffe zurückziehen, nachdem sie einmal entfesselt worden war. Diese Waffe wurde aus der reinen Brahma Energie geboren. Keine Person mit ungereinigter Seele kann sie noch zügeln, wenn sie einmal entfacht ist. Nur jemand, der sein Leben ganz dem Brahman gewidmet hat, kann dies vollbringen. Wenn ein Mensch, der nicht den hohen Brahman Weg gegangen ist, diese alleszerstörende Waffe entfesselt und sich bemüht, sie zurückzuziehen, dann zerspaltet sie dessen Kopf und zerstört ihn mit aller Nachkommenschaft. Arjuna ist diesen Brahman Weg gegangen und hat die hohen Gelübde beachtet. Er hat damit diese schwer erreichbare Waffe erhalten und sie auch in Situationen größter Gefahr niemals verwendet. Stets gegründet im Gelübde der Wahrheit, voll edlem Heldentum und Entsagung, war der Sohn des Pandu beständig all seinen Höhergestellten gehorsam und selbstlos hingegeben. Allein aus diesem Grund konnte er diese allmächtige Waffe beherrschen.

Doch als der Sohn von Drona, diese beiden Rishis vor sich erblickte, da konnte er aus eigener Kraft seine schreckliche Waffe nicht zurückziehen. Unfähig, diese mächtige Waffe im Kampf zu beherrschen, oh König, sprach der Sohn von Drona mit bedrücktem Herzen zum inselgeborenen Rishi Vyasa:
Bedroht durch eine große Gefahr und bestrebt, mein Leben zu beschützen, habe ich diese allmächtige Waffe aus Furcht vor Bhimasena entfesselt, oh Weiser. Dieser übelgesinnte Bhimasena handelte sündhaft, oh Heiliger, als er den Sohn von Dhritarashtra im Kampf mit unfairen Mitteln schlug! Dafür, oh Zweifachgeborener, habe ich, unvollkommen wie ich bin, zu dieser Waffe gegriffen. Nun habe ich nicht die Macht, sie zurückzuziehen. Diese unwiderstehliche und himmlische Waffe mit der Energie des Feuers ist für den Untergang der Pandavas entfesselt. Zu ihrer Vernichtung habe ich sie gerufen, und nun wird diese Waffe das Leben aller Söhne des Pandu auslöschen. Oh Zweifachgeborener, vergib mir! Im Zorn habe ich die sündhafte Tat begangen und rief die Waffe im Kampf zum Untergang der Pandavas.

Da sprach Vyasa:
Oh Kind, Arjuna, der Sohn der Pritha, kannte ebenfalls diese Brahmashira Waffe. Weder aus Zorn noch für deinen Untergang im Kampf hat er sie gebraucht. Arjuna verwendete sie allein, um deiner Waffe entgegenzuwirken und hat sie bereits zurückgezogen. Er hat sogar die Brahma Waffe durch die Belehrung deines Vaters erhalten, und damit ist der starkarmige Arjuna nicht von den Aufgaben eines Kshatriya abgefallen. Arjuna ist voller Demut und Gerechtigkeit und darüber hinaus mit jeder Waffe bekannt. Warum bemühst du dich um den Untergang solch einer Person mit all seinen Brüdern? Die Region, wo die Brahmashira Waffe durch eine andere hohe Waffe vereitelt wurde, wird für zwölf lange Jahre eine Trockenheit erfahren, weil die Wolken dort während dieser Zeit keinen Regen ergießen. Deshalb sollte der starkarmige Pandu Sohn, obwohl er die Macht dazu hätte, zum Wohle aller lebenden Wesen deine Waffe nicht mit seiner vereiteln. Die Pandavas sollen leben, du selbst sollst leben und das Königreich soll gedeihen! Deshalb, oh Starkarmiger, zieh deine himmlische Waffe zurück! Überwinde diesen Zorn in deinem Herzen und laß die Pandavas leben! Der königliche Weise Yudhishthira wünschte nie, den Sieg zu gewinnen, indem er irgendeine sündige Tat begeht. So übergib ihm dieses kostbare Juwel, daß du an deiner Stirn trägst. Mit dieser Gabe werden die Pandavas dein Leben verschonen!

Darauf antwortete der Sohn von Drona:
Dieses Juwel ist wertvoller als jeglicher Reichtum, den die Pandavas und Kauravas jemals erlangten. Wer dieses Juwel trägt, überwindet jede Angst vor Waffen, Krankheit oder Hunger. Man hat weder Angst vor den Göttern noch den Dämonen, Nagas, Rakshasas oder irgendwelchen Räubern. Eben das sind die Tugenden dieses Juwels. Ich kann mich nur schwer davon trennen. Doch das, oh Heiliger, was du gebietest, sollte ich tun. Hier, nimm dieses Juwel! Hier, nimm mich selbst! Dieser Grashalm jedoch (der mit der allmächtigen Waffe begeistert ist) soll in die Mutterschöße der Pandava Frauen fallen, weil diese hohe und mächtige Waffe nicht wirkungslos sein kann. Oh Zweifachgeborener, ich bin außerstande sie zurückzuziehen, nachdem ich sie entfesselt habe. So werde ich diese Waffe jetzt in die Mutterschöße der Pandava Frauen lenken. Alle anderen Gebote von dir, oh Heiliger, werde ich zweifellos befolgen.

Vyasa sprach:
So soll es sein! Beabsichtige damit keinen anderen Zweck, oh Sündloser! Lenke diese Waffe in die Mutterschöße der Pandava Frauen und zügle dich selbst!

Vaisampayana fuhr fort:
Als der Sohn von Drona, diese Worte des Inselgeborenen gehört hatte, lenkte er die entfesselte, lebenszerstörende Waffe in die Gebärmütter der Pandava Frauen (und machte sie damit unfruchtbar).


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