Pushpak Mahabharata Buch 10Zurück WeiterNews

Kapitel 4 - Kripas Vorschlag und Aswatthamans Antwort

Kripa sprach:
Das Schicksal, oh unvergänglich Ruhmreicher, hat dein Herz heute auf Rache gesetzt. Der Träger des Donnerkeils selbst könnte dich davon nicht abbringen. So werden wir beide dich morgen früh begleiten. Doch lege nun deine Rüstung und dein Banner ab, und ruhe während dieser Nacht. Ich werde dich zusammen mit Kritavarman aus dem Satwata Stamm unterstützen, in Rüstungen gehüllt und auf unseren Wagen kämpfend, während du gegen den Feind ziehst. Vereint mit uns wirst du die Feinde, die Panchalas mit allen ihren Anhängern, morgen in der Hitze des Gefechts schlagen, indem du deine Heldenkraft zeigst, oh Erster der Wagenkrieger. Wenn du deine ganze Heldenkraft entfaltest, bist du fähig, diese Tat zu vollbringen. Deshalb erhole dich für den Rest dieser Nacht. Du hast dich bereits einige Nächte wachgehalten. Wenn du geruht und geschlafen hast und wieder erfrischt bist, oh Ehrenvoller, dann begegne dem Feind im Kampf! So wirst du ihn zweifellos besiegen. Keiner, nicht einmal Indra unter den Göttern, könnte dich schlagen, der du mit den Ersten der Waffen ausgerüstet bist, oh Bester der Wagenkrieger. Wer, sei es auch der Führer der Götter selbst, könnte den Sohn von Drona im Kampf besiegen, wenn er gemeinsam mit Kripa vereint ist und von Kritavarman beschützt wird? Deshalb ruhe und schlafe in dieser Nacht und überwinde deine Erschöpfung, dann werden wir morgen früh den Feind vernichten. Du bist ein Meister der himmlischen Waffen, und ich bin es zweifellos auch. Und dieser Held aus dem Satwata Stamm ist ein mächtiger Bogenschütze, der im Kampf höchst erfahren ist. Wir alle vereint, oh Sohn, werden unsere versammelten Feinde im Kampf überwinden, wenn wir unsere Heldenkraft zeigen. Groß wird dann unser Glück sein! So zerstreue deine Ängste, ruhe für diese Nacht und schlafe friedlich. Ich selbst und Kritavarman werden dir mit dem Bogen bewaffnet, in unsere Rüstung gehüllt und fähig, unsere Feinde zu verbrennen, morgen früh folgen, oh Bester der Männer, während du auf deinem Wagen gegen den Feind stürmst. Dann fahre zu ihrem Lager, verkünde deinen Namen zum Kampf und überwältige den Feind in einer großen Schlacht. Und nachdem du morgen früh am hellichten Tage ihren großen Untergang vollbracht hast, wirst du dich freuen wie Indra nach dem Sieg über die großen Asuras. Du bist wahrlich fähig, die Armee der Panchalas im Kampf zu besiegen, wie der Vernichter der Dämonen zornvoll die Heerscharen der Danavas besiegte. Mit mir im Kampf vereint und beschützt durch Kritavarman, könnte dir nicht einmal der Träger des Donnerkeils widerstehen. Weder ich, oh Sohn, noch Kritavarman werden sich jemals vom Kampf zurückziehen, ohne die Pandavas besiegt zu haben. Nachdem wir die üblen Panchalas zusammen mit den Pandavas geschlagen haben, werden wir zurückkehren oder getötet zum Himmel aufsteigen. Mit allen Mitteln, die in unserer Macht stehen, werden wir zwei dich morgen früh im Kampf unterstützen. Oh Starkarmiger, das verspreche ich dir aufrichtig, oh Sündloser.

Diesen verheißungsvollen Worten seines Onkel, oh König, entgegnete der Sohn von Drona mit zorngeröteten Augen:
Wie könnte eine Person, die gequält wird oder unter dem Einfluß des Zornes oder der Macht der Begierde steht, oder deren Gedanken ruhelos um ein Projekt zum Erwerb von Wohlstand kreisen, friedlich schlafen? Wisse, ich bin von all diesen vier Ursachen betroffen. Schon eine von ihnen würde den Schlaf zerstören. Wahrlich groß ist der Kummer eines Sohnes, der stets an die Ermordung seines Vaters denken muß! Seit dem brennt mein Herz Tag und Nacht, und ich kann keinen Frieden mehr finden. Ihr alle seid Zeugen gewesen, auf welche Weise mein Vater durch jene sündhaften Übeltäter getötet wurde. Der Gedanke an diese Untat zerfrißt all meine Lebensorgane. Wie könnte jemand wie ich noch einen Moment ruhig leben, nachdem er anhören mußte, wie sich die Panchalas des Mordes an meinem Vater rühmten? Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dieses Leben weiter zu fristen, ohne Dhrishtadyumna im Kampf getötet zu haben. Aufgrund des Mordes an meinem Vater ist er zusammen mit seinen Verbündeten für mich schlagbar geworden. Und darüber hinaus, wer wäre so gefühllos, daß er nicht brennen würde, nachdem er die Wehklagen des Königs gehört hat, der mit gebrochenen Schenkeln am Boden liegt? Wer wäre so ohne Mitgefühl, daß sich seine Augen nicht mit Tränen füllen würden, nachdem er jene Worte des Königs mit den gebrochenen Schenkeln gehört hat? Die Seite, die ich im Kampf gewählt habe, ist besiegt worden. Der Gedanke daran vermehrt meine Sorgen, wie ein Sturm die Wellen des Meeres. Geschützt durch Vasudeva und Arjuna, betrachte ich meine Feinde als unschlagbar wie der große Indra selbst, oh Onkel. Und doch bin ich unfähig, diesen aufsteigenden Zorn in meinem Herzen zurückzuhalten. Ich sehe niemanden in dieser Welt, der mir diesen Zorn zerstreuen könnte. Die Boten informierten mich über den Untergang meiner Freunde und den Sieg der Pandavas. Das verbrennt mein Herz. Wenn ich jedoch meine Feinde während ihres Schlafes vernichtet habe, dann werde ich Ruhe finden und wieder friedlich schlafen können.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter