Varga fuhr fort:
Ob des Fluches waren wir zutiefst verstört und versuchten, den Brahmanen mit dem asketischen Reichtum, welcher niemals von seinen Gelübden abwich, zu besänftigen. Wir flehten ihn an: „Stolzgeschwellt wegen unserer Schönheit und Jugend und vom Gott des Verlangens bedrängt haben wir äußerst unangemessen gehandelt. Oh bitte vergib uns, Brahmane. Schon, daß wir zu dir kamen und versuchten, dich von deinen strengen Gelübden abzuhalten, war der Tod für uns. Doch die Tugendhaften haben gesagt, daß Frauen niemals getötet werden sollten. Oh, übe dich in Tugend und töte uns nicht. Es wird gesagt, daß Brahmanen die Freunde aller Wesen sind, und du kennst die Tugend. Oh du Glückseliger, laß die Worte der Weisen wahr werden. Die Überragenden beschützen immer diejenigen, die ihre Hilfe erflehen. Wie bitten um deinen Schutz. Es ziemt sich für dich, uns zu vergeben.“ Nach diesen Worten war der Brahmane mit der tugendhaften Seele, den guten Taten und dem Sonne und Mond ebenbürtigen Glanze besänftigt. Er sprach: „Die Worte „tausend“ und „hunderttausend“ weisen oft auf die Ewigkeit hin. Doch ich habe das Wort „hundert“ im Sinne eines begrenzten Zeitraumes benutzt, und nicht im Sinne von „endlos“. Ihr werdet also für diese Zeit zu Krokodilen werden und Menschen hinabziehen. Am Ende dieser Zeit wird euch ein hervorragender Mann aus dem Wasser ans Land ziehen. Dann erhaltet ihr eure jetzigen Gestalten wieder. Niemals habe ich zuvor eine Unwahrheit gesprochen, auch nicht im Scherz. Daher müssen meine Worte wahr werden. Und die heiligen Gewässer werden nach eurer Befreiung unter dem Namen Nari Thirtas (Heilige Wasser der Frauen) in allen Welten bekannt werden. Sie werden in den Augen der Tugendhaften und Weisen heilend und reinigend sein.“
Varga erzählte weiter:
So grüßten wir den Brahmanen und umschritten ihn ehrfurchtsvoll. Mit schweren Herzen verließen wir die Gegend und ein Gedanke formte sich in uns: „Wo werden wir den Mann treffen, der uns bald unsere eigenen Körper wiedergeben wird?“ Fast im selben Moment erblickten wir den hohen Rishi Narada. Dieser Anblick gab uns unsere Freude zurück. Wir grüßten ihn ehrfürchtig und standen mit schamroten Gesichtern vor ihm. Er fragte uns nach dem Grund, und wir erzählten ihm alles. Da sprach er zu uns: „In den tiefen Ebenen, die sich an das südliche Meeresufer anschließen, gibt es fünf heilige Gewässer. Sie sind entzückend und äußerst geheiligt. Begebt euch sogleich dorthin. Und der Sohn des Pandu, Arjuna, dieser Tiger unter den Männern, wird euch bald von eurem traurigen Schicksal erlösen.“ Nun, oh Held, wir folgten den Worten Naradas und kamen hierher. Und nun ist es wahr geworden, denn ich wurde von dir Sündlosem errettet. Doch meine vier Freundinnen sind immer noch im Wasser. Oh Held, tue eine gute Tat und erlöse auch sie.
Vaisampayana sprach:
Freudig erlöste dieser Beste der Pandavas die anderen Apsaras von ihrem Fluch. Aus dem Wasser erhoben bekamen alle ihre schöne Gestalt zurück. Nachdem Arjuna die heiligen Seen befreit und sich von den Apsaras verabschiedet hatte, wollte er noch einmal (seine Frau) Chitrangada sehen. So reiste er zurück nach Manipura und erblickte dort auch seinen Sohn auf dem Thron, welcher den Namen Vabhruvahana trug. Nachdem er Chitrangada und sein Kind gesehen hatte, machte er sich auf den Weg nach Gokarna.