Pushpak Mahabharata Buch 1Zurück WeiterNews

Kapitel 218 - Arjuna erlöst die Apsara Varga von ihrem Fluch

Dann begab sich der Bulle der Bharatas zu den heiligen Stränden am südlichen Meer, wo viele Asketen lebten. Dort gab es fünf heilige Teiche, an denen viele Einsiedler wohnten, die aber niemals in jene Gewässer eintauchten. Die Seen wurden wie folgt genannt: Agastya, Subhadra, Pauloma von großer Heiligkeit, Karandhama, welcher die Früchte eines Pferdeopfers für den Badenden bereithielt, und der Sünden abwaschende Bharadwaja. Doch als Arjuna die fünf heiligen Gewässer besuchte, und sah, daß sie unbewohnt waren und von allen gemieden wurden, da fragte er die frommen Männer mit gefalteten Händen: „Warum, oh ihr Asketen, werden diese fünf heiligen Wasser von den Verehrern Brahmas nicht besucht?“ Darauf antworteten sie: „Hier leben fünf große Krokodile, welche die badenden Asketen forttragen. Deshalb meiden wir die Seen.“

Vaisampayana fuhr fort:
Als Arjuna mit den mächtigen Armen dies hörte, ging er zum See, obwohl ihn alle warnten. Ohne zu zögern sprang der Feindebezwinger in das heilige Gewässer, welches nach dem großen Rishi Subhadra benannt war. Sogleich erschien ein großes Krokodil, welches ihn am Bein packte. Doch Dhananjaya, dieser Tiger unter den Männern, packte den zappelnden Wanderer des Wassers und zerrte ihn gewaltsam an den Strand. Im selben Moment, als das Krokodil Land berührte, verwandelte es sich vor den Augen des ruhmreichen Arjuna in eine schöne Dame, die mit allen Ornamenten geziert war. Die zauberhafte Dame von himmlischer Gestalt strahlte vor Schönheit. Trotz des seltsamen Anblicks fragte der Sohn der Kunti die Dame mit ruhigem Herzen: „Wer bist du Schöne? Warum lebtest du im Wasser? Warum begingst du eine so gräßliche Sünde?“

Varga antwortete:
Ich bin eine Apsara, welche einst in den himmlischen Wäldern wanderte. Mein Name ist Varga, und ich bin dem himmlischen Schatzmeister (Kuvera) lieb und teuer. Ich hatte noch vier Begleiterinnen, alle schön und in der Lage, dahin zu gehen, wohin es uns beliebt. Eines Tages gingen wir zusammen zur Heimstatt des Wächters der Welt. Auf dem Wege sahen wir einen Brahmanen der strengen Gelübde, welcher sehr schön war und die Veden in der Einsamkeit studierte. Der ganze Hain, in dem er saß, schien von seinem asketischen Glanze zu strahlen, als ob die Sonne ihn erleuchtete. Als wir seine asketische Hingabe sahen und seine atemberaubende Schönheit, ließen wir uns nieder, um seine Meditation zu stören. Wir alle fünf, Sauraveyi, Samichi, Vudvuda, Lata und ich, näherten uns zugleich dem Brahmanen. Wir tanzten und sangen, lächelten ihn an und taten alles, um den Weisen zu verführen. Doch an keine von uns verschenkte der Brahmane sein Herz. Der Geist dieses Jünglings war rein und auf die Meditation gerichtet, und sein Herz wankte nicht. Nur einen kurzen Blick des Zorns warf er auf uns, oh Bulle unter den Kshatriyas. Und er sprach: „Werdet Krokodile und lebt im Wasser für hundert Jahre.“


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