Pushpak Mahabharata Buch 1Zurück WeiterNews

Kapitel 142 - Ratschlag von Kanika

Voller elender und ängstlicher Gefühle wegen der gewachsenen Macht der Pandavas rief Dhritarashtra Kanika zu sich, diesen Besten der Minister, der sehr gelehrt in Kriegskünsten und ein hervorragender Ratgeber war. Zu ihm sprach er: „Oh bester Brahmane, die Pandavas überschatten täglich die Erde. Ich bin so neidisch auf sie. Sollte ich mit ihnen Frieden halten oder gegen sie kämpfen? Oh Kanika, berate mich gut, denn ich werde tun, was du sagst.“ So antwortete der beste Brahmane in freien Worten, welche vorzüglich den Künsten der Staatsführung folgten.

Kanika sagte:
Höre auf meine Antwort, oh sündenloser König. Und sei nicht ärgerlich mit mir, du Bester der Kuru Könige, wenn du alles gehört hast, was ich dir sagen möchte. Könige sollten immer mit erhobenem Zepter bereitstehen und ihren Heldenmut vergrößern. Eigene Fehler sollten sie sorgfältig vermeiden, doch die Schwachstellen ihrer Feinde immerzu beobachten, um Vorteile daraus zu gewinnen. Wenn der König allseits zum Schlag bereit ist, dann wird er gefürchtet. Daher sollte der König in allen seinen Taten immer zum Zepter greifen. Er sollte sich immer so verhalten, daß sein Feind keine Schwäche an ihm erkennt. Doch wenn er eine Schwäche im Feind sieht, sollte er ihn verfolgen. Kein Mensch möge die hohen Ziele ergründen, die in ihm verborgen sind, wie die Schildkröte ihren Körper verbirgt. Und so soll er auch die eigenen Schwächen vor den Augen anderer verbergen. Wenn er jemals etwas beginnt, sollte er es unter allen Umständen auch beenden. Denn denke daran, wenn ein Dorn nicht vollständig herausgezogen wird, ruft er eine eiternde Wunde hervor. Der Sieg über einen Feind, welcher dir Übles tut, ist immer lobenswert. Besitzt ein Feind große Macht und ist er ein vorzüglicher Krieger, dann sollte man auf die Stunde seiner Schwäche warten und ihn dann ohne Skrupel schlagen. Auch wenn er flieht, oder schwach und verächtlich ist, darf er niemals geschont werden. Denn selbst der kleinste Funke kann einen großen Wald vernichten, wenn er von einem Baum zum anderen springt.

Manchmal dürfen Könige Taub- und Blindheit vortäuschen. Wenn sie nämlich nicht in der Lage sind zu strafen, dann sollten sie vorgeben, Taten, die nach Züchtigung verlangen, nicht zu bemerken. Zu solchen Gelegenheiten heißt es, ihre Bögen seien aus Stroh. Doch immer sollten sie wachsam sein, wie eine schlummernde Herde Rehe im Wald. Wenn der Feind in deiner Gewalt ist, dann schlage ihn mit allen Mitteln, ob offen oder geheim. Zeige ihm kein Mitleid, auch wenn er darum bettelt. Wenn es nötig ist einen Feind oder eine Kränkung zu besiegen, müssen die entsprechenden Mittel angewandt werden. Denn der Sieg über den Feind erleichtert und befreit von Furcht. Du mußt die drei, fünf und sieben Mittel und Auswege deiner Feinde vernichten, das heißt, die Feinde mitsamt ihren Wurzeln auslöschen. So müssen auch ihre Verbündeten und Sympathisanten geschlagen werden. Verbündete und Gefolgsleute können nicht lange überleben, wenn ihre Führer geschlagen sind, denn die Äste und Zweige eines Baumes können niemals weiterleben, wenn die Wurzeln zerstört sind. Achtsam sollst du deine Mittel und Ziele verbergen und immer die Schwächen deines Feindes beobachten. Beständig sollst du dein Königreich regieren, während du sorgsam deine Feinde im Auge behältst. Indem du durch Opfer das ewige Feuer nährst, braune Kleidung und verfilzte Locken trägst und dich auf Tierfelle bettest, sollst du zuerst deinen Feind kennenlernen, um ihn dann wie ein Wolf anzuspringen. Denn es wird gesagt, daß für das Erlangen der rechten Mittel das Kleid der Heiligkeit angelegt werden sollte, wie ein gekrümmter Ast dazu benutzt wird, den Zweig mit den reifen Früchten zu beugen. Diese Methode der Auswahl von reifen Früchten sollte auch bei deinen Feinden angewandt werden. Trage du deinen Feind solange auf deinen Schultern, bis du ihn abwerfend zerbrechen kannst, wie ein tönerner Topf auf Steinboden zerschellt. Vom Feind darf niemals abgelassen werden, auch wenn er dich höchst mitleidvoll anfleht. Niemals darfst du ihm nachgeben. Schlage ihn mit einem Mal. Auch durch die Kunst der Überzeugung und Bestechung kann ein Feind vernichtet werden. Sei es, du säst Uneinigkeit unter seinen Verbündeten oder wendest Gewalt an, mit allen Mitteln müssen Feinde besiegt werden.

Dhritarashtra bat:
Erkläre mir genau, wie man einen Feind durch Versöhnung, Reichtum, Uneinigkeit oder Gewalt besiegen kann.

Kanika erwiderte:
Höre, oh Monarch, die alte Geschichte vom Schakal, der im Walde lebte und mit der Wissenschaft der Kriegsführung vertraut war. Er war ein weiser Schakal, handelte entsprechend seinem Wesen und lebte in Gesellschaft von vier Freunden: einem Tiger, einer Maus, einem Wolf und einem Mungo. Eines Tages trafen sie auf einen starken Hirsch, den Anführer einer Herde, den sie nicht fangen konnten, weil er so schnell und stark war. So berieten sie sich. Der Schakal schlug vor: „Oh Tiger, du hast dich vergebens bemüht, diesen Hirsch zu jagen, denn er ist jung, flink und sehr klug. Wir sollten die Maus schicken, um seine Hufe anzufressen, wenn er schläft. Dann möge der Tiger wieder angreifen und ihn packen. Und wir werden uns vergnügt an ihm laben.“ Sie alle machten sich daran, seinen Worten achtsam zu folgen. Die Maus nagte an seinen Hufen, und der Tiger tötete den Hirsch wie vorhergesagt. Als der Körper der Beute bewegungslos am Boden lag, sprach der Schakal: „Gesegnet seid ihr. Geht und vollführt eure Waschungen. Ich werde solange auf den Hirsch aufpassen.“ Wieder folgten sie seinen Worten und gingen zum Fluß. Der Schakal wartete und dachte darüber nach, was er nun tun solle. Zuerst kam der starke Tiger von seinen Waschungen zurück und sah den Schakal in Gedanken versunken. Er fragte ihn: „Warum so nachdenklich, oh Weiser? Du bist der Klügste. Laß uns froh sein und mit diesem Fleisch ein Festmahl abhalten.“ Der Schakal antwortete: „Höre, oh Mächtiger, was die Maus gerade gesagt hat: „Pfui über die Kraft des Herrn der Tiere! Ich habe den Hirsch erlegt! Durch meine Kraft wird er heute seinen Hunger stillen.“ Seit sie auf diese Weise prahlte, verspüre ich keinen Wunsch mehr, dieses Fleisch zu berühren.“ Der Tiger erwiderte: „Wenn die Maus das wirklich gesagt hat, dann bin ich nun zur Besinnung gekommen. Von nun an werde ich nur noch mit meiner eigenen Kraft die Tiere des Waldes jagen und mich von ihrem Fleisch ernähren.“ Sprach`s und ging davon.

Nachdem der Tiger fort war, kam die Maus zurück. Der Schakal sprach zu ihr: „Gesegnet seist du, oh Maus. Doch höre, was der Mungo eben gesagt hat: „Das Fleisch dieses Hirschs ist giftig. Ich werde es nicht essen. Doch wenn du, Schakal, es mir gestattest, dann töte ich die Maus und esse sie.“ Als die Maus das hörte, rannte sie alarmiert davon und verschwand in einem Loch. Dann kam der Wolf vom Fluß zurück. Der Schakal sprach zu ihm: „Der König der Tiere ist wütend auf dich. Dir wird es sicher übel ergehen, denn er wird mit seiner Gefährtin bald zurückkommen. Doch tue, was du für richtig hältst.“ So wurde der Schakal auch den Wolf los, welcher sich sofort davon machte. Dann kam der Mungo zurück. Als der Schakal ihn erblickte, sprach er: „Die anderen habe ich dank meiner Kraft schon besiegt und in die Flucht geschlagen. Kämpfe mit mir und dann kannst du von diesem Fleisch essen.“ Der Mungo meinte daraufhin: „Wenn der heldenhafte Tiger, der starke Wolf und die kluge Maus von dir wirklich besiegt worden sind, dann mußt du ein noch größerer Held sein. Ich begehre keinen Kampf mit dir.“ Sprach`s und ging verängstigt davon. Und der Schakal freute sich sehr über den Erfolg seiner Strategie und aß ganz allein vom Fleisch.

Wenn Könige mit solchem Wissen handeln, können sie glücklich sein. Die Ängstlichen besiegt man mit Furcht, die Mutigen durch Überredung, die Gierigen durch reiche Gaben und die Untergebenen durch Demonstration von Macht. Doch höre außerdem noch, was ich dir zu sagen habe.

Kanika fuhr fort:
Wenn dein Sohn, Freund, Bruder, Vater oder sogar dein spiritueller Lehrer zum Feind wird, dann vernichte den Feind, ohne zu zögern, wenn du dir Wohlergehen wünschst. Durch Fluch und Zauberformel, durch Bestechung, Gift oder Täuschung kann der Feind geschlagen werden. Man sollte ihn niemals gering schätzen. Wenn beide Parteien ebenbürtig sind und der Erfolg unsicher, dann wird der Fleißige (und Beständige) gedeihen. Wenn der spirituelle Lehrer kein wahrhaftes Wissen davon hat, was getan oder gelassen werden sollte, und wenn er anderen schadet, dann sollte sogar er bekämpft werden. Wenn du ärgerlich bist, dann bezähme dich und sprich mit einem Lächeln auf deinen Lippen. Tadele niemals jemanden mit Anzeichen von Ärger in deiner Rede. Und, oh Bharata, sprich sanfte Worte, bevor du zuschlägst und auch während du strafst. Wenn die Strafe vollzogen ist, dann sei mitfühlend mit dem Opfer, traure um ihn und vergieße Tränen. Beruhige deinen Feind mit Versöhnung, reichen Gaben oder angenehmen Betragen, doch schlage ihn, wenn er nicht das Rechte tut. Gleichermaßen solltest du den übelgesinnten Sünder strafen, der seine Ziele im Mantel der Tugend verhüllt, wie dunkle Wolken einen Berg verdecken. Verbrenne das Haus von einem, den du mit dem Tode bestraft hast. Und gestatte keinem Schmarotzer, Ungläubigen oder Dieb, in deinem Königreich zu leben. Vernichte deine Feinde durch plötzlichen Angriff, offene Schlacht oder aus dem Hinterhalt, mit Gift und Korruption der Verbündeten, durch Bestechung und alle Mittel, die in deiner Macht stehen. Du mußt unerbittlich handeln. Schärfe deine Zähne, damit sie gründlich beißen. Schlage so wirksam zu, daß dein Feind sein Haupt nicht wieder erhebt. Sei allseits wachsam vor denen, die zu fürchten sind und auch vor denen, die nicht zu fürchten sind. Denn wenn die Letztgenannten mächtig werden, vernichten sie dich bis zur Wurzel, wenn du unachtsam bist. Vertraue niemals den Treulosen und den Treuen nicht allzu sehr, denn wenn du dich deinem Feind hingibst, wird er dich sicher vernichten. Um ihre Wahrhaftigkeit zu prüfen, solltest du Spione aussenden, sowohl in deinem als auch in anderen Königreichen. Deine Spione in der Fremde sollten geschickt sein in der Täuschung und einfache Kleidung tragen. Sie sollten in Gärten umherwandern, an Orten des Vergnügens, in Tempeln und anderen heiligen Plätzen, in Wirtshäusern, Plätzen, Straßen, in der Nähe von Brunnen, Bergen, Flüssen, Wäldern, also überall, wo sich Menschen versammeln. Sie sollten alle Menschen kennen, die offizielle Ämter bekleiden (z.B. Minister, Torwächter, Schatzmeister, Gefängniswärter, Waffenmeister etc.). Deine Rede sei immer demütig, doch dein Herz so scharf wie ein Messer. Und auch wenn du eine schmerzliche und schreckliche Handlung vollziehst, so sprich mit einem Lächeln auf den Lippen. Wenn du gedeihen willst, dann mach dir alle Arten zu eigen: Demut, Gelübde, Versöhnung, Verehrung der Füße eines anderen durch Beugen des Hauptes, Hoffnung erwecken und ähnliches. Ein Mann der mit den Regeln der Staatsführung bekannt ist, sollte wie ein Baum erscheinen, der viele Blüten, doch keine eigenen Früchte trägt. Und wenn er Früchte trägt, dann sollten sie in unerreichbar großer Höhe wachsen. Und falls sie reif sind, müssen sie vom Boden aus wie rohe Früchte erscheinen. Verhält er sich so, wird er niemals schwach sein.

Tugend, Wohlstand und Vergnügen (Dharma, Artha, Kama) haben sowohl böse als auch gute Wirkungen, die dicht ineinander verwebt sind. Indem man die guten Wirkungen fördert, vermeidet man die bösen. Wer allzu einseitig nur der Tugend folgt, wird unglücklich, weil er sich zwar Wohlbehagen wünscht, aber das Vergnügen vernachlässigt. Die alleinige Suche nach Wohlstand macht auch unglücklich, wenn man die beiden anderen versäumt. Und wer sich nur dem Vergnügen hingibt, leidet ohne Tugend und Wohlstand. Daher suche alle drei auf solche Weise, damit du nicht leidest. Mit Demut und Achtsamkeit, und ohne jeglichen Neid solltest du dich mit dem Wunsch zur Erreichung deiner Ziele in aller Aufrichtigkeit mit den Brahmanen beraten. Bist du gestürzt, solltest du dich mit allen Mitteln wieder erheben, sanft oder gewaltsam, und dich dann wieder in Tugend üben. Denn wer niemals das Elend erfuhr, weiß nicht, was Wohlergehen ist. Das erkennt man am Leben eines Mannes, der seine Miseren durchgestanden hat. Den Kummergeplagten sollte man besänftigen, indem man ihm die alten Geschichten (z.B. von Nala und Rama) erzählt. Den, dessen Herz vor Leid vergeht, tröstet man mit der Hoffnung auf wiederkehrendes Glück. Den Gebildeten und Klugen beschäftig und beschwichtigt man mit angenehmen Posten, die man ihm sofort übergibt.

Wer sich nach einem Friedensvertrag mit seinem Feind entspannt zur Ruhe legt, als ob nichts mehr zu tun sei, ist wie einer, der erwachend von der Spitze eines Baumes fällt, auf dem er geschlafen hat. Ein König sollte seine hohe Absicht in seiner Brust verschließen, ohne Angst vor Verleumdung. Und während er selbst alles durch die Augen seiner Spione erkennt, sollte er seine eigenen Gefühle immer vor den Augen feindlicher Spione verbergen. Wie ein Fischer reich wird, indem er Fische fängt und tötet, kann ein König niemals gedeihen, ohne die Eingeweide seiner Feinde herauszureißen und ohne gewalttätige Taten. Die Macht deines Feindes, welche sich in seinen bewaffneten Kräften zeigt, sollte immer vollständig zerstört werden, so wie man Unkraut unterpflügt oder herausreißt, oder Krankheit, Hunger und Durst bekämpft. Ein Mann in Not nähert sich niemals (aus Liebe) einem Reichen. Und wenn all seine Wünsche gestillt sind, dann hat er keinen Grund mehr, dem zur Seite zu stehen, der ihm vorher gab. Daher, wenn du gibst, dann gib nicht vollständig, und laß immer ein kleines Begehren beim anderen übrig. Ein Mann, der sich Wohlergehen wünscht, sollte beharrlich Verbündete und Mittel suchen und seine Kriege sorgsam führen. Dabei sollte ihn immer die Besonnenheit leiten. Ein umsichtiger König sollte sich immer so verhalten, daß Freunde und Feinde seine Absichten erst erkennen, wenn er beginnt, sie auszuführen. Laß sie alles wissen, wenn deine Taten begonnen haben oder beendet sind. Solange keine Gefahr droht, solltest du ehrfürchtig handeln. Doch wenn die Gefahr erkannt ist, dann bekämpfe sie mit Tapferkeit. Wer einen Feind duldet, den er nur mit viel Gewalt unter seiner Herrschaft halten kann, der ruft seinen Tod herbei wie eine Mauleselin bei der Empfängnis. Überdenke eine zukünftige Handlung, als ob sie aktuell wäre. Denn wenn es soweit ist, könntest du in der Hast einen wichtigen Punkt übersehen. Klugheit ist immer gefragt, um das rechte Maß in Zeit und Ort zu finden. Habe immer ein Auge auf das Schicksal gerichtet, welches du mit Mantras und Opferriten beeinflussen kannst, und achte auf Tugend, Wohlstand und Vergnügen. Es ist wohlbekannt, daß rechte Zeit und rechter Ort den größten Nutzen bringen. Auch wenn der Feind bedeutungslos scheint, sollte er dennoch nicht verachtet werden. Er könnte schnell wie eine Palme wachsen und seine Wurzeln ausstrecken. Oder er könnte wie ein Funke im Walde aufflammen und sich zu einem großen Brand entwickeln. Wenn ein kleines Feuer sorgsam mit Reisig gefüttert wird, ist es bald in der Lage, große Holzkloben zu verschlingen. Und so kann auch ein Mensch seine Macht vergrößern, indem er Verbündete und Freunde sucht, und damit fähig wird, auch einen gefährlichen Gegner zu besiegen. Die Hoffnung, die du deinem Feind gibst, sollte lange unerfüllt bleiben. Und wenn Erfüllung bevorsteht, finde einen Vorwand, sie immer weiter aufzuschieben. Dann suche für den Vorwand einen tieferen Grund, und laß den Grund in einem noch tieferen wurzeln. Für die Zerstörung ihrer Feinde sollten Könige in allen Dingen wie Rasiermesser sein: so unnachgiebig wie jene scharf sind, die eigenen Absichten verbergend, wie jene in der Lederhülle stecken, zur rechten Gelegenheit handeln, so wie jene angemessen benutzt werden und die Feinde mit allen Verbündeten vernichten, wie jene die Haut rasieren, ohne ein Härchen übrigzulassen.

Oh du Bewahrer der Würde der Kurus, verhalte dich bezüglich der Pandavas, wie es die Gebote des Dharma (der Tugend und Gerechtigkeit) fordern und auf solche Weise, daß du dich in Zukunft nicht grämen mußt. Ich weiß sehr wohl, daß du mit allen Segnungen ausgestattet bist und alle glücklichen Zeichen trägst. Bewahre dich, oh König, vor der Macht der Söhne Pandus. Sie sind stärker als deine Söhne, darum sage ich dir direkt, oh du Feindebezwinger, was du tun sollst. Höre es, oh König, zusammen mit deinen Kindern und wenn du es vernommen hast, dann handle. Oh König, handle auf solche Weise, daß du keine Angst vor den Pandavas hast. Ja, wende solche Mittel an, daß du es in Zukunft nicht bereuen mögest.

Und Vaisampayana sprach:
Nach diesen Worten kehrte Kanika in sein Heim zurück, während der Kuru König Dhritarashtra trübsinnig und melancholisch wurde.

Hier endet mit dem 142.Kapitel das Sambhava Parva des Adi Parva im gesegneten Mahabharata.


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