Pushpak Mahabharata Buch 1Zurück WeiterNews

Kapitel 141 - Yudhishthira wird zum Thronerben ernannt

Vaisampayana sprach:
Nach Ablauf eines Jahres ernannte Dhritarashtra aus Güte zum Volk Yudhishthira, den Sohn des Pandu, zum Thronerben über das Königreich, wegen seiner Standhaftigkeit, inneren Stärke, Geduld, Wohltätigkeit, Freimütigkeit und der unerschütterlichen Ehrlichkeit seines Herzens. Schon nach kurzer Zeit überstrahlte der Sohn der Kunti, Yudhishthira, mit seinem guten Verhalten und seiner genauen Hingabe an die Pflichten die Taten seines Vaters. Der zweite Pandava, Bhima, erhielt Unterricht von Sankarshana (Balarama, dem älteren Bruder von Krishna) im Schwert- und Keulenkampf und mit dem Streitwagen. Zum Ende seiner Ausbildung verfügte Bhima über Kraft und Geschick wie Balarama selbst. Er lebte in Harmonie mit seinen Brüdern und wurde immer heldenhafter. Arjuna wurde berühmt für die Festigkeit seines Griffs, die Leichtigkeit seiner Bewegung, die Genauigkeit seines Zielens und seine Fähigkeiten im Gebrauch von Kshura, Naracha, Valla und Vipatha, also allen geraden, gekrümmten oder schweren Waffen. Drona bestätigte, daß niemand in der Welt Arjuna in der Leichtigkeit der Hand und der allgemeinen Trefflichkeit mit Waffen gleichkam.

Eines Tages sprach Drona vor den versammelten Kaurava Prinzen zu Arjuna: „Es gab einmal einen Schüler von Agastya namens Agnivesha. Er war mein Lehrer und ich sein Schüler. Durch asketischen Verdienst erhielt ich von ihm die Waffe Brahmashira, welche niemals erfolglos ist, dem Blitzschlag selbst gleicht und in der Lage ist, die ganze Welt zu verschlingen. Diese Waffe, oh Bharata, ging nun von meiner Hand von Schüler zu Schüler. Als er sie mir übergab, sprach mein Lehrer zu mir: „Oh Sohn des Bharadvaja, niemals darfst du diese Waffe auf einen Menschen richten, und schon gar nicht, wenn seine Energie gering ist.“ Du hast, oh Arjuna, diese himmlische Waffe erhalten, oh Held. Niemand sonst verdient sie. Doch folge den Worten meines Lehrers! Und übergib mir meinen Lohn für deinen Unterricht vor allen deinen Cousins und Verwandten.“ Arjuna gab sein Wort, dem Lehrer zu geben, was er forderte, und Drona sprach: „Oh du Sündenloser, ich möchte, daß du mit mir kämpft, wenn ich mit dir kämpfe.“ Dies versprach dieser Bulle unter den Kurus, berührte die Füße seines Lehrers und entfernte sich in nördlicher Richtung.

Und es erhob sich ein lautes Getöse, welches die ganze, meerumgürtete Erde umgab, denn es gab keinen Bogenkämpfer wie Arjuna. Mit der Keule, dem Schwert, auf dem Wagen und auch mit dem Bogen erlangte Arjuna ein wunderbares Geschick. Sahadeva erhielt die ganze Wissenschaft von Moral und Pflicht vom spirituellen Anführer der Himmlischen und lebte in Hingabe an seine Brüder. Und Nakula, der Liebling seiner Brüder, wurde, von Drona unterrichtet, ein fähiger Krieger und großer Wagenkämpfer. So wurden Arjuna und seine Brüder so mächtig, daß sie in der Schlacht den großen Sauvira besiegten, welcher ein dreijähriges Opfer durchgeführt hatte, ohne sich von den Angriffen der Gandharvas einschüchtern zu lassen. Und auch der König der Yavanas, den der mächtige Pandu nicht unter seine Herrschaft bringen konnte, wurde nun von Arjuna besiegt. Auch Vipula, dieser wahrhaft mächtige König, der den Kurus immer seine Mißachtung gezeigt hatte, spürte durch den klugen Arjuna die Grenzen seiner Macht. Dann besiegte Arjuna dank der Macht seiner Pfeile König Sumitra, der auch unter dem Namen Dattamitra bekannt war, und der entschlossen den Kampf mit ihm gesucht hatte. Dem Dritten der Pandava Prinzen wurde nur von Bhima geholfen, und er unterwarf mit einem einzigen Streitwagen alle Könige des Ostens, welche auf die Hilfe von tausenden Streitwagen zählen konnten. Auf die gleiche Weise eroberten sie den ganzen Süden und übergaben dem Königreich der Kurus eine beträchtliche Beute.

So unterwarfen diese Besten der Männer, die ruhmreichen Pandavas, die Länder anderer Könige und erweiterten die Grenzen ihres Reiches. Doch Dhritarashtras Gefühle für die Pandavas wurden durch die große und heldenhafte Macht dieser mächtigen Bogenkrieger vergiftet. Der Monarch wurde so ängstlich, daß er nicht mehr schlafen konnte.


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