Pushpak Mahabharata Buch 1Zurück WeiterNews

Kapitel 79 - Das Gespräch zwischen Devajani und ihrem Vater Sukra

Und Sukra fuhr fort:
Wisse, oh Devajani, daß jener, welcher von gemeinen Worten nicht bedrängt wird, alles besiegt. Die Weisen sagen, daß der ein echter Wagenlenker ist, der ohne nachzulassen die Zügel seiner Pferde straff hält. Daher ist derjenige ein wahrhafter Mensch, der unermüdlich den sich erhebenden Zorn besiegt. Verstehe, oh Devajani, wer mit friedfertiger Ruhe seinen Zorn besiegt, kann alles besiegen. Der Mensch wird geachtet, der sich an Vergebung hält und seinen Ärger abschüttelt wie die Schlange ihre Haut abstreift. Wer seinen Zorn beherrscht, die bösen Reden anderer nicht achtet und nicht wütend wird, auch wenn es scheinbar einen Grund dafür gibt, wird ganz sicher die vier Ziele erlangen, für die wir leben (Gerechtigkeit, Wohlstand, Liebe, Erlösung - Dharma, Artha, Kama, Moksha). Vergleicht man einen, der ohne zu ermüden für hundert Jahre monatlich opfert und einen, der niemals in Zorn gerät, ist der Zornlose höher einzuschätzen. Jungen und Mädchen, die noch nicht zwischen richtig und falsch unterscheiden können, zanken miteinander. Doch die Weisen machen ihnen das niemals nach.

Devajani antwortete ihrem Vater:
Oh Vater, obwohl ich noch ein Mädchen bin, weiß ich, was unsere Pflichten und Tugenden sind. Ich kenne auch den Unterschied zwischen Wut und Vergebung und die Macht von beidem. Doch wenn sich ein Schüler respektlos verhält, sollte ihm der Lehrer niemals vergeben, wenn er sich wirklich wünscht, dem Schüler Gutes zu tun. Daher will ich nicht länger in einem Land leben, wo sich übles Verhalten erhebt. Die weisen Menschen, die nach Gutem streben, sollten nicht unter Sündern leben, die allseits böse über gutes Benehmen und hohe Geburt sprechen. Man sagt, das ist der beste Ort, an dem gutes Betragen und Reinheit der Geburt respektiert werden. Dort sollte man leben. Die grausamen Worte von Vrishaparvas Tochter brennen in meinem Herzen, als ob Menschen, die ein Feuer anfachen wollen, trockenes Holz entzünden. Ich glaube, es gibt nichts Elenderes in den drei Welten, als wenn einer seine mit Glück gesegneten Feinde verehren muß und selbst kein Glück erfährt. Wahrlich, die Gelehrten sagen, daß für solch einen Menschen sogar der Tod besser wäre.


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