Pushpak HarivamshaZurück WeiterNews

3.83. Ghantakarnas Befreiung

Vaisampayana sprach:
Oh Janamejaya, das fleischfressende Gespenst lachte in seiner Art und tanzte. Dann holte er schnell einen getöteten Brahmanen, zerteile den behaarten Körper, nahm ein Stück davon und reiniget es mit Wasser. Dann legte er es in ein sauberes Gefäß, verneigte sich vor Vishnu und sprach mit gefalteten Händen zum Gott der Götter:
Oh Herr des Universums, empfange diese Speise. Oh Hari, du solltest die Geschenke annehmen, die dir deine Verehrer von ganzem Herzen geben. Oh Vishnu, wir verehren dich mit ungeteilter Hingabe, die Absicht ist rein und kein anderer Gedanke damit verbunden. Oh Hari, was mit ganzer Hingabe dargebracht wird, sollte der Herr annehmen. Dieses Fleisch ist frisch und eine wohlzubereitete Speise. Es stammt von einem toten Brahmanenkörper und ist das Beste. Für Wesen wie uns, die von Fleisch leben, entspricht es den gegebenen Gesetzen. So nimm es an, oh Herr, wenn du darin keinen Fehler siehst.

So sprach das Gespenst, lachte und brachte dieses Stück vom Leichnam dem Herrn dar. Und Krishna war höchst zufrieden mit ihm und lobte ihn im Geiste: „Oh, er ist ganz voller Liebe und Hingabe zu mir!“ Dann sprach der Führer der Yadavas:
Es ist genug des Dankes. Oh fleischfressendes Gespenst, dieser Leichnam eines Brahmanen, der für dich die beste Speise ist, darf von uns Menschen niemals berührt werden. Für alle, die der Lehre im Dharma bedürfen, sind Brahmanen höchst verehrungswürdig. Nur die Gespenster mit ihren schrecklichen Taten versuchen, Brahmanen zu töten. Niemand sonst sollte Brahmanen töten, denn eine solche Tat führt direkt in die Hölle. Deshalb ist dieses Fleisch für uns ungenießbar, daran gibt es keinen Zweifel. Doch ich bin mit deiner Hingabe zufrieden, die den Geist reinigt. Möge dir Gutes geschehen! Du tust alles, um dein Herz zu reinigen, und so bin ich höchst zufrieden mit dir. Durch das Rezitieren meiner Namen hast du Reinheit erreicht und meine ganze Gunst.

So sprach Hari, berührte mit seiner Hand den Körper des Gespenstes und befreite ihn von aller Sünde. Durch die Berührung des Herrn wurde der Körper so schön, wie der des Liebesgottes mit lockigem Haar, langen Armen, schönen Augen, Fingern und Nägeln, freundlichem Gesicht und ebenmäßiger Nase. Seine Augen glichen den Blättern der Lotusblüte und seine Haut hatte die Farbe des blauen Lotus. Er war mit herrlichen Ornamenten geschmückt, goldenen Armreifen und Ohrringen, und trug seidene Roben. Er wurde gelehrt, stark und voller Güte wie ein zweiter Indra. Durch die Berührung des Herrn konnte er so schön wie ein Gandharva singen und erreichte die Vollkommenheit eines heiligen Siddhas. Wahrlich, eine so vollkommene Gestalt war einmalig in allen drei Zeiten und selbst von den Heiligen nicht zu erreichen. Oh Bester der Könige, diese himmlische Gestalt erreichte das Schreckgespenst durch beständige, hingebungsvolle Entsagung. Wie sollte einer auch im Leiden versinken, wenn er dem ewigen Herrn hingegeben ist? Oh König, was könnte jener nicht erreichen, der stetig über den Herrn des Universums meditiert und seine Namen verinnerlicht? Er wird in allen Welten sein Wohlergehen finden.

Dann sprach der Herr zu ihm, der wie ein Liebesgott vor ihm stand:
Solange der gegenwärtige Indra regiert, sollst du im Himmel verweilen. Auf mein Gebot hin sollst du dort wohnen und nirgendwo anders. Wenn dieser Indra vergeht, wirst du den Himmel verlassen und mit mir vereint sein. Und auch dein Bruder soll im Himmel sein, solange Indra währt. So sei gesegnet! Darüber hinaus gewähre ich dir noch einen Wunsch, den du im Herzen trägst. Denn ich kann zweifellos jeden Wunsch erfüllen.

Und Ghantakarna bat:
Oh Gottheit, mögen alle, die ihre Sinne zügeln und diese Geschichte mit Achtsamkeit lesen, beständige Hingabe zu dir erreichen. Oh Hari, möge sich ihr Geist von jeder Unreinheit reinigen. Das sei mein Wunsch.

Darauf antwortete der Gott der Götter:
So sei es! Erhebe dich jetzt zum Himmel. Sei ein Gast von Indra, der auf dich wartet.

So sprach Krishna. Dann heilte er den Körper des getöteten Brahmanen und holte ihn ins Leben zurück. Und nachdem der Brahmane den Herrn des Universums gegrüßt und verehrt hatte, erhob sich Ghantakarna zum Himmel, wie es ihm bestimmt war, und Krishna kehrte zu jenem Ort zurück, wo die Heiligen und Siddhas die Opferfeuer pflegen. Oh König, wenn du wünschst, deinen Geist zu reinigen, dann lies und studiere diese Geschichte immer wieder. Oh Herr der Erde, damit kannst du die Reinheit des Geistes erreichen.


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