Pushpak HarivamshaZurück WeiterNews

3.76. Krishnas Reise nach Vadari

Vaisampayana sprach:
Dann dachte Vishnu, der Herr der Welt, an Garuda, den König der Vögel und sprach: „Oh Tarkshya, komm schnell!“ Und unverzüglich erschien Garuda, der Herr der Lüfte und die Seele der Veden, der große Yogi, mächtig, kraftvoll und wohlgelehrt. Er erschien wie ein verkörpertes Opfer, das uralte Wesen mit dem Samanveda als Kopf, den Rigveda als Flügel, gelbrauner Färbung und kupferrotem Schnabel. Er war es, der einst Indra besiegte und das Amrit davontrug. Mit mächtigem Kopf ist er ein Feind aller Schlangen, und mit seinen schönen Lotusaugen gleicht er Vishnu selbst. Er ist das Reittier vom Herrn der Götter, schlägt mit seinen gewaltigen Schwingen die Scharen der Rakshasas und Götterfeinde, und vernichtet sogar die ungeborenen Dämonen im Leib ihrer Mütter. Dieser höchst Mächtige erschien vor Krishna, kniete sich nieder und sprach:
Oh Vishnus, ich verneige mich vor dem Herrn des Universums. Oh Hari, Gott der Götter, ich grüße dich!

Und Krishna hieß Garuda, den König der Vögel, willkommen und sprach:
Laß uns zum Berg Kailash reisen. Ich möchte Shiva sehen, die ewige Gottheit, die Wohlergehen und Vorzüglichkeit gewährt.

Darauf antwortete Garuda „So sei es!“. Krishna setzte sich auf seinen Rücken und sprach noch einmal zu den versammelten Yadavas: „Wartet hier und seid achtsam!“ Dann flog Hari, der Herr der Welt, in nordöstliche Richtung davon. Garuda trug den ewigen Herrn, erschütterte mit seinem Ruf die drei Welten, wühlte unter seinem Flügelschlag den Ozean auf und brachte mit seinen Füßen die Berge ins Wanken. Die Götter und Gandharvas standen am Himmel und priesen den lotusäugigen Herrn mit süßen Worten:
Sieg dem Herrn der Welt! Sieg dem Gott der Götter! Sieg dem Vishnu, dem Erhalter des Universums! Sieg der unbesiegbaren Gottheit! Wir verneigen uns vor dem Herrn, der dem Wohl aller Wesen gewidmet ist. Wir verneigen uns vor dem Menschlöwen, der die Dämonen besiegt! Oh Hari, Sieg dem Sieger! Oh Gottheit, über dich meditieren die Yogis, die nach Erlösung suchen. Oh Narayana, der auf dem Wasser ruht, wir verneigen uns vor dir. Oh Krishna, ewiger Schöpfer und uralte Seele der Welt, aus dem Brahma geboren wird. Oh unvergängliche Gottheit, wir grüßen und verehren dich! Oh Einheit ohne Eigenschaften und Vielfalt mit allen Eigenschaften, du liebst deine Verehrer und bist die Verehrung selbst. Wir verneigen uns vor dem großen Feindevernichter, der uns von den Dämonen erlöst. Du bist die Gottheit mit dem Körper jenseits aller Vorstellungskraft. Verehrung dem allmächtigen Herrn!

So sprachen die Götter, Gandharvas, Rishis, Siddhas und Charanas und priesen Krishna, den ewigen Herrscher. Unter diesen Lobreden erreichte Krishna, der Herr der Welt, zusammen mit den Göttern und vedengelehrten Heiligen den Ort Vadari, wo einst Vishnu zum Wohlergehen der Welt über zehntausend Jahre härteste Askese übte und wo sich sein Wesen unter asketischer Entsagung in Nara und Narayana teilte. Hier fließt die heilige Ganga, die Beste aller Flüsse. Hier hat Indra selbst für zehntausend Jahre schwere Askese geübt, um sich von der Sünde zu reinigen, als er den vedengelehrten Brahmanen Vritra tötete. Hier haben die heiligen Siddhas durch Mediation über Vishnu Vollkommenheit erreicht. Hier übte sogar Rama harte Buße, nachdem er Ravana, den Dorn der Welt, im Kampf getötet hatte. Hier vollbringen die Götter und Heiligen vorzüglichste Gelübde und erreichen große Erfolge. Hier ist Kesava immer und überall lebendig. Hier feiern die Scharen der Heiligen täglich ihre Opfer und schon das Erinnern an diesen Ort kann dich zum Himmel führen. Denn dieser heilige Ort ist wahrlich ein Weg zum Himmel, und alle Feinde werden hier als Freunde betrachtet. Er gilt als der beste Ort für alle geistigen Sucher, denn hier verehren die Göttlichen Vishnu und erheben sich zum Himmel. Die von Leidenschaft freien Heiligen beschreiben diesen Ort als ein Feld der Vollkommenheit.

Dieses weite Land Vadari, diesen heiligen Wald der Askese, erreichte Vishnu, der Herr aller Wesen, gegen Abend zusammen mit den Göttern und gelübdetreuen Heiligen. Es war die Zeit, als die Opferfeuer brannten, die Vögel zwitscherten und ihre Nester aufsuchten, die Kühe gemolken und die strahlenden Einsiedler geschäftig wurden. Die heiligen Siddhas meditierten über Vishnu, die geklärte Butter wurde in die Opferfeuer gegossen, welche ringsherum überall aufloderten, die Gäste wurden empfangen, und die Sonne, welche die ganze Welt erleuchtet, verschwand am Horizont. Zu dieser Zeit kam Vishnu mit den Göttern nach Vadari, der Heimstadt der Askese, wo die Heiligen leben. Der lotusäugige Hari erschien inmitten der heiligen Einsiedelei, die von Opferfeuern erleuchtet war, stieg von Garuda ab und stand im Kreise der Götter.


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