3.74. Krishna verkündet seine Abreise

Vaisampayana sprach:
Oh Janamejaya, als die Nacht vergangen war und der Morgen dämmerte, führte Krishna ein Feueropfer durch, rezitierte glücksverheißende Mantras und gab den Brahmanen Kühe und andere vorzügliche Geschenke. Dann verneigte er sich vor den Brahmanen und betrat seine Versammlungshalle. Dort setzte er sich auf den Thron und ward umgeben von all den Vrishnis mit Balarama, Satyaki, Kritavarman, Suka, Sarana, Ugrasena und dem weisen Uddhava, durch dessen Weisheit alle Yadavas in Frieden lebten. Er war stets dem Dharma gewidmet und der geistige Führer der Yadavas und Vrishnis. Selbst die Götter fürchteten die weise Politik des hochbeseelten Uddhava, mit deren Hilfe Krishna diese Welt regierte. So wandte sich Krishna an all die heldenhaften Yadavas und Vrishnis und sprach vor allem zum strahlenden Uddhava (ein Cousin von Krishna):
Alle sollen mich hören. Oh Uddhava, oh Freund meines Vaters, beachte meine Worte. Seit meiner frühesten Kindheit tue ich alles, um die Übelgesinnten zu schlagen. Oh Edler, du hast gesehen, wie ich als Baby Putana und als Jugendlicher Keshi getötet habe. Ich habe den Berg Govardhana hochgehalten, die Kühe beschützt und wurde von Indra vor allen Göttern erhöht. Von mir wurden Kansa und die Ringer Chanura und Mushtika getötet. Ich habe Ugrasena zum König gekrönt und Dwaraka, die Stadt der Tore, gegründet. Oh Yadavas, ich habe zahllose Feinde geschlagen und, unter meiner Führung wurde der mächtige König Jarasandha von Bhima getötet. Ich verließ den Berg Gomanta und schlug König Shrigala im Kampf. Sogar der bösartige Dämon Naraka fiel durch meine Hand. Oh ihr Besten der Krieger, so habe ich die Welt von vielen übelgesinnten Wesen befreit. Doch König Paundraka, der Freund des Dämons Naraka, ist immer noch am Leben. Er ist der Anführer mutiger Krieger und mir feindlich gesinnt. Er ist ein Schüler von Drona und höchst mächtig. Er besitzt die Brahma Waffe, ist ein erfahrener Krieger und vorzüglicher Führer, in den Schriften wohlgelehrt, gerecht und leidenschaftlich. König Paundraka liebt den Kampf und erscheint wie ein zweiter Parasurama. Er ist unser Feind und ständig auf der Suche nach einer Schwäche von uns. Sobald er eine Chance wittert, wird er Dwaraka angreifen. Paundraka ist ein sehr mächtiger König und mit einfachen Mitteln nicht zu schlagen. Deshalb haltet stets eure Bögen und Pfeile bereit. Seid auf den Kampf vorbereitet, so daß Paundraka keine Möglichkeit hat, unsere Stadt einzunehmen. Oh ihr königlichen Krieger, ich werde wegen einer wichtigen Sache zum Kailash reisen, um dort Shiva zu treffen, der das Wohl aller Wesen sichert. So beschützt diesen Ort, bis ich zurück bin. Wenn König Paundraka erfährt, daß ich nicht in Dwaraka bin, wird er hierher kommen und die Stadt angreifen. Oh ihr Krieger, ich denke, er ist fähig, alle Yadavas aus dieser Stadt zu vertreiben. So haltet Schwerter, Schlingen und Äxte bereit und seid auf den Kampf vorbereitet. Besetzt die Kriegsmaschinen auf den Mauern und schließt die Tore mit Achtsamkeit. Nur ein Tor soll geöffnet sein, und alle Gehenden mögen ein königliches Siegel erhalten. Ohne dieses königliche Siegel sollte niemand die Stadt betreten. Dafür müssen die Torwächter sorgen. Bis ich zurückgekehrt bin, soll niemand die Stadt zur Jagd, Vergnügung oder ähnlichem verlassen. Unterscheidet achtsam zwischen eigenen und fremden Leuten. Diese Reglung soll gelten bis ich zurückkehre.

So sprach Krishna zu all den Yadavas und wandte sich nun vor allem an Satyaki.