Vaisampayana sprach:
All die Götter, die ihren König beschützten, wurden von Valis Pfeilen geschlagen und mußten sich seiner Übermacht ergeben. So wurde die ganze Armee der Götter von Vali besiegt, und die aus dem Kampf Fliehenden sprachen zu ihrem König:
Oh Indra, du bist der Herr und Beschützer der Welt. Deine Werke und dein Ruhm sind unvergleichlich. Oh König der Götter, unsere Armeen wurden von den Dämonen in die Flucht geschlagen, die Räder und Achsen unserer Wagen zerbrochen und die Standarten gefällt. Unsere Elefanten und Pferde mit ihren Reitern sowie die Wagenkrieger und Fußsoldaten starben zu Tausenden unter den Waffen der Feinde. Der König der Dämonen nahm eine höchst schreckliche Form in diesem Kampf an. Warum schaust Du zu, wie die Dämonen deine Armee vernichten? Oh Gott, rette all jene, die deinen Schutz suchen!
Als der König der Unsterblichen ihre Worte hörte, wurde er zornig und begann, die Dämonen zu verbrennen wie das Feuer am Ende der Welt. Dieser Gott mit der strahlenden Krone, der Sonne gleich, der mit Armreifen und Juwelen geschmückt ist und wie Lapislazuli glänzt, der mächtige König mit den hundert Köpfen, hundert Armen und tausend Augen, dessen Haar gebunden ist und wie Pfauenfedern schimmert, mit roten Augen und dunklem Bart, der mächtige Krieger mit Donnerblitz und anderen Waffen, der wie tausend Sonnen strahlt und die Kraft eines Yogis hat, der von tausenden Göttern, Gandharvas und Yakshas begleitet wird, den die heiligen Rishis im Saman Veda preisen und mit Gebeten anrufen - dieser gefeierte Indra ergriff seinen Donnerblitz, diese schreckliche Waffe mit den hundert Knoten, die nach allen Seiten alles verbrennen kann und unschlagbar ist. Dieser geliebte Sohn der Aditi und Vernichter von Paka, der vor allen Wesen unbesiegbar ist, verfolgte nun die Dämonen. So erhob sich ein gewaltiger und höchst wundervoller Kampf zwischen dem Dämonenkönig Vali und dem Götterkönig Indra, der so wild war, daß einem die Haare zu Berge standen. Beide zeigten ihre Kraft und Macht. Durch die Worte von Prahlada und seine eigenen Erfolge erregt, erschien Vali wie ein loderndes Feuer. Und angesichts des Kampfes ihrer Könige stürzten sich auch alle anderen Dämonen und Götter voller Verbissenheit wieder in die Schlacht. Indra schoß tausende und abertausende Pfeile gegen seinen Feind, welche aber der Dämon noch im Fluge zerbrach. Das erzürnte den Götterkönig, und er schleuderte seine magische Feuerwaffe. Doch als Vali dieses schreckliche Feuer wie am Ende der Welt auf sich zukommen sah, warf er seine Varuna Wasserwaffe und löschte das Feuer. Das erschütterte Indra, und schließlich ergriff er seinen Donnerblitz, so mächtig wie ein Berg, um seinen Gegner zu vernichten. Doch da hörte der Götterkönig auf seinem Elefanten eine körperlose Stimme, die zu ihm sprach:
Halte ein, oh Starkarmiger! Oh berühmter König der Götter, es ist dir nicht gegeben, Vali im Kampf zu besiegen. Der Dämon hat durch seine Tugend und harte Buße von Brahma einen vorzüglichen Segen erhalten, der ihn vor deiner Kraft beschützt. Weder du noch alle anderen Götter können ihn im Kampf schlagen. Doch wisse, eines Tages wird er von dem besiegt werden, der das universale Wesen dieser Schöpfung ist, der große Unbekannte, die Zuflucht der Götter, der höchste Weg der Tugend und Gerechtigkeit, die Wahrheit selbst, der Höchste aller Höchsten, der wahre Meister und Herrscher, der Existente und Nichtexistente, der Herr von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, der Höchste Geist mit tausenden Köpfen, tausenden Augen und tausenden Gliedern, der Muschel, Diskus und Keule in seinen Händen hält, der in Gelb gekleidete Vernichter der Dämonen, der unbesiegbare Sieger und der Sieg selbst.
Als Indra diese himmlische Stimme hörte, zog er sich mit allen Göttern aus dem Kampf zurück. Und als sich der Götterkönig auf seinem Elefanten zurückgezogen hatte, ließen die Dämonen auf dem Schlachtfeld ihr Löwengebrüll ertönen. Lautes Freudengeschrei erhob sich in die Luft und verkündete zusammen mit dem Lärm der Muschelhörner, Krieger, Tiere und Musikinstrumente wie aus einem Munde die Niederlage der Götter. Die Dämonen feierten und priesen ihren König, und Vali zeigte sich vor allen Augen als neuer Indra, so mächtig wie einst Hiranyakashipu.