Pushpak HarivamshaZurück WeiterNews

3.62. Der Kampf von Agni

Vaisampayana sprach:
Als Agni, der von allen gepriesene Gott des Feuers, die Niederlage der Götter sah, richtete er seinen Geist auf den Untergang der Dämonen. Es war dieser Gott, der aus dem Opfer geboren wird und sich vom Opfer ernährt. Sein Samen ist golden, seine Augen gelb, sein Körper rot, sein Nacken dunkelrot, seine Haare weiß und seine Füße schwarz. Er verzehrt die Opfergaben und trägt das Havya und Kavya hinauf zu den Göttern und Ahnen. Er ist der Reinigende und der Allverzehrer, der mächtige, höchste und uralte Gott, die Seele von Brahma, der herrlich Strahlende und Helleuchtende mit den tausend Flammen, der souveräne König und Zeuge der Welt, der von allen Brahmanen Verehrte, der lodernde Mund der Götter und Empfänger des Vashat Rufes am Ende der Opferverse. Er wohnt im Holz das Sami Baumes (womit das Opferfeuer entzündet wird), wird daraus strahlend geboren, herrscht über alle Riten, reinigt alle Wesen, beschützt sorgsam die Verdienste der Götter, verbrennt alle Sünden und leckt mit seiner Zunge an den Opfergaben. Er ist der Heilige und der Asket, der Weg der Tugendhaften und Gerechten, das Juwel des Opfers und der Herr von Vergangenheit und Zukunft. Er trinkt den Soma und verzehrt das Feueropfer. Er ist der höchst Stahlende, der Herrscher und die Seele, der Schöpfer und Zerstörer der Wesen, der Unvergängliche, Wundervolle und Reine, der Herr des Swadha und Swaha, der im Saman-Veda Gepriesene, der vom Glanz gekrönte König der Götter, der schreckliche Geist von Rudra und der von Brahma Geborene. Der Gott fährt auf einem Wagen, der von roten Pferden gezogen wird und den Wind als Räder hat. Er ist in schwarz gekleidet, und sein Banner ist der Rauch. Mit seiner Feuerwaffe verbrennt er im Kampf millionen Dämonen wie am Ende der Welt. Er ist es, der fünffach in der Lebenskraft aller Wesen wohnt. Er ist der Allesverzehrende und der große Motor der Welt. Er ist der Freund, der Herrscher und Zerstörer der ganzen Natur am Ende der Yugas. Er bewohnt den Raum, verkörpert sich in den sieben Grundtönen und ist so schnell wie der Klang. Er ist das Werden und Vergehen, die höchste Zuflucht aller existierenden Wesen, Vater der Veden, ewig und in der Welt dem Brahma gleich. Man sagt, er ist formlos und das Größte der Elemente. Er windet sich in den Flammen, die zum Himmel aufsteigen und die zehn Richtungen erfüllen, um wie das Feuer am Ende der Welt die Scharen der Dämonen zu vernichten.

So erschien Agni, der Gott des Feuers, im Kampf und erblickte diesen schrecklichen Fluß, in dem das Blut das Wasser war, das Fett und Mark der Schlamm, die Haare das Gras, die abgeschlagenen Köpfe die Steine und die toten Elefanten die Inseln. Und er stürmte mit Gebrüll heran und begann, die Dämonen zu verbrennen. Da erhob sich ein lautes Geschrei, als ihre Köpfe, Kleidung, Haare, Glieder, Wagen, Schirme und Banner in Flammen standen und in rote Glut getaucht wurden. Die Dämonen warfen ihre Waffen weg und flohen vor dem Feuer von Agni in alle Richtungen davon. Sie sahen nicht das Gesicht des Gottes an der vordersten Front des Kampfes, sie sahen den Horizont, den Himmel, die Erde und die Wolken als ein riesiges Feuer. Die Dämonen waren erschrocken und von Angst erfüllt, und dachten, daß nun das Ende der Welt gekommen war und der aus dem Lotus geborene Gott seine Schöpfung wieder vernichten will. Doch Maya und Sambara, diese beiden Meister der Illusion, entfalteten ihre magischen Waffen Varuni und Parjanya (Wasserkraft und Wasserträger), um der Feuersbrunst zu begegnen. Und wahrlich, diese Waffen löschten das Feuer von Agni unter Regenbächen, die wie aus Wolken herabfielen. Als nun Vrihaspati, der Lehrer der Götter, den für die Dämonen so verhängnisvollen Gott seine Energie verlieren sah, sprach er wie folgt:
Habe Mut, oh mächtiger Gott mit dem goldenen Samen, du höchst Strahlender, du unzerstörbares Feuer mit den sieben Zungen, der du alles verzehrst und überall deine unauslöschlichen Spuren hinterläßt. Oh Herr, dein Atem ist der Wind, dein Körper sind die Pflanzen, dein Ursprung ist das Wasser und du selbst bist die Quelle des Wassers. Deine Strahlen erstrecken sich nach oben, nach unten und nach allen Seiten. Du bist der Erste aller Verzehrer von Opfergaben. Oh Agni, du bist alles, und dir gehört diese ganze Welt. Du trägst alle Wesen und regierst diese Erde. Oh Gott des Feuers, du bist jede Opfergabe, der Empfänger aller Opfer und das Opfer selbst. Du bist die Nahrung aller Wesen, ihr Trinken und Essen. Oh Gott, der Sieg ist in dir, denn die ganze Welt besteht in dir. Du begnügst dich lange mit Opfergaben, aber wenn die Zeit gekommen ist, verschlingst du alle drei Welten. Durch dich wurden die Veden geboren und alle wissen, daß aus dir allein die Wärme entsteht. In dir erkennt man den Herrn der Sonne und des Meeres. In den Opfern bist du der Heilige, der ohne Anhaftung lebt. Du hast die wunderbare Energie und Schöpferkraft der Welt, die vorherrschende Eigenschaft aller Wesen. Durch deine Strahlen entstehen das Wasser, die verschiedenen Pflanzen und der unterschiedliche Geschmack. Du bist es, der am Ende der Yugas die Welt verzehrt und zum Tagesanbruch der Schöpfung wieder hervorbringt. Oh Agni, die Götter verehren dich als Ursache aller Geschöpfe, und du tötest zu ihrem Wohl im Kampf die Dämonen. Oh strahlender Gott, der in zahllosen Opfern verehrt wird, zweifellos bist du aus dem Wasser geboren. Warum fürchtest du heute deine eigene Quelle? Oh Bester der Götter mit den gelben Augen, dem rotem Körper und den schwarzen Füßen, beschütze die Götter vor den Dämonen!


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