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3.61. Der Kampf zwischen Viprachitti und Varuna

Vaisampayana sprach:
Viprachitti, dieser Beste der Dämonen, wurde zornig und ergoß über Varuna, den Gott des Wassers, einen Hagel aus Pfeilen wie giftige Schlangen. Sie verbrannten diesen Gott, der keinen Weg sah, wie er sich im Kampf dagegen wehren sollte. Wie Brahma als großer Vater aller Wesen sich nicht gegen den Herrn aller Welten wehren kann, so konnte Varuna auch Viprachitti nicht widerstehen. Der Dämon hatte seine Armee in der Vajra Formation aufgestellt, die von allen Seiten undurchdringlich war, um gegen die Götter zu kämpfen. An ihrer Spitze erschien der hochbeseelte Viprachitti so strahlend wie ein Feuer oder die Sonne selbst. Als Varuna die Macht des Dämons erkannte, verbrannte er den Wunsch, ihm den Sieg streitig zu machen. Mit Blumengirlanden, Ohrringen und Armreifen geschmückt erhob der Dämon seine schwere Eisenkeule, die mit eisernen Stacheln bewehrt und goldenen Ornamenten geschmückt war, die an Macht dem Stab des Todes, an Masse dem Gipfel des Kailash und an Größe dem Fahnenmast von Indra glich, und jede Furcht der Dämonen vor ihren Feinden zerstreuen konnte. Voller Zorn schwang er diese Keule, öffnete weit seinen Mund und brüllte schrecklich und laut. Er trug eine goldene Halskette, goldene Armreifen, goldene Ohrringe und eine goldene Krone. So erschien der Dämon mit seiner Eisenkeule wie eine blitzende Gewitterwolke, die von Indras Regenbogen umspannt war. Als er mit lautem Gebrüll seine Keule schwang, erhob sich ein mächtiger Sturm, und der Dämon erstrahlte wie ein rauchgekröntes Feuer. Da erzitterte der ganze Himmel mit Sternen und Planeten, Sonne und Mond, den Städten der Gandharvas und Amaravati, der Stadt von Indra, bis zum Reich der Siddhas. Viprachitti trug voller Stolz seine Waffe, die ihn unbesiegbar machte, und erglänzte wie das Feuer am Ende der Welt, das sich von den Göttern ernährt. Umsonst versuchten die Götter und Varuna gegen ihn anzukämpfen. Nur Indra, der König der Götter, schien gegen seine Schläge gewappnet zu sein.

Wie eine allesverbrennende Sonne griff der Dämon mit seiner Keule die Truppen von Varuna an und opferte zehntausende Krieger. Die schwere Keule fiel nur zu ihrem Untergang, und hundert vereinte Meteore hätten keine schrecklichere Verwüstung anrichten können. Schließlich wirbelte der Dämon noch einmal seine Eisenkeule und versetzte Varuna selbst einen so mächtigen Schlag, daß die Waffe zerbrach, und ihre Splitter wie glitzernde Leuchtkäfer überall durch die Luft flogen. Der Gott des Wassers ertrug den Schlag wie ein großer Berg. Für einen Augenblick verlor der grenzenlos Mächtige sein Bewußtsein, dann kam er wieder zu sich, erblickte seine zerschlagene Armee und sammelte sie wieder, um nun mit allen Mitteln gegen den Feind zu kämpfen. Umringt von den vier Ozeanen und furchtbaren Schlangen nahm er seine Wassergestalt an, mit Muscheln, Perlen und Edelsteinen geschmückt. In weiße Roben und kostbaren Schmuck gehüllt, mit seiner Schlinge bewaffnet und von Schildkröten und Fischen begleitet wandte er sich an sein Gefolge und sprach mit energischen Worten:
Kämpft furchtlos gegen die Dämonen! Ich werde euch vorangehen.

Daraufhin attackierten all die mächtigen Schlangen, die im Wasser wohnen, die Armee der Dämonen. Mit dem Sieg vor Augen schlugen sie die prächtigen Rivalen mit Speeren, Pfeilen und Keulen. Daraufhin wurde Viprachitti wütend, ließ die Schlangen seine Wut spüren, und schlug sie mit seinen Waffen als wäre er Garuda, der natürliche Feind aller Schlangen. Der mächtige Dämon durchbohrte die Krieger von Varuna mit goldenen Pfeilen, die wie brennende Sonnenstrahlen ihre Körper trafen. Sie fielen zu Boden wie Elefanten, die von stärkeren Elefanten geschlagen wurden. Da wurde auch Varuna zornig und stürmte mit einem Hagel aus Pfeilen heran, so daß die schwer gepeinigten Dämonen zu Tausenden in alle Richtungen vom Schlachtfeld flohen. Der Gott des Wassers widmete sich dem Kampf für die Sache von Indra, ließ seinen Schlachtruf ertönen und warf gezielt seine mächtige Schlinge. Auch sein Gefolge eilte wieder herbei und kämpfte mit Fäusten und Felsen bewaffnet gegen Viprachitti. Doch der Dämon antwortete ebenfalls mit Felsen und vielen anderen Waffen. Schließlich trafen seine unschlagbaren Pfeile die Pferde von Varuna. Mit dieser gewaltigen Tat loderte der Dämon wie ein Opferfeuer auf, das sich von geklärter Butter ernährt. Bald hatte er mit schnellen, strahlenden und sicheren Pfeilen die ganze Armee von Varuna geschlagen, die mit zerbrochenen Waffen und voller Verzweiflung vom blutüberströmten Schlachtfeld floh. So siegte Viprachitti über den Gott des Wassers, der nun schwer gequält von der Furcht vor dem Dämon bei Indra Zuflucht suchte.


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