Pushpak HarivamshaZurück WeiterNews

3.38. Der Kampf zwischen den Göttern und Dämonen

Vaisampayana sprach:
Damals, als die Berge, welche die Erde heute formen, durch die Illusionskraft des Herrn noch Flügel hatten, erhoben sie sich und erschienen auch im westlichen Dämonenreich von Hiranyaksha wie Elefanten, die einen Teich aufwühlen. Dort sprachen die Berge zu den Dämonen von der Herrschaft der Götter über die drei Welten und erweckten den Neid gegen ihre Brüder. Als sie ihre Botschaft vernommen hatten, rüsteten sie sich mit aller Kraft zum Kampf, und aufgrund ihres übelgesinnten Geistes wollten sie die ganze Erde erobern. Mit ihren gewaltigen Kräften ergriffen die Dämonen verschiedenste Waffen wie Disken, Donnerblitze, Schwerter, Feuer, Bögen, Pfeile, Schlingen, Speere, Keulen und Knüppel. Sie waren in Rüstungen gehüllt, ritten auf wilden Elefanten, Pferden, Kamelen, Büffeln oder Eseln, fuhren auf Wagen, die von Pferden gezogen wurden, oder verließen sich auf die Kraft ihrer Beine. So umringten die Soldaten wohlgerüstet ihren König Hiranyaksha und zogen voller Freude in den Krieg.

Als die Götter mit Indra an der Spitze von den Kampfvorbereitungen der Dämonen erfuhren, rüsteten auch sie sich auf vortreffliche Weise. Sie umgaben sich mit einer vierfachen Armee, legten ihre Rüstungen an und ergriffen Pfeil und Bogen. Dann folgten die Götter mit mächtigen Waffen im Kreise der himmlischen Heerscharen ihrem König Indra, der auf seinem Elefanten Airavat ritt. Bald ertönten die Kriegstrommeln und -trompeten, und Hiranyaksha griff den König der Götter an. Er bedeckte Indra mit scharfen Äxten, Lanzen, Speeren, Dreizacks und schweren Keulen. Dann schoß der Dämon ganze Schauer an schnellen und schrecklichen Pfeilen, und auch die anderen Dämonen schlugen mit Äxten, Eisenkeulen, Schwertern, Knüppeln, Hämmern, Lanzen und riesigen Felsen auf ihn ein. So wurden die Götter mit Indra an der Spitze von den Dämonen schwer angegriffen und vom Anblick des Königs Hiranyaksha sehr gequält, der mit rotem Haar und Bart und verschiedensten Waffen in den Händen wie eine blutrote Abendwolke erschien. Er trug eine strahlende Krone und war in dunkelblaue und gelbe Kleider gehüllt. Er hatte riesige Zähne, lange Arme bis zu den Knien und war mit prächtigen Juwelen geschmückt. So stand er an der Spitze seiner Dämonenarmee wie der fürchterliche Tod zur Zeit des Weltuntergangs.

Als die Götter, die mit Indra an der Spitze ihre Bögen und Pfeile ergriffen hatten, Hiranyaksha wie einen gewaltigen Berg auf sich zukommen sahen, wurden sie von Furcht ergriffen. Die Dämonenarmee erschien mit ihren goldglänzenden Rüstungen so überwältigend wie der sternenbedeckte Herbsthimmel. Dann fielen die Armeen übereinander her, um sich zu töten. Manche zerbrachen sich im Duell die Waffen, andere zerschlugen sich mit Keulen die Glieder oder verwundeten sich mit Speeren. Zahllose Krieger fielen. Mancher Kampfwagen wurde zerbrochen, zerschmetterte andere oder blieb im dichten Gewühl stecken. Die beiden Armeen bedeckten sich mit Pfeilen, wie der Himmel mit dunklen Wolken an einem Regentag. In seinem Zorn vergrößerte sich Hiranyaksha, der strahlende und höchst mächtige Sohn der Diti, wie der Ozean vom Mond anschwillt. Aus seinem Rachen schlugen zornvolle Flammen, welche die Luft mit Rauch und Hitze erfüllten. Der ganze Himmel war bald von Waffen erfüllt, als hätten sich alle Berge erhoben. Und bald konnten sich die Götter mit verwundeten Körpern und gespaltenen Köpfen und von Hiranyaksha gequält auf dem Schlachtfeld nicht mehr bewegen. Vom Dämonenheer überwältig wurden sie ohnmächtig und konnten auch mit aller Anstrengung nichts mehr tun. Selbst der tausendäugige Indra wurde auf seinem Elefanten von Hiranyakshas qualvollen Waffen zum Stillstand gebracht, als wäre er im Kampf eingefroren. So besiegte der Dämonenkönig die Götterschar mit Indra an der Spitze und dachte, daß er damit die Herrschaft über die ganze Welt errungen hätte. Die Götter erblickten Hiranyaksha wie einen unbändigen Elefanten mit triefenden Schläfen. Mit geschwellter Brust ließ er seine Bogensehne sirren und seinen Siegesruf ertönen wie das Donnern von Gewitterwolken.


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