Pushpak HarivamshaZurück WeiterNews

3.115. Janardans Botschaft

Vaisampayana sprach:
Janardan, der Beste der Brahmanen mit der Dharma-Seele, der dem Gott der Götter völlig hingegeben war, betrat mit der Erlaubnis der Torhüter die Versammlungshalle Sudharma. Dort erblickte er den göttlichen Herrn als Dharma-Verkörperung auf seinem großen Thron und Balarama an seiner Seite. Vor ihm saß Satyaki, der Enkelsohn von Sini, und hinter ihm saßen Narada und Durvasa, die im Gespräch vertieft waren, unter dem respektvollen Blick von König Ugrasena. Oh Monarch, auf diese Weise erblickte er Krishna und Vishnu. Die berühmten Gandharvas sangen, die Apsaras tanzten, die Barden und Poeten sangen das Lob von Madhava, dem Vernichter von Madhu, und die Brahmanen priesen den Herrn mit dem Samaveda. Dieser Anblick erfüllte Janardan mit größter Freude, und himmlische Seligkeit durchströmte seinen Körper. Dann nannte der Zweifachgeborene seinen Namen und verneigte sich zuerst zu den Füßen von Hari und danach vor Balarama. Schließlich sprach der Beste der Brahmanen:
Oh Herr der Götter, ich komme als Botschafter von Hansa und Dimvaka.

Darauf antwortete Krishna:
So setz dich auf diesen Sitz und berichte uns dann den Grund deines Besuches.

Janardan sprach „So sei es!“, setzte sich nieder, und Krishna ehrte den Brahmanen und befragte ihn über das Wohlergehen seines Vaters sowie von König Brahmadatta mit seinen Söhnen Hansa und Dimvaka.

Und Janardan sprach:
Oh Krishna, König Brahmadatta und meinem Vater geht es gut. Oh Herr des Universums, auch Hansa und Dimvaka sind wohlauf.

Daraufhin fragte Hari:
Oh Bester der Brahmanen, was haben die beiden Könige der Erde, Hansa und Dimvaka, mir zu sagen? Berichte mir alles, ohne etwas auszulassen. Sprich ohne jede Scheu! Was sie auch immer gesagt haben, sei es angenehm oder unangenehm, ich möchte es hören und werde danach entscheiden, was zu tun ist. Oh Brahmane, du bist nur der Botschafter und nicht verantwortlich für die Worte. Der Botschafter soll sagen, was ihm aufgetragen wurde. So hab keine Scheu, auch wenn die Worte unwürdig sind. Oh Janardan, berichte, was dir gesagt wurde.

So von Krishna angesprochen, wunderte sich Janardan und fragte:
Warum sprichst du, als wüßtest du es nicht? Vor deinen Augen liegt doch alles offen. Oh Unvergänglicher, es gibt nichts in der Welt, das dir verborgen wäre. Wenn du also alles in deinem Geist siehst, warum solche Worte? Oh Herr des Universums, oh Vishnu, du bist der Eine, den alle Weisen preisen. Du bestimmst, was gesehen und nicht gesehen werden kann. Du bist dieses ganze Universum. Alle drei Welten existieren nur in dir. Es gibt nichts Belebtes oder Unbelebtes in dieser Welt, das ohne dich sein könnte. Du bist allwissend, und nichts ist dir verborgen. Oh Herr des Universums, du manifestierst dich überall. Für alle Geschöpfe bist du der Schöpfer, Erhalter und Zerstörer. Oh Madhava, du bist Brahma, Vishnu und Rudra. Warum fragst du mich, was ich zu sagen habe? Oh Hari, alle Weisen preisen dich als das Wesen der Erkenntnis, der Lebenskraft und des Wortes. Oh Herr der Sinne, warum fragst du mich? Doch wie auch immer, oh Gott der Götter, du hast mich mehrfach aufgefordert und so höre, was ich zu sagen habe:
König Brahmadatta beabsichtigt das Rajasuya Opfer durchzuführen, und aus diesem Grund wurde ich von Hansa und Dimvaka hierher gesandt. Ich bin gekommen, um die führenden Yadavas aufzufordern, ihren Tribut dafür zu zahlen. Oh Krishna, darüber hinaus sollt ihr für dieses Opfer noch reichlich Salz mitbringen. Dazu wurde ich hierher gesandt. Sie fordern von euch vorzüglichen Tribut und eine Menge Salz. Oh Herr des Universums, dies waren die Worte der Königssöhne.

Als der Beste der Brahmanen diese Botschaft ausgesprochen hatte, lachte Krishna eine Weile und sprach dann zu ihm:
Oh Botschafter, höre meine wohlgemeinten Worte. Ich werde ihnen Tribut zahlen, sofern ich an diese Tributzahlung gebunden bin. Oh Brahmane, es ist kühn von ihnen als Kshatriyas, von uns Tribut zu fordern. Ach, es ist sogar die Höhe der Kühnheit. So etwas habe ich noch nie gehört, daß jemand von mir Tribut verlangt.

Nach diesen Worten zum Botschafter sprach Krishna zu den Yadavas:
Oh ihr Berühmtesten der Yadavas, diese Tributforderung ist höchst lächerlich. Es wird gesagt, daß Brahmadatta, der König der Erde, das Rajasuya durchführen soll und seine Söhne Hansa und Dimvaka das Opfer leiten. Man sagt, daß die Yadavas Tribut und Salz an diese Übelgesinnten darbringen sollen. Oh ihr Besten der Yadavas, es heißt, daß Krishna, der besiegte Vasudeva, Tribut zahlen soll. Oh Helden, hört nur diese lächerlichen Worte!

Als Krishna so gesprochen hatte, begannen die versammelten Yadavas mit Balarama beginnend laut zu lachen. All die Helden aus dem Satwata Stamm jubelten, klatschten in die Hände und riefen: „Krishna zahlt Tribut!“. Der Klang ihres Gelächters und Händeklatschens erfüllte die ganze Erde und den Himmel. Da schämte sich der Brahmane Janardan sehr über seine Freundschaft mit den Königsöhnen und sprach:
Ach, es ist jämmerlich, höchst jämmerlich, daß ich ihren Befehl ausgeführt habe.

Danach schwieg Janardan und saß beschämt mit hängendem Kopf.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter