Janamejaya sprach:
Oh Bester der Kenner des Yoga, bitte beschreibe mir ausführlich die Herrlichkeit des Gottes mit dem Lotusnabel, der auf dem Wasser des Urmeeres schläft, und auch wie die Götter mit den Rishis im Universum geboren wurden. Denn ich bin nie gesättigt, von seiner Herrlichkeit zu hören. Wie lange schlief er dort? Warum schlief er in der Zeit, wenn er doch selbst die Ursache der Entstehung von Zeit ist? Wann wurde er aus seinem Yogaschlaf geweckt, und warum erschuf er dieses Universum? Wer waren die Stammväter in früheren Zeiten, oh großer Muni? Und warum entstehen aus dem ewigen Höchsten Geist die verschiedenen Welten? Oh Muni, bevor all die belebten und unbelebten Geschöpfe wie Götter, Dämonen, Nagas, Rakshasas, Raum, Wind, Feuer und Erde geschaffen wurden, auf wen stützte sich der höchst mächtige Herr der Elemente und Führer der Himmlischen, als er auf dem alleserfüllenden Urozean schlief, in den alle Elemente eingegangen waren? Oh Brahmane, ich suche Zuflucht bei dir als dein Schüler und bitte dich, mir die Macht von Narayana zu erklären. Oh Verehrter, bitte beschreibe mir auch die vergangenen und zukünftigen Verkörperungen dieses Gottes, der überall verehrt wird.
Und Vaisampayana sprach:
Oh sündloser Nachkomme des Kuru, es ist wahrlich deiner Familie würdig, daß du so gern über die Herrlichkeit und glorreichen Taten von Narayana hören möchtest. Oh König, so vernimm, was die Brahmanen über die Macht des Gottes mit dem Lotusnabel lehren, die ihr Wissen auf die Schau des uralten Gottes entsprechend der heiligen Schriften gründen. Oh Nachkomme des Bharata, durch geistige Konzentration erkannte Vyasa, der glorreiche Lehrer und Sohn von Parasara, so mächtig wie Vrihaspati selbst, die Macht des Gottes mit dem Lotusnabel und belehrte mich darüber. Ich werde dir also berichten, was ich von ihm gehört habe. Denn obwohl ich ein Rishi bin, habe ich nicht das vollkommene Wissen. Wer, oh König, könnte Narayana, den Höchsten Geist, vollkommen kennen? Nicht einmal der Schöpfergott Brahma ist dazu fähig. Doch ich habe manche Geheimnisse, die von den Rishis und Göttern bewahrt werden, über Narayana gehört, der alles durchdringt und Ursprung der weltlichen Grundprinzipien (Tattvas) ist. Über ihn allein meditieren die Yogis mit geistiger Weitsicht. Er ist das Karma-Gesetz von Ursache und Wirkung für alle Wesen, die Gottheit der Himmlischen und jenseits aller Sinne. Er ist ohne Anfang und Ende. Er ist die ewige Wahrheit, das Ziel der Erkenntnis der großen Rishis, das Wissen der Götter und die reine Intelligenz, die in den Veden beschrieben wird. Er ist das Meer der Ursachen (Pradana), der Höchste Geist (Purusha) und als Hiranyagarbha (das goldene Ei oder Brahma) der Schöpfer der Elemente. Er ist Denken, Vernunft, Bewußtsein, universelle Intelligenz und Höchste Seele. Er ist die Zeit, der Zeuge von allem und jenseits davon. Er ist das Wahre und Unvergängliche, die fünf vitalen Winde und die Ursache ihrer Bewegung. Er ist der Grund unseres Lebens und bestimmt die Gesetze des Lebens. Bei Ihm sollten wir in jeder Hinsicht Zuflucht suchen, seinen Namen ehren und seinem Willen folgen. Er ist der Himmel und die Erlösung, die Vielfalt der Formen, das Geheimnis der Welt und unser Beschützer. Er ist Narayana, von dem ich nun sprechen möchte. Oh König, aus diesem Ewigen, dem Höchsten Geist, dem Gott mit dem Lotusnabel, entsteht alles, was in den drei Welten existiert, Illusion, Ursache und Wirkung, Vergangenheit und Zukunft sowie Belebtes und Unbelebtes.