Pushpak HarivamshaZurück WeiterNews

2.83. Das Opfer in Shatpura

Vaisampayana sprach:
Oh König, zu jener Zeit lebte Brahmadatta, ein Brahmane und Schüler von Yajnavalkya, der mit allen Tugenden gesegnet und ein Kenner der Veden mit ihren sechs Zweigen war, in der Stadt Shatpura mit anderen Heiligen an den Ufern der vorzüglichen Avarta. Er war ein Gelehrter des Shukla Yajur Veda und der Vajasaneya Texte. Er leitete das Pferdeopfer für Vasudeva und begann gerade die Initiation für ein Opfer, das über ein ganzes Jahr dauern sollte. Oh Nachkomme des Kuru, dieser Beste der Brahmanen mit der großen Seele, war Freund, Lehrer und Opferpriester von Vasudeva. Und wie Indra zu Vrihaspati geht, so ging Vasudeva mit Devaki nach Shatpura zu seinem Lehrer. In diesem Opfer von Brahmadatta mit reichen Geschenken und Speisen waren auch viele große Munis anwesend, wie Vyasa, Yajnavalkya, Sumantu, Jaimini, Javali, Devala und ich selbst. Durch die Gnade von Vasudeva, dem auf Erden verkörperten Schöpfer des Universums, verteilte die tugendhafte Devaki viele wünschenswerte Geschenke entsprechend dem Reichtum von Vasudeva. Und als dieses Opfer begann, erschienen auch Nikumbha und andere Dämonen aus Shatpura und sprachen voller Stolz auf ihren Segen:
Gib uns unseren Anteil in diesem Opfer! Wir wollen Soma Saft trinken, und Brahmadatta soll uns seine Töchter geben. Denn wir haben gehört, daß dieser Hochbeseelte viele schöne Töchter hat, die noch jungfräulich sind. Er soll sie herrufen und uns übergeben. Darüber hinaus soll er uns all die höchst wertvollen Juwelen schenken, die er besitzt. Das ist unsere Forderung. Ansonsten werden wir dieses Opfer nicht zulassen.

Als Brahmadatta dies hörte, antwortete er:
Oh ihr führenden Dämonen, die Veden haben den Dämonen keinen Anteil an den Opfergaben bestimmt. Wie könnte ich dann zulassen, daß ihr in diesem Opfer den Soma trinkt? Wenn ihr meinen Worten nicht glaubt, dann befragt diese großen Munis, die in den Veden und ihren Kommentaren höchst erfahren sind. Und die Töchter, die ich verheiraten sollte, werde ich würdigen Männern anvertrauen, die den Veden folgen. Das ist mein Entschluß. Von den Juwelen werde ich euch geben, wenn ihr auf rechte Weise darum bittet. Wollt ihr sie aber mit Gewalt fordern, dann werdet ihr gar nichts erhalten, denn ich stehe unter dem Schutz von Krishna, dem Sohn der Devaki.

Als Nikumbha und die anderen übelgesinnten Dämonen von Shatpura diese Antwort hörten, wurden sie zornig, und begannen, die Dinge des Opfers durcheinanderzuwirbeln und die Töchter mit Gewalt davonzutragen. Angesichts dieses Chaos dachte Vasudeva an Krishna, Balarama und Gada. Und sogleich reagierte Krishna und sprach zu Pradyumna:
Geh, oh mein Sohn, und beschütze die Jungfrauen mit der Kraft deiner Illusion. Oh mächtiger Held, in der Zwischenzeit werde ich zusammen mit der Yadava Armee die Stadt Shatpura angreifen.

Daraufhin begab sich der intelligente, höchst kraftvolle und heroischen Pradyumna, der stets seinem Vater folgte, unverzüglich nach Shatpura und rettete die Jungfrauen durch die Macht seiner Illusion. Der tugendhafte Sohn von Rukmini und Krishna formte ihre Körper aus Illusion, präsentierte sie den Dämonen und sprach zu Devaki: „Sei unbesorgt!“ Und die unbesiegbaren Dämonen dachten, es wären die Töchter von Brahmadatta, trugen die Illusionskörper davon und kehrten voller Freude in ihre Stadt zurück. Oh König, danach wurde dieses große und glorreiche Opfer entsprechen den rechten Riten gefeiert. Auf Einladung des weisen Brahmadatta erschienen zahllose Könige auf dem Opferplatz in der Nähe von Shatpura. Zu ihnen gehörten Jarasandha, Sisupala, Dantavakta, die Pandavas und die Söhne von Dhritarashtra, die Könige aus Malava, Rukmi, Ahvriti, Nila, Narmada, Vinda und Anuvinda, Shalya, Shakuni und andere mächtige und hochgeborene Könige, die alle auch heldenhafte Krieger waren. Bei diesem Anblick erkannte Narada, dieser Beste der Weisen:
Zu diesem Opfer wird es sicherlich einen Kampf zwischen den versammelten Kshatriyas und Yadavas geben. Ich sollte diesen Kampf ermöglichen und entsprechend handeln.

Mit diesem Gedanken ging er zur Wohnstätte von Nikumbha, wo er von ihm und anderen Dämonen empfangen und verehrt wurde. Dann nahm der tugendhafte Rishi seinen Sitz ein und sprach zu Nikumbha:
Warum lebt ihr hier so gelassen, wenn ihr doch in Feindschaft mit den Yadavas steht? Wißt ihr nicht, daß Brahmadatta ein Freund von Vasudeva, dem Vater von Krishna ist? Seine fünfhundert Ehefrauen hat Brahmadatta durch die Gunst des Sohnes von Vasudeva bekommen. Zweihundert sind aus der Brahmanen-Kaste, hundert von den Kshatriyas, hundert von den Vaisyas und hundert von den Shudras. Oh König, sie alle verehrten den weisen und tugendhaften Rishi Durvasa, der sie daraufhin segnete und versprach, daß jede von ihnen einen Sohn und eine Tochter zur Welt bringen wird. Oh heroischer Dämon, durch diesen Segen bekam Brahmadatta seine vorzüglichen Töchter, die an beständiger Schönheit, Reinheit, Treue, Jugend und Liebenswürdigkeit konkurrenzlos sind und von deren Körpern der Duft aller Blüten strömt. Oh Nachkomme der Diti, durch den Segen vom weisen Rishi beherrschen sie die Kunst von Gesang und Tanz so vollkommen wie die Apsaras im Himmel. Ihre Söhne werden voller Herrlichkeit sein, Kenner der heiligen Schriften und Bewahrer der Pflichten ihrer Kaste. Oh Held, die meisten dieser Töchter hat Brahmadatta bereits an die führenden Yadavas vergeben. Und um die verbleibenden Hundert, die ihr gestohlen habt, werden die Yadavas hart kämpfen. Oh Held, sichere dir auf rechte Weise die Hilfe der Könige in diesem Kampf. Denn um die Töchter von Brahmadatta zu gewinnen, benötigt ihr die Hilfe der höchst mächtigen Könige auf Erden, die ihr mit Geschenken von Juwelen und ausgezeichneter Gastfreundschaft gewinnen könnt.

So angesprochen von Narada folgten die Dämonen mit Freude seinen Worten. Sie schenkten den Königen 500 Dienerinnen und Berge von Juwelen, die sie untereinander aufteilten. Nur die fünf Pandavas beteiligten sich nicht daran, denn Narada erschien im gleichen Moment vor den Pandavas und hielt sie zurück. Danach sprachen die erfreuten Könige zu den Dämonen:
Ihr könnt euch alle Wünsche erfüllen und sogar durch die Lüfte reisen. Dennoch habt ihr uns mit reichen Geschenken geehrt. Sagt, was sollen wir Kshatriyas für euch tun? Nicht einmal die Götter haben uns jemals so verehrt, wie ihr Mächtigen es getan habt.

Nikumbha, dieser Feind der Götter, hörte ihre Worte mit großem Wohlgefallen. Dann lobte er die Größe und Wahrhaftigkeit der Kshatriyas und sprach zu ihnen:
Oh ihr führenden Könige, wir müssen heute gegen unsere Feinde kämpfen. Wir bitten euch, uns mit all eurer Kraft zu helfen.

Auf diese Worte von Nikumbha wurden diese mächtigen Kshatriyas von Sünde erfaßt und sprachen „So sei es!“, außer den Pandavas, die von Narada die Wahrheit erfahren hatten. Oh König, in der Zwischenzeit brach der mächtige Krishna nach den Worten von Mahadeva mit seiner Armee nach Shatpura auf und ließ König Ugrasena in Dwaraka zurück. Auf Wunsch von Vasudeva schlug er sein Lager an einem ausgezeichneten Ort in der Nähe des Opferplatzes auf, wo die Töchter von Brahmadatta unter dem Schutz von Pradyumna sicher waren.


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