Pushpak HarivamshaZurück WeiterNews

2.40. Die Schönheit des Berges Gomanta

Vaisampayana sprach:
Daraufhin tranken Krishna und Balarama, diese beiden kraftvollen Nachkommen des Yadu, die Milch der Opferkuh und brachen zusammen mit Parasurama, dem Nachkommen des Bhrigu, unverzüglich auf. Wie eine stolze Herde Elefanten gingen diese Besten der Wissenden den Weg, der vom Sohn des Jamadagni aufgezeigt wurde, um den Berg Gomanta zu sehen. Wie die Götter den Himmel erhellen, so erleuchteten diese beiden Helden mit Parasurama als Drittem den Weg wie drei lodernde Feuer. Auf diese Weise erreichten sie nach einigen Tagen den mystischen Berg Gomanta, wie die Götter den Berg Mandara. Der Berg war mit schönen Pflanzen bedeckt, verschiedensten Bäumen geschmückt, von süßem Duft erfüllt und hallte vom Ruf der Pfauen wider. In den blühenden Bäumen summten die Bienen, und die Vögel sangen ihre Lieder. Der Gipfel des Berges berührte den Himmel, und die großen Bäume verschwanden in den Wolken. Überall lagen Felsen herum, als wären sie von brünstigen Elefanten mit ihren Stoßzähnen zertrümmert worden. Man hörte das Rauschen von Wasserfällen und liebliches Vogelgezwitscher aus den Büschen. Mit seinem dunkelblauen Gestein erschien der Berg wie eine riesige Regenwolke, und an den Felsen schimmerten die Adern metallischer Erze. Er war mit romantischen Tälern und Quellen geschmückt und von der Herrlichkeit himmlischer Wesen erfüllt, die hier nach Belieben wanderten. Er war herausragend und vorzüglich wie der Berg Mainaka. In den Tälern schlängelten sich Flüsse und Bäche. Die Wälder waren mit Höhlen, verschiedensten Baumarten und weißen Wölkchen geschmückt, die Seen mit Lotusblüten und die Wiesen mit himmlischer Blütenpracht. Hier gab es Elefanten und Rehherden. Die weiten Täler dieses Besten der Berge wurden von Siddhas, Charanas und Rakshasas bewohnt, und zwischen den Felsen hallte das Gebrüll von Tigern und Löwen. Überall gab es Ströme von Wasser, die mit Mondbäumen geschmückt waren, und so war dieser Berg der Lieblingsort vieler Götter und Gandharvas mit ihren Apsaras. Die Wiesen waren mit himmlischen Blüten bestreut, und die Gipfel fürchteten weder den Blitz von Indra noch Waldbrände oder Stürme. Die Abhänge waren mit mächtigen Wasserfällen geschmückt und erschienen wunderbar vom Glanz des Wassers und mit all dem grünen Moos. In allen Tälern lebten Hirsche, und die steilen Flanken dieses vorzüglichen Berges waren mit dunkelblauen Felsen wie mit Wolken geschmückt. Wie eine Ehefrau ihren Ehemann ziert, so zierten den Berg bezaubernde Wälder mit blühenden Bäumen, Lichtungen, Höhlen und Felsen. Er erstrahlte im Glanz der Heilkräuter und Asketen, die sich hier vom Familienleben zurückgezogen hatten. Mit seinen weiten Tälern und hohen Gipfeln schien dieser Berg die Erde mit dem Himmel zu verbinden.

Nachdem die drei Helden mit der Herrlichkeit von Unsterblichen diesen bezaubernden Berg Gomanta erreicht hatten, fühlten sie den Wunsch, hier zu verweilen. Und wie die Vögel sich hoch in die Lüfte erheben, so bestiegen sie mit der Macht von Garuda, der auf seinem Weg keine Hindernisse kennt, diesen Besten der Berge. Und als sie wie Götter in kürzester Zeit den höchsten Gipfel erreicht hatten, errichteten sie eine Wohnstätte nach ihrem Herzen. Und als Parasurama, der Sohn von Jamadagni, die beiden Yadavas auf diesem höchsten Gipfel erblickte, brachte er seinen weitsichtigen Wunsch zum Ausdruck und sprach:
Oh mein Sohn Krishna! Ich werde nun wieder in die Stadt Surparaka zurückkehren. Oh Herr, du kannst im Kampf nicht einmal von den vereinten Göttern geschlagen werden. Oh Madhava, durch die Freude, die ich auf dem Weg mit dir zusammen empfangen durfte, wurde mein unsterblicher Körper gesegnet. Hier soll dieser bedeutende Kampf für das Wohl der Könige auf dem Weg zum Himmel stattfinden, wie es von den Göttern bestimmt wurde, und für den du die himmlischen Waffen erhalten wirst. Oh Krishna, du bist Vishnu, der von den Göttern Gepriesene und der Vorzüglichste der Menschen. Höre meine Worte zum Wohlergehen aller Menschen. Dieser bevorstehende Kampf mit Jarasandha, der vom Lauf der Zeit bestimmt wurde, ist ein Teil deiner Aufgabe, wozu du in dieser Welt eine menschliche Gestalt angenommen hast. Oh Krishna, erhebe in diesem Kampf durch deine Kraft die himmlischen Waffen und nimm deine schreckliche Form an. Wenn du auf dem Schlachtfeld stehst, Keule und Diskus erhebst und deine Gestalt mit den acht mächtigen Armen zeigst, wird selbst der König der Götter von Furcht geschlagen. Oh Erster der Tugendhaften, wie es im Reich der Götter beschlossen wurde, beginnt heute dein Werk, um die Erde von der Last übermächtiger Könige zu befreien. Oh starkarmiger Govinda, rufe nun auch Garuda, den Sohn der Vinata, herbei, der dein Banner schmückt. Die mächtigen Könige, die den Kampf suchen und (später) auf Seiten von Duryodhana, dem Sohn von Dhritarashtra, kämpfen werden, sind bereit, den Weg zum Himmel zu gehen. In Voraussicht dieser zukünftigen Vernichtung der Könige, trägt die Göttin Erde bereits den gebundenen Zopf als Zeichen einer Witwe und wartet auf dein Wirken. Oh Krishna, oh Feindevernichter, du hast deine menschliche Gestalt angenommen, um auf dem Schlachtfeld zu erscheinen, damit die von feindlichen Sternen besessenen Könige mit Freude ihrem Untergang entgegen ziehen. Deshalb, oh Madhava, betätige dich bald im Kampf, um die Scharen der Dämonen zurückzuschlagen, den mächtigen Königen ihren Weg gen Himmel zu öffnen und die Götter zu erfreuen. Oh Krishna, von dir geehrt, der vom ganzen Universum verehrt wird, betrachte ich mich ebenfalls von der ganzen, belebten und unbelebten Welt geehrt. Oh Starkarmiger, ich werde stets dein Diener sein. Mögest du dich an mich erinnern, wenn du gegen die versammelten Könige kämpfen wirst.

So sprach Parasurama, der Sohn von Jamadagni, zu Krishna, der keine Erschöpfung in seinem Wirken kennt, überhäufte ihn mit Segen und kehrte in seine geliebte Wohnstätte zurück.


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