Vaisampayana sprach:
Auf diese Weise erhob sich eine gewaltige Schlacht zwischen den Vrishnis und den verbündeten Königen von Jarasandha, dem Herrscher von Magadha. Oh Erster der Nachkommen von Bharata, Krishna kämpfte gegen Rukmi und Kratha, Ahuka gegen Bhishmaka, Babhru gegen Kaishika, Gada gegen den König der Chedis und Samba gegen Dantavakta. So kämpften die großen Helden und Soldaten der Vrishni Armee einundzwanzig Tage lang gegen die höchst mächtigen Könige und Armeen von Jarasandha. Die Elefantenkrieger kämpften gegen Elefantenkrieger, die Kavalleristen gegen Kavalleristen, die Fußsoldaten gegen Fußsoldaten und die Wagenkrieger gegen Wagenkrieger. Der Kampf zwischen Balarama und Jarasandha wurde so schrecklich, daß allen die Haare zu Berge standen, wie einst zwischen dem Götterkönig Indra und dem Dämonen Vritra. Währenddessen kämpfte Krishna auch gegen Rukmi, schonte aber sein Leben aus Zuneigung zu (dessen Schwester) Rukmini und wehrte durch sein Können all seine Pfeile ab, die so flammend wie die Sonne und so gefährlich wie Giftschlangen waren. Auf diese Weise fand eine schreckliche Schlacht zwischen diesen mächtigen Armeen statt. Bald war das Schlachtfeld überall mit einem Sumpf aus Fleisch und Blut beider Parteien bedeckt, und unzählige, kopflose Körper sah man auf allen Seiten in diesem Kampf, der so viele Leben kostete.
Balarama stand auf seinem Kampfwagen und bedeckte Jarasandha immer weiter mit Pfeilen, die giftigen Schlangen glichen. Doch der König von Magadha widerstand diesem Angriff auf seinem schnellen und beweglichen Wagen. So kämpften sie unermüdlich mit verschiedensten Waffen und ließen ihr Löwengebrüll ertönen, bis ihre Rosse und Wagenlenker getötet, ihre Wagen zerstört und ihre Pfeile erschöpft waren. Dann ergriffen sie ihre schweren Keulen und stürmten gegeneinander, daß die Erde unter ihrem Schritt erbebte. So erhoben diese beiden höchst mächtigen Helden wie zwei Bergesgipfel zornvoll ihre Keulen und erschütterten die ganze Welt. Um den Zweikampf dieser beiden Meister im Keulenkampf zu bezeugen, verließ mancher Held seine Stellung und kam herbei. Daraufhin begannen diese beiden Berühmten, welche in der Kampfkunst höchst erfahren waren, ihr Duell wie zwei brünstige Elefanten. Oh König, sogar die Götter, Gandharvas, Siddhas, Rishis und Yakshas erschienen zu Tausenden aus allen Bereichen des Himmels. Damit erstrahlte das Schlachtfeld wie der sternenbedeckte Himmel. Der höchst kraftvolle Jarasandha attackierte Balarama von der linken Seite, und Balarama griff von der rechten an. Dann schlugen sich diese beiden Meister im Keulenkampf wie zwei Elefanten mit ihren Stoßzähnen, daß der Lärm alle zehn Richtungen erfüllte. Die Keule von Balarama erklang in diesem Kampf wie der Schlag des Donners und die von Jarasandha wie das Spalten eines Berges. Doch wie der Wind die Vindhya Berge nicht erschüttern kann, so konnte die Keule in der Hand von Jarasandha den Besten der Keulenträger, Balarama, nicht erschüttern. Anderseits konnte auch Jarasandha, der König von Magadha, aufgrund seiner Meisterschaft und Ausdauer die Schlagkraft der Keule von Balarama ertragen und ihr widerstehen. So kämpften die beiden Machtvollen lange Zeit und umkreisten sich gegenseitig. Als sie erschöpft waren, verschnauften sie einen Moment, um dann erneut wieder auf einander einzuschlagen. Der Kampf wollte kein Ende nehmen. Keiner konnte gewinnen und keiner aufgeben. Als der mächtige Balarama die unbestrittene Meisterschaft von Jarasandha im Keulenkampf erkannte, legte er voller Zorn seine Keule nieder und ergriff seinen Pflug. Doch als er in diesem großen Duell vom Zorn getragen seinen unschlagbaren Pflug ergriff, hörte man vom Himmel herab eine freundliche Stimme, und Brahma, der Seher der Welt, sprach zu Balarama, dem Träger des Pflugs:
Oh Rama, oh Verleiher von Segen, dieser König von Magadha sollte nicht von dir getötet werden. Sei nicht zornig und halte dich zurück! Jarasandha wird bald auf seinen Tod treffen, aber auf jenem Wege, den ich für seinen Untergang bestimmt habe.
Auf diese Worte hin verlor Jarasandha die Hoffnung und Balarama verzichtete auf den letzten, entscheidenden Schlag. Oh König, damit zogen sich auch die Vrishnis und die Schar der Könige vom Kampf zurück, und diese schreckliche Schlacht auf Leben und Tod, die so lange angedauert hatte, nahm ein unentschiedenes Ende. Als Jarasandha sich zurückzog, ging die Sonne unter, und die Yadavas verfolgten ihre Gegner nicht weiter in die Nacht hinein. Die Yadavas hatten mit Krishna an der Spitze ihr Ziel erreicht, sammelten ihre Truppen und zogen sich in ihre Stadt zurück. So verschwanden auch die himmlischen Waffen, die zu diesem Zweck erschienen waren. Jarasandha war zunächst geschlagen und kehrte entmutigt in sein Reich zurück, wie auch seine verbündeten Könige in ihre Städte heimkehrten. Oh Erster der Könige, obwohl Jarasandha zurückgeschlagen war, war dieser höchst mächtige König nicht besiegt. Die größten Wagenkrieger der Yadavas kämpften achtzehnmal gegen ihn und konnten ihn im Kampf nicht schlagen. Darüber hinaus verfügte Jarasandha über zwanzig Akshauhinis an Truppen, die für ihn kämpften. Oh Bulle der Bharatas, die Vrishnis waren ihm zahlenmäßig weit unterlegen und konnten jederzeit wieder von diesem mächtigen König angegriffen werden. Doch für diesmal war Jarasandha, der König von Magadha, zurückgeschlagen, und die großen Wagenkrieger der Vrishnis lebten wieder voller Freude in ihrer Stadt.