Vaisampayana sprach:
Nun stürmten die drei Helden wie drei Feuer auf dem Rücken von Garuda in den Kampf und bedeckten die Armee der Dämonen mit einem Pfeileregen. Und zusätzlich gequält von den Schlägen mit Diskus und Pflug loderte der Zorn in den Dämonen auf. Doch wie ein Feuer mit trockenem Holz wächst, so wuchs das Feuer aus den Pfeilen von Krishna wie am Ende der Welt und verbrannte tausende Dämonen auf dem Schlachtfeld. Angesichts dieser Vernichtung im Feuer von Krishnas Waffen ergriffen sie die Flucht. Ihr König Vana versuchte, sie aufzuhalten und sprach:
Im Stamm mächtiger Dämonen geboren, warum werdet ihr von Furcht überwältigt, zeigt Schwäche und flieht vom Schlachtfeld? Warum werft ihr Rüstung, Keulen, Speere, Äxte, Schwerter und Schilder weg und rennt davon wie Feiglinge? Denkt an eure Geburt und unser Bündnis mit Shiva und ermannt euch. Ich persönlich werde euch beschützen.
Doch trotz dieser Worte flohen die Dämonen gequält und verwirrt vom Schlachtfeld. Nur die Pramathas aus dem Gefolge von Rudra blieben beständig und suchten den Kampf. Und angesichts der gequälten Armee sprach nun Kumbhanda, der heldenhafte Minister und Freund von Vana:
Oh ihr führenden Dämonen, seht ihr nicht, wie euch Shiva, Kartikeya und Vana auf dem Schlachtfeld zu Hilfe kommen? Warum verlaßt ihr furchtvoll und verwirrt eure Armee? Fürchtet den Tod nicht und kämpft!
Doch auch nach diesen Worten von Kumbhanda flohen die Dämonen voller Furcht vor dem Feuer von Krishnas Diskus nach allen Seiten davon. Als daraufhin Shiva sah, wie Krishna mit unvergleichlicher Macht diese Armee zerschlug, bekam er zornesrote Augen, und um Vana zu beschützen, bestieg er einen strahlenden Streitwagen und bereitete sich zum Kampf vor. In gleicher Weise bestieg auch Kartikeya seinen Wagen, der wie ein Feuer loderte. Der mächtige Rudra biß sich auf die Lippen und gebot seinem Wagenlenker Nandi gegen Hari zu fahren. Der Wagen wurde von Löwen gezogen, donnerte, als wöllte er den Himmel verschlingen, und strahlte wie der Vollmond am wolkenlosen Nachthimmel. Zusammen mit Tausenden brüllenden Geistern aus seinem Gefolge stürmte er zum Schlachtfeld. Die große Geisterschar erschien mit fürchterlichen Gesichtern von Löwen, Tigern, Schlangen, Pferden, Elefanten, Kamelen, Eseln, Pfauen, Katzen, Ziegen und Schafen. Manche waren in Bast gehüllt, manche in Löwen- oder Tigerfelle und andere ganz nackt. Manche trugen gelockte Haare, andere verfilzte Locken oder gebundene Zöpfe. Manche bliesen lautstark ihre Muschelhörner, andere schlugen ihre Trommeln. Manche hatten schöne Gesichter und trugen himmlische Girlanden und Waffen, andere waren häßlich mit riesigen Zähnen und ihre Gesichter blutbeschmiert. Sie alle umringten den mächtigen Feindevernichter Shiva auf dem Schlachtfeld, standen gelassen und kampfbereit. Als Krishna den Kampfwagen des unermüdlichen Rudra erblickte, näherte er sich auf Garuda mit einem Pfeileregen, und Shiva empfing ihn zornig mit Hunderten scharfer Pfeile. Von diesen Pfeilen bedrängt wurde auch Hari zornig und ergriff die höchst mächtige Parjanya Waffe. Durch diesen Kampf zwischen Krishna und Shiva schwankte die ganze Erde, und die stützenden Elefanten erhoben ihre Köpfe. Die Gipfel der Berge stürzten herab, und die Gewässer traten über ihre Ufer. Die Himmelsrichtungen und der ganze Himmel standen in Flammen. Feuer fielen ringsherum auf die Erde, und die Schakale begannen, schrecklich zu heulen. Mit gewaltigem Donner ließ Indra Blut regnen, und Meteore stürzten auf die Armee von Vana. Stürme tobten, die Planeten und Heilpflanzen verloren ihre Kraft, und die Vögel verschwanden aus der Luft.
Als Brahma, der Große Vater, erkannte, daß Rudra, der Vernichter von Tripura, gegen Krishna kämpfte, erschien er umgeben von den anderen Göttern über dem Schlachtfeld. So kamen auch die Scharen der Apsaras, Gandharvas, Yakshas, Vidyadharas, Siddhas und Charanas, um den gewaltigen Kampf vom Himmel herab zu beobachten. Dann warf Vishnu die Parjanya Waffe (Wolken) gegen Rudra, die strahlend zu seinem Wagen flog und hunderttausende Pfeile über ihn ergoß. Angesichts dieser Wolke aus Pfeilen wurde Shiva zornig und warf die höchst mächtige Agneya Waffe (Feuer). Dies alles erschien wie ein Wunder. Mit dieser Waffe wurden Krishna und die drei anderen Helden so gänzlich von feurigen Pfeilen bedeckt, daß ihre Körper völlig verschwanden. Daraufhin dachten die Dämonen, daß Krishna der Agneya Waffe unterlegen war, und ließen ihr Löwengebrüll ertönen. Doch der höchst mächtige Sohn von Vasudeva, der ein Meister aller Waffen war, ertrug dieses Feuer und warf die Varuna Waffe (Wasser) dagegen, wodurch das Feuer der Agneya Waffe erlosch. Als Shiva seine Waffe in diesem Kampf vereitelt sah, entsandte er vier weitere namens Paishaca, Rakshasa, Raudra und Angirasa. Ihnen begegnete der hochbeseelte Krishna mit den vier Waffen Vayavya (Wind), Savitra (Sonne), Vasava (Indra) und Mohana (Betäubung). Danach wirbelte Krishna seine Vaishnava Waffe mit weit geöffnetem Rachen wie der Gott des Todes. Mit dieser Waffe wurden die Geister von Rudra, die Yakshas und Dämonen von Vana völlig verwirrt und flohen voller Furcht vom Schlachtfeld.