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2.123. Das besiegte Fieber erhält einen Segen

Vaisampayana sprach:
Als Krishna, der Feindevernichter, sah, daß Jvara unter dem Druck seiner Arme starb, ließ er ihn auf die Erde fallen. Doch einmal befreit trat der höchst mächtige Jvara sogleich in den strahlenden Körper von Krishna ein und breitete sich dort aus. Und vom Fieber besessen begann der unvergleichlich kraftvolle Krishna zu schwanken und mußte sich festhalten. Er wurde müde und matt, bekam Gänsehaut, seufzte und gähnte. Doch Krishna, der große Yogi und Eroberer feindlicher Städte, schüttelte sogleich die Trägheit von sich ab und gewann seine ursprüngliche Sicherheit zurück. Der Beste der Männer erkannte das Fieber in sich und rief sogleich ein Gegenfieber hervor. Damit erschuf der höchst energievolle Krishna ein mächtiges, schreckliches und extremes Vaishnava Fieber, das für alle Geschöpfe höchst erschreckend war. Dieses Fieber ergriff mit gewaltiger Kraft das Jvara Fieber und übergab es den Händen von Krishna. Und nachdem Jvara durch das Gegenfieber mit Gewalt aus dem Körper von Krishna getrieben worden war, wurde der Sohn von Vasudeva zornig, warf es auf die Erde und wollte es in hundert Stücke zerschlagen. Doch Jvara rief: „Oh Krishna, bitte beschütze mich!“ Und aus dem Himmel hörte man eine körperlose Stimme:
Oh starkarmiger Krishna, oh Freude der Yadavas, töte Jvara nicht. Oh Sündloser, er verdient deinen Schutz.

So angesprochen gab Hari, der Herr von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, das Jvara Fieber frei. Und Jvara verneigte sich zu den Füßen von Krishna und sprach zum Herrn der Sinne:
Oh Nachkomme des Yadu, oh Govinda, höre mich an und handle, wie es dir richtig erscheint. Oh Herr, ich bitte dich, als alleiniges Fieber in dieser Welt weiterzuleben ohne ein Gegenfieber. Oh Gottheit, sei gnädig und gewähre mir diesen Segen.

Und die Gottheit sprach:
So sei es! Möge das Gute mit dir sein, oh Jvara! Du hast meinen Segen gewünscht, und es ist angemessen, ihn zu gewähren. Du hast meinen Schutz gesucht, und so sollst du wie bisher das einzige Fieber sein, das durch diese Welt wandert. Das von mir erzeugte Fieber soll in meinem Körper bleiben.

Und weiter sprach Krishna, der Beste aller Kämpfer, zu Jvara:
Höre meine Gebot, wie du furchtlos durch diese Welt der beweglichen und unbeweglichen Geschöpfe wandern kannst. Wenn du mir dienen möchtest, dann spalte deine Kraft in drei Teile. Mit einem Teil beherrsche die vierbeinigen Tiere, mit dem zweiten die unbeweglichen Geschöpfe, mit dem dritten die Menschen und ein Viertel deines dritten Teiles soll stets in den Vögeln sein. Unter den Menschen sollst du als Ein-, Zwei-, Drei- und Viertagefieber leben. Höre auch über die anderen Geschöpfe. In den Pflanzen sollst du in Gestalt von Würmern und Insekten leben, als Welke in den Blättern, als Fäulnis in den Früchten, als Frost in den Lotusblüten, als Trockenheit in der Erde, als Algen in den Gewässern, als Parasiten in den Vögeln, als Flechten auf den Bergen und als Seuche in den Kühen. Auf diese Weise sollst du auf Erden in verschiedenen Formen herrschen und kannst durch deinen Blick und deine Berührung den Tod herbeiführen. Nur Götter und Menschen sollen dir widerstehen können.

Jvara freute sich über diese Worte von Krishna, verehrte ihn mit gefalteten Händen und sprach:
Oh Madhava, gesegnet bin ich, weil du mir diese Herrschaft über die Geschöpfe verleihst. Oh Bester der Männer, ich wünsche stets deinen Geboten zu folgen. Oh Govinda, befiehl mir, was ich tun soll! Ich wurde einst von Shiva geschaffen, dem Zerstörer von Tripura mit den Scharen der Dämonen. Doch nun wurde ich von dir im Kampf besiegt. So bist du mein Herr, und ich bin dein Diener. Oh Träger des Diskus, ich bin erfreut und gesegnet mit allem Guten, was du getan hast. So gebiete mir, und ich werde deine Wünsche erfüllen.

Auf diese Worte von Jvara sprach der Sohn von Vasudeva:
So höre, welche Absicht ich im Herzen hege. Ich gebiete dir, oh Jvara, wer immer mich verehrt und diese Geschichte über den Kampf, den wir mit unserer Körperkraft ausgetragen haben, achtsam liest, soll vom Fieber befreit werden.

(In einigen Versionen des Harivamsha steht hier noch folgendes Gebet:
Oh Jvara, Herr aller Krankheiten, mit drei Beinen, drei Köpfen, neun Augen und der Asche als Waffe, sei zufrieden und gewähre mir Gesundheit. Das höchste Wesen am Anfang und Ende, die Weisen und Altehrwürdigen, die körperlosen und verkörperten Mächte, die Lehrer und Herrscher, Krishna, Balarama, Pradyumna und Aniruddha - mögen sie mit mir zufrieden sein und mich von jedem Fieber befreien.)

Auf diesen Wunsch des hochbeseelten Krishna antwortete der höchst mächtige Jvara: „So sei es!“ Und nachdem er Schutz und Segen erhalten hatte, verabschiedete sich Jvara mit tiefer Verneigung und verließ das Schlachtfeld.


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