Pushpak HarivamshaZurück WeiterNews

1.49. Ein Lob auf des Wesen von Narayana

Janamejaya fragte:
Oh Brahmane, was tat Vishnu, der Gott der Götter, nachdem er mit dem lotusgeborenen Brahma in sein Reich gegangen war? Warum zog sich Vishnu, nachdem er den Untergang der Dämonen bewirkt hatte und von den Göttern verehrt worden war, mit dem Lotusgeborenen in sein Reich zurück? Welche Art von Yoga übte Brahma, der Schöpfer aller Geschöpfe, und welchem Weg der Entsagung folgte er? Was ist das für ein Reich von Brahma? Wenn er dort verweilt, wie können die drei Welten ohne Vishnu im Wohlstand gedeihen, der von den Göttern, Dämonen und Menschen angebetet wird? Warum geht er schlafen wie am Ende des Sommers und erwacht erneut wie in der Zeit des Regens? Wie kann er im Reich des Brahma leben und dennoch das Werk der Welt fortführen? Oh Bester der Brahmanen, ich wünsche aufrichtig über das himmlische Verhalten des Herrn im Land der Götter zu hören.

Vaisampayana sprach:
So höre nun ausführlich über die Taten von Narayana, und wie er sich mit Brahma in seinem Reich erfreut. Sein Verhalten ist höchst subtil und entspricht seinem Willen, den nicht einmal die Götter kennen. So höre, oh König, was ich dir erzähle. Dieser Herr Narayana ist eins mit den drei Welten, und die drei Welten sind vollkommen von ihm durchdrungen. Er ist eins mit den Göttern im Himmel, und sie sind eins mit ihm. Viele haben schon versucht, die Grenzen der Welt zu finden, doch sein Ende konnte noch keiner erkennen. Denn die Gottheit ist das Ende von allem.

So höre nun von seinen Taten im Brahmaloka, der wie in Dunkelheit vor den Sinnen versteckt ist und sogar von den Göttern gesucht wird. Vishnu begab sich in das Reich von Brahma, würdigte damit den Rang des Großen Vaters und ehrte die heiligen Rishis, die dort entsprechend den Veden leben. Und nachdem er selbst die Morgenriten vollbracht hatte, ehrte der höchst energievolle Vishnu den Feuergott Agni, der die Opfergaben der Rishis annimmt. Er sah darin seinen eigenen Körper, der höchst ausgezeichnet inmitten des Opfers mit Opfergaben von den Rishis verehrt wurde und seinen eigenen Anteil verzehrte. Und nachdem er die verehrenswerten Rishis mit der Brahma-Energie geehrt hatte, begann Narayana, der jenseits des Zugriffs aller Gedanken ist, in der ewigen Region des Brahma zu wandern. Dabei sah er in den Opfern hunderte Opferpfähle aus Holz, die von brahmanischen Heiligen mit mystischen Zeichen versehen wurden. Er roch auf seiner Wanderung den Opferrauch, hörte die Klänge der vedischen Gesänge von den Zweifachgeborenen und fühlte sich überall verehrt in Form von Opfern. Die Götter und Rishis ergriffen heiliges Gras und Arghya und näherten sich ihm.

Und die Götter sprachen:
Jegliche Kraft in den Göttern stammt von Narayana, und was immer die Götter tun, das vollbringt allein der Madhu Vernichter. Die Sphäre von Soma und Agni (bzw. Mond und Sonne) und alles, was die Weisen von der Welt wissen, ist der ewige Vishnu. Wie der Rahm aus der Milch und die Butter aus dem Rahm gequirlt wird, so entsteht durch das Quirlen von Körper und Sinnen mittels Meditation die Einsicht, daß diese ganze Welt Narayana ist. Wie die Höchste Seele mittels der fünf Sinne und Elemente erkennt, so wirkt Hari durch die Götter, Veden und alle Welten. Wie die Sinneswahrnehmungen in der Welt aus den fünf Elementen entstehen, so entstehen Macht und Wohlstand der Götter aus Vishnu. Dieser höchste und unabhängige Narayana ist die Seele der Welten und verleiht die Früchte der Opfer denen, die sie durchführen. Er wird mit Mantras verehrt und ist das Mantra selbst.

Und die Rishis sprachen:
Oh Erster der Himmlischen, oh höchst Strahlender, oh Gottheit mit dem Lotus-Nabel, sei willkommen. Nimm unsere Opfergaben mit den Mantras und vedischen Hymen an. Du bist der würdigste Empfänger aller Gaben, die im Opfer geheiligt werden. Du bist es, der in den vedischen Texten als der Gast beschrieben wird, der zum Opfer kommt und nun auch uns erschienen ist. Als du zu jenem Kampf gegangen warst, wurden unsere Opfer fruchtlos, denn ein Opfer ohne Vishnu kann keinen Erfolg haben. Heute werden wir wieder die Früchte des Opfers empfangen, das mit vielen Geschenken gefeiert wird. So sei von uns allen höchst verehrt!

Und der Herr sprach „So sei es!“ und verehrte wiederum die Brahmanen. Und wie Vishnu selbst, so war auch Brahma in seinem Reich höchst erfreut darüber.


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