Pushpak HarivamshaZurück WeiterNews

1.27. Die Nachkommen von Pururavas

Vaisampayana sprach:
Wie bereits gesagt, hatte Pururavas, der Sohn von Ila, sieben hochbeseelte Söhne, die den Söhnen der Himmlischen glichen. Ihre Namen waren Ayu, Dhiman, Amavasu, der fromme Vishvayu, Shrutayu, Dridayu, Vanayu und Shatayu. Alle sieben wurden von Urvasi geboren. Die beiden Söhne von Amavasu waren Bhima und Nagnajit. Der Sohn von Bhima war König Kanchanaprabha. Kanchanas Sohn war der sehr mächtige und gelehrte Suhotra, der mit Keshini einen Sohn namens Jahnu hatte, und der wiederum ein großes Sarvamedha Opfer vollbrachte. Damals wollte die Ganga ihn zum Ehemann erwählen, doch er lehnte ab, und so überflutete sie den ganzen Opferplatz. Oh Erster der Bharatas, als Jahnu, der Sohn von Suhotra, das überflutete Land sah, wurde er zornig und sprach:
Oh Ganga, ich werde dieses Land trocknen, indem ich dein Wasser austrinke. Das sei die Strafe für deine Überheblichkeit.

So trank der königliche Weise die Ganga aus, und deshalb wird die Ganga von den großen Rishis auch als seine Tochter mit dem Namen Jahnavi bezeichnet. Jahnu heiratete Kaveri, die Tochter von Yuvanaswa. Sie wurde wegen eines Fluchs von Yuvanaswa als ein Teil der Ganga geboren. Auf diese Weise wurde Kaveri, diese reine und höchst heilige Flußgöttin, zur Ehefrau von Jahnu. Der liebliche und fromme Sohn von Jahnu und Kaveri war Sunaha und ihm folgten Ajaka, Valakashwa, der sehr der Jagd hingegeben war, und Kusha. Kusha hatte vier Söhne, so strahlend wie Götter. Ihre Namen waren Kushika, Kushanabha, Kushashwa und Murtiman. König Kushika wuchs im Wald unter den Pahlavas auf (ein von König Sagar als Barbaren verdammter Stamm, die Bärte tragen mußten). Er übte strenge Askese, um einen Sohn so stark wie Indra zu erlangen. Und aus Furcht davor entschloß sich der König der Götter selbst, als dessen Sohn geboren zu werden. Denn als Kushika tausend Jahre beständig harte Askese geübt hatte, wurde Indra sehr besorgt. Und als der Tausendäugige erkannte, daß er bereit war, Nachkommen zu zeugen, trat er entsprechend in seinen Samen ein. Auf diese Weise wurde Indra, der König der Götter, als Sohn von Kushika und seiner Gattin, der Tochter von Purukutsa, auf Erden geboren und erhielt den Namen Gadhi. Die Tochter von Gadhi war die edle und liebenswürdige Satyavati, die er Richika aus dem Stamm von Bhrigu zur Ehefrau gab. Als der Muni Richika mit ihr zufrieden war, bereitete er zwei besonders gesegnete Teller mit Milchreis für seine Ehefrau Satyavati und ihre Mutter, der Ehefrau von Gadhi. Dann rief er Satyavati zu sich und sprach:
Du sollst diesen Teller Reis essen und deine Mutter den anderen. Dadurch wird deine Mutter einen strahlenden Sohn zur Welt bringen, der einer der besten Kshatriyas sein soll. Keiner wird ihn in dieser Welt besiegen können, und er wird alle Kshatriyas schlagen. Und dieser Teller Reis wird dir, oh vorzügliche Dame, einen weisen Sohn schenken, der ein großer Asket mit beherrschten Sinnen sein soll, einer der Besten aller Zweifachgeborenen.

So sprach Richika, der Nachkomme von Bhrigu, zu seiner Ehefrau und ging in die Wälder, um seine strenge Askese fortzusetzen. Zur gleichen Zeit ging König Gadhi mit seiner Familie auf eine Pilgerreise und erreichte die Einsiedelei von Richika, um seine Tochter wiederzusehen. Da nahm Satyavati die beiden Teller mit Milchreis und gab mit großer Sorge den einen ihrer Mutter. Doch das Schicksal wollte es, daß die Mutter ihren Reis der Tochter gab und selber den Reis aß, der für die Tochter gedacht war. Daraufhin empfing Satyavati einen schrecklichen Krieger, der bestimmt war, alle Kshatriyas zu schlagen, und in großem Glanz erstrahlte. Als Richika, der Erste der Zweifachgeborenen, durch seine geistige Sicht erkannte, was geschehen war, sprach er zu seiner schönen Frau:
Deine Mutter hat dir nichts Gutes getan, als sie die Teller mit dem Milchreis vertauschte. Du wirst einen höchst kriegerischen und ruhelosen Sohn gebären. Dagegen wird deine Mutter einen großen Asketen zur Welt bringen, der alle Veden meistern wird. Denn durch die Kraft meiner Askese habe ich das ganze Wissen der Veden in diesen Reis gegeben.

So angesprochen von ihrem Ehemann antwortete ihm die gesegnete Satyavati:
Ich wünsche nicht, dir einen so gewaltsamen Krieger als Sohn eines Brahmanen zur Welt zu bringen.

Dann verehrte sie den Asketen, und auf ihr Bitten sprach er zu ihr:
Oh vorzügliche Dame, auch ich wünsche keinen so kriegerischen Sohn. Doch es geschieht durch das Wesen von Vater und Mutter, daß ein Sohn mehr oder weniger gewalttätig wird.

Darauf sprach Satyavati noch einmal zu ihm:
Oh großer Heiliger, wenn du es willst, kannst du ganze Welten erschaffen, von einem Sohn nicht zu reden. Bitte gib mir einen friedvollen Sohn, der seine Sinne beherrschen kann. Oh Herr, oh Erster der Zweifachgeborenen, wenn du das Geschehene nicht ungeschehen machen kannst, dann möge zumindest erst mein Enkelsohn als Krieger geboren werden.

Der Asket war zufrieden mit ihr und aus Mitgefühl antwortete er Kraft seiner Askese:
So sei es, oh Schöne! Ich mache keinen Unterschied zwischen Sohn und Enkelsohn. Deshalb wird geschehen, was du gesprochen hast.

So gebar Satyavati zur rechten Zeit einen Sohn namens Jamadagni, der stets seine Sinne beherrschte und dem Frieden und der Entsagung geneigt war. Doch wegen des Vertauschens der beiden Reisteller, in denen Richika die Energie von Rudra und Vishnu gelegt hatte, wurde der Sohn von Jamadagni mit der Energie von Rudra geboren. Die wahrhafte und fromme Satyavati wurde später zum berühmten Fluß Kausiki. Jamadagni heiratete Renuka, die Tochter des höchst mächtigen Königs Renu aus dem Ikshvaku Stamm. Und ihr Sohn war der kriegerische und höchst strahlende Parasurama, der später die ganze Kshatriya-Kaste ausrottete. Er war ein Meister aller Waffenkünste und vor allem des Bogenschießens. So geschah es durch die asketische Kraft von Richika, daß Satyavati den weitberühmten Jamadagni zur Welt brachte, diesen Ersten aller Vedenkenner. Ihr zweiter Sohn war Sunahsepha, und der jüngste Sohn war Sunahpucha.

Die Mutter von Satyavati gebar ihrem Ehemann Gadhi, dem Sohn von Kushika, einen Sohn namens Vishvamitra voller Selbstbeherrschung und Askese. Als geborener König erreichte er den Status eines heiligen Brahmanen und erhob sich in die Sphäre der sieben Rishis. Der tugendhaft beseelte Vishvamitra, der auch Vishvaratha genannt wurde, nahm durch den Segen von Richika seine Geburt im Stamm von Kushika und vermehrte diese Familie durch viele ruhmreiche Söhne, die in allen drei Welten gelobt wurden. Höre nun die Namen dieser Söhne von Vishvamitra. Von seiner Frau Salavati wurden Devashrava, Kati und Hiranyaksha geboren, wobei von Kati die Katyayanas abstammen. Seine andere Frau Renu gebar ihm Renuman, Sankriti, Galava, Mudgala, Madhucchanda, Jaya und Devala. Ashtaka war der Sohn von Drisadvati und darüber hinaus gab es noch viele weitere Söhne von Vishvamitra (hier nicht aufgezählt), welche den Ruhm des Kushika Stammes überall verbreiteten. Sie alle heirateten entsprechend ihres Standes. Diese Vermischung zwischen Brahmanen und Kshatriyas im Stamm des königlichen Weisen Puru durch die Nachkommen von Kushika wird noch lange als besonderes Ereignis bekannt sein.

Von den Söhnen Vishvamitras wurde Sunahsepha als der älteste betrachtet. Obwohl er im Stamm von Bhrigu als Brahmanen-Sohn von Richika und Satyavati geboren war, wurde er später zum Sohn von Vishvamitra, weil er im Opfer des Königs Ambarisha als Opfertier dargebracht werden sollte (siehe Ramayana 1.61). Doch während des Opfers wurde er von den Göttern erlöst und an Vishvamitra zurückgegeben, woraufhin er den Namen Devarata erhielt. So bekam Vishvamitra zu den sechs Söhnen, die er damals hatte, Devarata als siebenten dazu. Danach gebar ihm Drisadvati einen weiteren Sohn namens Ashtaka und dessen Sohn war Lauhi. Damit habe ich dir den Stamm von Jahnu beschrieben. Höre nun über die Nachkommen von Ayu.


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