Pushpak HarivamshaZurück WeiterNews

1.17. Bhishma über die Ahnen

Bhishma sprach:
Daraufhin stellte ich entsprechend den Worten meines Vaters voller Achtsamkeit die gleiche Frage an Markandeya. Und der große und tugendhafte Asket Markandeya sprach zu mir:
Oh sündloser Bhishma, höre mit gesammeltem Geist, wie ich dir alles erkläre. Auch ich habe durch die Gunst meines Vaters ein langes Leben erreicht und durch meine Hingabe zu den Ahnen großen Ruhm in der Welt. Einst übte ich über tausende Jahre bis zum Ende des Zeitalters strenge Entsagungen auf dem Berg Meru. Daraufhin erblickte ich eines Tages einen riesigen Wagen, der vom Norden des Berges kam und den ganzen Himmel mit seinem Glanz erfüllte. In diesem feuergleichen Wagen sah ich ein Wesen sitzen, das nur einen Daumen maß, aber wie das Feuer oder die Sonne strahlte. Ich grüßte diesen Herrn mit einer tiefen Verneigung, berührte seine Füße und verehrte ihn mit Arghya und Wasser. Dann fragte ich diesen Heiligen:
Wer bist Du, oh Herr? Du erscheinst mir wie aus der asketischen Energie von Narayana geboren und ein Gott der Götter zu sein.

Daraufhin, oh Sündloser, sprach dieser höchst Tugendhafte lächelnd zu mir:
Dir fehlt es noch an Entsagung. Deshalb kannst du mich nicht erkennen.

Und im nächsten Moment nahm er eine andere vorzügliche Gestalt an, die nicht weniger strahlend war. Er erschien als ein menschliches Wesen, wie ich es nie zuvor gesehen hatte, und sprach zu mir:
Kenne mich als den Ältestgeborenen der geistgezeugten Söhne des allmächtigen Brahma. Ich bin aus seiner asketischen Energie geboren und dem Wesen von Narayana gleich. Ich bin Sanatkumar, der in den Veden seit ältesten Zeiten gelobt wird. Oh Markandeya, möge dir Gutes geschehen! Welchen Wunsch kann ich dir erfüllen? Die anderen sieben unbezwingbaren Söhne von Brahma sind meine jüngeren Brüder. Durch sie wurden alle Stämme auf Erden gegründet. Es sind Kratu, Vasishta, Pulaha, Pulastya, Atri, Angiras und der gelehrte Marichi, die von den Göttern und Gandharvas verehrt werden. Wir stützen durch unsere Entsagung die drei Welten. So führe ich das Leben eines heiligen Asketen, vereint in der Höchsten Seele und alle Leidenschaften gestillt. Oh großer Muni, ich lebe so rein, wie ich geboren wurde, und strebe nicht nach Nachkommenschaft. Deshalb werde ich Sanatkumar genannt. Du hast beständig Askese geübt, um mich zu sehen. So bin ich vor dir erschienen. Nun sage mir, welcher Wunsch in deinem Herzen ist.

Oh Nachkomme des Bharata, auf seine Worte hin und nach dem Gebot der allmächtigen Gottheit, die solcherart zufrieden mit mir war, antwortete ich diesem ewigen Gott. Ich fragte diesen Allgegenwärtigen nach dem Ursprung der Ahnen und den Früchten der Ahnenopfer. Und so, oh Bhishma, löste dieser Erste der Götter alle meine Zweifel. Nachdem wir viele Jahre ein Zwiegespräch geführt hatten, sprach dieser Gott des Dharma zu mir:
Oh heiliger Brahmane, ich bin zufrieden mit dir, und so höre alles auf rechte Weise. Oh Nachkomme des Bhrigu, Brahma erschuf die Götter, damit sie das Brahman verehren und dem Brahman opfern. Doch sie ließen sich verführen und begannen, die Opfer in Erwartung von Früchten durchzuführen. Daraufhin verfluche Brahma diese Bewohner des Himmels, so daß sie allen Glanz und ihr klares Bewußtsein verloren. Sie konnten nichts mehr verstehen, und die ganze Welt war verwirrt. Da verneigten sie sich tief vor dem Großen Vater und beteten zum Wohle der Welt zu ihm. Und Brahma antwortete ihnen:
Ihr solltet Buße üben, denn ihr habt die Gebote übertreten und den rechten Weg verlassen. Befragt eure Söhne und erreicht wahrhafte Erkenntnis.

Daraufhin befragten sie in ihrem großen Elend bezüglich der Buße ihre Söhne, die selbstbeherrscht waren und wahrhaft zu ihnen sprachen:
Für Sünden, die in Worten, Gedanken und Taten begangen wurden, haben die Kenner des Dharma die Reinigung durch Entsagung verkündet.

So erfuhren die Götter die wahre Bedeutung der Entsagung, gewannen ihr klares Bewußtsein zurück, und ihre Söhne verabschiedeten sie mit den Worten „So geht nun in Frieden, oh Söhne!“. Als sie solcherart von ihren Söhnen entlassen und von ihnen als Söhne angesprochen wurden, näherten sich die Götter voller Zweifel dem Großen Vater. Und Brahma sprach zu ihnen:
Ihr alle seid die Wahrheit des Brahman. Deshalb wird geschehen, was sie gesprochen haben. Es kann nicht anders sein. Oh ihr Götter, ihr habt ihnen den Körper gegeben, und sie haben euch das Wissen gegeben. So sind sie zweifellos auch eure Väter. Oh ihr Götter und Ahnen, erkennt es recht, in Wahrheit seid ihr die Väter von ihnen und sie die Väter von euch.

Daraufhin kehrten die Bewohner des Himmels zurück und sprachen zu den Söhnen:
Unsere Zweifel wurden von Brahma gelöst. So wollen wir uns einander lieben. Weil ihr in Kenntnis des Dharma uns belehrt habt, seid ihr unsere Väter geworden. So sagt uns, was ihr wünscht und welchen Segen wir euch gewähren sollen. Was auch immer ihr sagt, so soll es sein und nicht anders. Weil ihr uns wie Söhne angesprochen habt, seid ihr auch zweifellos unsere Väter. Jegliches Werk, das ohne die Verehrung der Ahnen durch ein Opfer begonnen wird, gehört den Dämonen, Rakshasas und Nagas. Wenn die Ahnen durch Opfergaben genährt werden, ernähren sie den Mond. Und wenn der Mond genährt wird, dann gedeihen auch alle Wesen. Wenn der Mond durch Ahnenopfer anwächst, wird er allen Welten mit ihren Ozeanen, Bergen, Wäldern und belebten und unbelebten Geschöpfen fruchtbares Glück gewähren. So werden die Ahnen stets jenen Menschen Nahrung und Nachkommenschaft geben, die mit diesem Wunsch das Ahnenopfer durchführen. Wahrlich, besänftigt durch Opfergaben, werden die Ahnen mit dem eigenen Vater und Großvater, die überall anwesend sind, den Wohlstand von jedem vermehren, der ihnen drei Opferkuchen unter der Rezitation ihrer Namen und Familien im Ahnenopfer darbringt. Dieses Gebot wurde durch Brahma selbst verkündet. Mögen seine Worte heute wahr werden, oh ihr Himmlischen, und wir sogleich Väter und Söhne sein.

Sanatkumar fuhr fort:
So sind die Ahnen die Götter und die Götter die Ahnen, und jeder ist entsprechend Vater und Ahnherr eines anderen.


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