Pushpak Die SündflutZurück WeiterNews

Sâwitrî - Dritter Gesang

Und der König dachte anjetzt auf die Vermählung, und brachte zusammen alle zur Feier nötige Geräte.

Die alten Brahmanen alle, die Priester des Hauses und Opferpriester mitnehmend, brach er auf sodann, bei glücklichem Gestirn, mit der Tochter.

Zum Medja- Walde gelangt, ging der königliche Weise samt den Brahmanen zu Fuße in des Djumatsênas Einsiedelei.

Dort sah er den großgeistigen unter einem Sala- Baume auf einer Bank von Kusha-Gras sitzen, den gesichtberaubten Fürsten.

Der König, nachdem er Verehrung erzeigt nach Sitte dem königlichen Weisen, gab demütig durch Rede sich zu erkennen.

Ihm bot der pflichtkundige die Argha und Sitz, und Platz; und, „was ist die Ursache deines Kommens?” sagte der König zum Könige.

Dieser unterrichtete ihn gänzlich von seinem Begehren und Vorhaben, deutend auf Satjawân.

Aswapatis:

Dies ist Sâwitrî, o königlicher Welser, meine schöne Tochter; diese nimm nach eigener Pflicht, o Pflichtkundiger, zu deiner Schnur (Schwiegertochter)!

Djumatsênas:

Des Reichs beraubt, zur Waldwohnung gekommen, üben wir bezähmter Büßer Pflicht; wie aber wird deine Tochter, in Palästen zu wohnen würdig, in der Einsiedelei diese Mühsal ertragen?

Aswapatis:

Freud und Leid von Besitz und Entbehrung hat stets gekannt meine Tochter, und so auch ich. Nicht ziemt an Meinesgleichen solche Rede zu richten, mit festem Entschluß bin ich zu dir gekommen, Fürst!

Die Hoffnung mußt du mir nicht vernichten, aus Freundschaft, dem gebeugten; den in Liebe hergekommenen mußt du nicht zurückweisen.

Gleich und zukommend bist du mir und ich auch dir; als Schnur nimm an meine Tochter zur Gattin des guten Satjawân.

Djumatsênas:

Längst schon war mir ersehnt eine Verbindung mit dir, aber des Reichs beraubt bin ich, daher dies Bedenken.

Der Wunsch, den ich früher gehegt habe, der ist zurückgekehrt heute durch dich; denn du bist mein ersehnter Gast. —

Nachdem die Brahmanen, welche die Einsiedelei bewohnten, alle versammelt, vollbrachten die Vermählung nach Sitte die beiden Fürsten.

Und Aswapatis, als er die Tochter gegeben und würdiges Gefolge, ging zu seinem Palaste, mit großer Freude erfüllt.

Satjawân aber, im Besitze der mit allen Tugenden begabten Gattin, freute sich, und so auch sie, welche den vom Herzen ersehnten Gatten erlangt hatte.

Nachdem der Vater gegangen, legte sie ab allen Schmuck, und nahm die Kleider von Baumrinde und das rote Gewand.

Durch Dienstwilligkeit, Bescheidenheit und Bezähmung, und durch Wunscherfüllung Aller erregte sie Aller Zufriedenheit.

Die Schwäherin erfreute sie durch jegliche Pflege des Körpers, durch Beschattung und andere, den Schwäher durch Götterdienst und durch Bezähmung der Rede.

Und durch liebliches Gespräch, Geschicklichkeit, Sanftmut und im Geheim durch Pflegen der Liebe erfreute sie den Gatten.

So verfloß, o Bharatide, einige Zeit den büßenden Bewohnern der Einsiedelei.

Sâwitrî aber härmte sich, und stand bei Tag und bei Nacht. Die Nâradas gesprochen, diese Rede lag ihr im Herzen.


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