Pushpak Bhagavata Purana Buch 11Zurück WeiterNews

11.31. Das mystische Verschwinden von Krishna

Der ehrenwerte Suka sprach:
Dann erschien Brahma dort (in Prabhasa) zusammen mit Shiva und dessen Gattin, den Göttern mit Indra an der Spitze, den Weisen und den Stammvätern der Völker. Und mit ihnen kamen auch all die Ahnen, Siddhas, Gandharvas, Vidyadharas, Nagas, Charanas, Yakshas, Rakshasas, Kinnaras, Apsaras und die mächtigen Vögel, begierig darauf, das Dahingehen des Höchsten Herrn zu bezeugen. Eifrig sangen sie ihre Hymnen und priesen die Geburt und Taten von Krishna. Überall am Himmel sah man unzählige himmlische Wagen, oh König, aus denen mit großer Hingabe Blüten herabgestreut wurden. Als der Höchste Herr den Großen Vater (Brahma) und seine mächtigen Verkörperungen (der Götter) sah, schloß der Allmächtige seine Lotusaugen und richtete sein Bewußtsein in sich selbst. Und ohne durch seine Meditation das Feuer hervorzurufen, um seinen mystischen Körper zu verbrennen, der alle Welten verkörpert und das Objekt für jegliche Konzentration und Meditation ist, ging er in seinen himmlischen Wohnsitz ein. Und während im Himmel die Pauken erklangen und Blüten herabregneten, folgten ihm Wahrheit, Gerechtigkeit, Beständigkeit, Ruhm und Herrlichkeit, als er die Erde verließ (und verschwand). Die Götter und andere mit Brahma an der Spitze, kannten den wahren Weg von Krishna zu seiner höchsten Wohnstätte nicht und waren sehr erstaunt über das, was sie sahen. So wie die Sterblichen den Weg nicht kennen, den ein Blitz vom Himmel nimmt, wenn er aus den Wolken kommt, so konnten auch die Götter den Weg Krishnas zu seiner himmlischen Wohnstätte nicht erkennen. Brahma, Shiva und alle, die es sahen, waren höchst erstaunt und verherrlichten die Yoga-Kraft des Herrn. Und schließlich kehrten sie alle wieder in ihre jeweiligen Reiche zurück.

Oh König Parikshit, erkenne das Erscheinen und Verschwinden des Höchsten Herrn unter den verkörperten Wesen wie eine künstlerische Vorstellung eines Schauspielers, die durch seine eigene Illusions- und Schöpferkraft inszeniert wurde. Indem er dieses Universum selbst erschafft, es betritt, über die Zeit darin spielt und es wieder beendet, bleibt er immerfort die Höchste Seele. Er hat den Sohn seines geistigen Lehrers im vorherigen Körper aus dem Reich von König Yama zurückgebracht. Er hat dich im Mutterleib davor beschützt, von der allesverbrennenden Waffe verbrannt zu werden. Er besiegte Shiva, den Gott der Auflösung, und erhob sogar den Hirschjäger (Jara) in den Himmel. Warum sollte er nicht fähig sein, sich selbst zu bewahren? Trotz der Tatsache, daß er als der Eine mit grenzenlosem Potential die alleinige Ursache für die Erschaffung, Erhaltung und Auflösung aller Geschöpfe ist, wünschte er nicht, seine körperliche Gestalt hier in der Welt der Sterblichen zu behalten. Warum sollte er auch, der das Ziel der Yogis ist, die allein auf ihn gerichtet sind, diesen Schein bewahren? Wahrlich, jeder, der früh morgens aufsteht und achtsam mit ganzer Hingabe dieses höchste Ziel Krishnas verherrlicht, wird zweifellos diese Unübertrefflichkeit erreichen.

Oh König, als dann Daruka in Dwaraka ankam, fiel er Vasudeva und Ugrasena zu Füßen, die er mit seinen Tränen benetzte, weil er Krishna vermißte. Er erzählte ihnen die Geschichte der gegenseitigen Zerstörung der Vrishnis. Und als die Menschen es hörten, wurden sie mit bestürzten Herzen in ihrer Trauer ganz ohnmächtig. Überwältigt durch die Trennung von Krishna schlugen sie sich ins Gesicht und begaben sich schnell zu jenem Ort, wo ihre Verwandten leblos lagen. Aber Devaki, Rohini und Vasudeva konnten ihre Söhne Krishna und Balarama dort nicht mehr finden und verloren wegen des schmerzlichen Verlustes das Bewußtsein. Gequält durch die Trennung vom Höchsten Herrn gaben sie auf der Stelle ihr Leben auf. Dann bestiegen die Yadava-Frauen die Scheiterhaufen und umarmten ihre Ehemänner. Auch die Frauen von Balarama und Vasudeva, sowie die Schwiegertöchter des Herrn, die mit Pradyumna und den anderen verheiratet waren, und schließlich auch die Frauen Krishnas mit Rukmini an der Spitze gingen alle in das Feuer ein, völlig in Krishna versunken. Auch Arjuna war wegen seiner Trennung von Krishna, seinem lieben Freund, verzweifelt und tröstete sich mit den transzendentalen Worten von Krishnas Belehrung (aus der Bhagavad Gita). Dann sorgte er dafür, daß auch für die verstorbenen Verwandten, die keine Hinterbliebenen hatten, die Bestattungsriten in der vorgeschriebenen Reihenfolge nach dem Alter durchgeführt wurden. Und nachdem Dwaraka vom Herrn verlassen worden war, wurde es bald vom Ozean überflutet, mit Ausnahme des Palastes des Höchsten Herrn. Denn an diesem heiligen Ort ist der Madhu-Vernichter und Höchste Herr ewig gegenwärtig. Es ist der glückverheißendste aller glückverheißenden Orte, und allein die Erinnerung an ihn reicht aus, um alles Unglückverheißende zu zerstreuen. Dann brachte Arjuna die überlebenden Frauen, Kinder und Ältesten nach Indraprastha und setzte dort Vajra (Aniruddhas Sohn) auf den Thron (der Yadus). Oh König, nachdem dann deine Großväter von Arjuna über den Tod ihres besten Freundes gehört hatten, setzten sie dich als Bewahrer der Dynastie auf den Thron (der Kurus) und machten sich gemeinsam auf den Weg, um die große Reise anzutreten.

Wahrlich, wer auch immer mit Vertrauen über die Geburt und Taten von Vishnu, dem Gott der Götter, hört oder erzählt, wird von allen Sünden befreit. Diese wunderbaren und glücksverheißenden Heldentaten und Kindheitsspiele der Verkörperung des Höchsten Herrn Hari wurden nun auch hier in dieser Geschichte beschrieben, wie auch in vielen anderen. Jeder, der sie verinnerlicht und bewahrt, wird die transzendentale liebende Bhakti-Hingabe erreichen, die das Ziel der vollkommenen Weisen ist.

Hier endet das 11. Buch des Shrimad Bhagavatam mit dem Titel: „Abschließende Belehrung von Krishna“


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