Pushpak Bhagavata Purana Buch 3Zurück WeiterNews

3.18. Der Kampf zwischen Gott und Dämon

Maitreya sprach:
Oh Vidura, die Worte des Herrn der Gewässer forderten den Stolz des Dämons heraus. Von Narada hatte er bereits vom Höchsten Herrn gehört, und wo er zu finden ist, und so eilte er schnell in die Tiefen der Unterwelt. Dort sah er den Siegreichen, wie er auf seinen spitzen Hauern die Erde trug und mit seiner göttlichen Herrlichkeit seine dämonische überstrahlte. Da rief der Dämon mit zornesroten Augen:
Ach, was für ein wildes Tier im Wasser! Komm her und kämpfe mit mir, du wildes Tier! Gib diese Erde auf, denn sie gehört uns und den Bewohnern der Unterwelt. So hat es der Schöpfer der Welten bestimmt. Diese wilde Tiergestalt, die ich hier vor mir sehe, ist für Götter unwürdig und wird deinem Wohlergehen nicht förderlich sein. Haben unsere Feinde dich gerufen, um uns zu töten? Willst du durch trügerische Illusion jene töten, die an der Welt hängen, und selbst unsichtbar bleiben? Oh du Schuft, deine schwache Macht, die nur auf Illusion beruht, werde ich nicht anerkennen. Ich werde dich töten und damit den Kummer meiner Verwandten stillen! Wenn ich mit der Keule in der Hand deinen Kopf zertrümmert habe, werden alle Götter und Heiligen, die dir Opfer darbringen, ihre Grundlage verlieren und verschwinden.

So sprach der Dämon, aber diese feindlichen Pfeile aus Worten konnten den Höchsten Herrn nicht verletzen. Doch als er sah, wie sehr sich die Erde auf der Spitze seiner Hauer vor dem Dämon fürchtete, erhob er sich aus dem Wasser wie ein Elefantenbulle, der mit seiner Familie von einem Krokodil angefallen wurde. Und wie das Krokodil daraufhin den Elefantenbullen verfolgt, so verfolgte ihn auch der Dämon mit den goldenen Haaren und schrecklichen Zähnen und brüllte mit donnernder Stimme: „Schämst du dich nicht, vor mir zu fliehen?“ Doch der Eber brachte angesichts des Feindes nur die Erde in Sicherheit, setzte sie aufs Wasser und befestigte sie mit seiner Kraft, damit sie nicht wieder versinken konnte. Dafür wurde er vom Schöpfergott gepriesen, und die Götter streuten Blüten herab. Der mit wertvollem Gold geschmückte Hiranyaksha folgte ihm in seiner schönen goldenen Rüstung, mit der gewaltigen Keule und feurig wütenden Worten.

Darauf sprach der Höchste Herr:
Wir (Eber) sind in der Tat wilde Geschöpfe des Waldes, die feindselige Hunde wie dich töten. Und als wahrhafte Helden, die von der Knechtschaft des Todes frei sind, trifft uns nicht das überhebliche Geschwätz der vom Tode Gebundenen, die nach Feindschaft suchen. Wir holen die Bewohner aus den niederen Welten, nehmen ihr Eigentum und schämen uns nicht dafür. Obwohl wir (Götter) von deiner Keule überall verfolgt werden, müssen wir doch irgendwo bestehen bleiben. Es ist zwar so eine große Feindschaft entstanden, doch wohin sollten wir gehen? Als Anführer der Dämonen mußt du natürlich alles versuchen, um uns zu besiegen und damit den Kummer deiner Verwandten zu stillen. Denn wer sein Versprechen nicht hält, kann nicht als Held bestehen.

So wurde der Dämon vom Höchsten Herrn angesprochen, fühlte sich verspottet und beleidigt und wurde zornig wie eine verärgerte Kobra. Er zischte wutentbrannt, und alle seine Sinne wurden von Zorn überwältigt. So stürmte der Dämon heran und wirbelte seine gewaltige Keule auf den Herrn. Doch wie sich ein Yogi durch geistige Versenkung dem Tod entzieht, so entzog sich der Herr mit leichter Verneigung dem Schlag, der auf seine Brust gerichtet war. Daraufhin hob der Dämon seine Keule ein zweites Mal, wirbelte sie herum, biß sich zornig auf die Lippen und stürmte erneut gegen den Herrn, der einen Schlag gegen das rechte Auge seines Feindes führte. Doch der Dämon war ein Meister im Keulenkampf und wehrte den Schlag mit seinem eigenen ab. Und so schlugen sich Gott und Dämon im Feuer des Zorns mit ihren schrecklichen Keulen, um einen Sieg zu erringen. Bald waren die Körper der beiden Kämpfer überall verwundet, und sie rochen das fließende Blut ihres Gegners. Doch das veranlaßte sie nur, immer neue Manöver durchzuführen und ihre ganze Kampfkunst zu zeigen, um den anderen zu schlagen. So glichen sie zwei wilden Bullen, die um eine Kuh stritten.

Oh Nachkomme der Kurus, als der Dämon Hiranyaksha gegen den Herrn der Opfer kämpfte, der durch seine Illusionskraft die Gestalt eines Ebers angenommen hatte, erschien auch Brahma mit den Heiligen, um diesen Kampf um die Erde zu bezeugen. Und als Brahma sah, welche Macht der Dämon erlangt hatte, und wie furchtlos er kämpfte, sprach er an der Spitze der Heiligen zum ursprünglichen Narayana in seiner Eber-Verkörperung:
Oh Gott der Götter, dieser Dämon, der von uns den Segen (der Unsterblichkeit?) erhalten hat, ist ein gefürchteter Feind der Götter, Brahmanen, Kühe und anderer Wesen geworden, die sich vor deinen Füßen verneigen. Er hat die ganze Welt durchsucht und keinen Gegner mehr gefunden. Oh Höchster der Götter, spiele nicht weiter mit ihm wie mit einer erzürnten Schlange, der durch Illusion so stolz, eingebildet und überheblich wurde. Oh unfehlbarer Herr, nutze deine Illusionskraft (Maya) und schlage diesen Übeltäter, damit seine dämonische Kraft in der Stunde der Dämmerung nicht noch weiter anwächst. Diese hereinbrechende Dunkelheit kann die ganze Welt zerstören. Oh Höchste Seele, bitte gewähre den Göttern den Sieg. Die gegenwärtige glücksverheißende Konstellation Abhijit (das Mondhaus „Siegreich“) ist schon fast vorüber. Mögest du diesen schrecklichen, für uns unbesiegbaren Feind zum Wohle der Götter schnell besiegen. Das Schicksal hat ihn zu dir geführt, und du selbst hast seinen Tod beschlossen. Zeige ihm deine Macht im Kampf und töte unseren Feind für den Frieden in den drei Welten.


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