Pushpak Shiva-Purana Buch 8Zurück WeiterNews

Kapitel 18 - Die elf Inkarnationen als Rudras

Nandi fuhr fort:
So höre nun von den hervorragenden elf Inkarnationen Shivas, damit dich die weltlichen Sorgen nicht länger quälen. Es gab einmal eine Schlacht zwischen Göttern und Dämonen, in denen die Götter unterlagen und angstvoll die schöne Stadt Indras aufgeben mußten. Von den Dämonen verfolgt und gepeinigt eilten sie zu Kasyapa, verbeugten sich aufgeregt vor ihm, legten die Hände aneinander, grüßten und priesen den Weisen und erzählten ihm ihr Elend. Auch ihr Vater Kasyapa machte sich große Sorgen, doch er tröstete und ermutigte sie und beschloß, bei Shiva Zuflucht zu suchen. Nachdem sein Geist wieder Frieden gefunden hatte, ging er freudig nach Varanasi, über welches der Herr des Universums herrscht. In der Ganga nahm er sein rituelles Bad, führte heilige Zeremonien aus und ehrte den Herrn des Universums mit seiner Gattin Parvati. Zum Wohle der Götter erbaute er ein Linga, übte ausführliche Askese und verband seine Absichten mit den Lotusfüßen von Shiva. Nach langer Zeit erschien Shiva vor ihm, denn gnädig schaut er auf die Hingebungsvollen. Freundlich bat er Kasyapa, seinen Wunsch auszusprechen. Und Kasyapa freute sich ebenfalls, als er den Herrn erblickte.

Er beugte das Haupt und sprach mit zufriedenem Geist:
Oh Shiva, Herr der Götter, der du immer denen deine Güte zeigst, die dich um Hilfe bitten. Du bist der Herr von allem, die große Seele, unveränderlich und unvergleichbar und nur durch Meditation erfahrbar. Oh Herr, du zügelst die üblen Kräfte, und daher suchen dich die Guten gerne auf. Du bist der Freund der Gequälten, ein Ozean an Mitgefühl und immer in der Lage, deinen Verehrern beizustehen. Oh Shiva, die Götter sind dir eigen und dir zugetan. Eben jetzt werden sie von Dämonen beherrscht. Errette sie aus diesem Elend. Selbst Vishnu ist hilflos und hat dich in solcher Lage schon oft um Schutz gebeten. Die Götter kamen zu mir und baten um Hilfe. Oh Herr der Götter, du Vernichter allen Übels, das ist der Grund, für den ich Buße tat und mich an dich wandte. Doch mein Zweck ist schon erreicht, denn du bist zufrieden. Oh Herr, nun erfülle mir diesen Wunsch. Bitte vertreibe das Elend, welches die Götter plagt. Auch mich quält das Unglück meiner Kinder, so erfreust du auch mich damit, oh Herr. Du bist die Ursache allen Glücks für die Wesen, so beende diesen Zustand, in dem die Götter von den mächtigen Dämonen besiegt wurden. Denn sie sind nicht mehr im Frieden.

Shiva sprach „So sei es!“, und verschwand, als Kasyapa eben noch schaute. Kasyapa freute sich sehr und kehrte erleichtert zu den Göttern heim. Er erzählte ihnen alles, und als Surabhi elf Kinder bekam, da war es Shiva, der sich in den elf Rudras inkarnierte. Alles jubelte und wurde selig. Die Götter und Kasyapa freuten sich sehr. Die elf Rudras bekamen folgende Namen: Kapalin, Pingala, Bhima, Virupaksha, Vilohita, Shastri, Ajapad, Ahirbudhnya, Shiva, Canda und Bhava. Um den Göttern zu helfen, kamen sie in die Welt. Sie sind Shiva gleich und die Ursache für Glück. In nur einer Schlacht schlugen sie die mächtigen Dämonen, denn sie sind Helden von großer Kraft, Tapferkeit und Macht. Durch ihre Gnade siegten die Götter und verloren ihre Angst. Indra und die anderen Götter fühlten wieder Frieden im Geist, kehrten zurück in ihr Reich und regierten es angemessen. Bis heute sind die elf Rudras mit Shiva identisch und strahlen im Himmel zum Schutz der Götter. Sie und ihr Gefolge aus Millionen Rudras haben ihren Wohnsitz in der Stadt des Herrn, und wirken allseits in den drei Welten.

Nun, mein Lieber, wurde dir auch die Geschichte von den elf Rudras erzählt, die der Welt angenehm ist. Sie ist rein, vernichtet Sünden, führt zu Wohlstand, langem Leben und Ruhm und erfüllt alle Wünsche. Wer sie mit frommer Aufmerksamkeit hört, erfreut sich aller irdischen Vergnügen und erlangt hernach die Befreiung.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter