Pushpak Shiva-Purana Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 7 - Parvatis Kindheit

Brahma erzählte:
So nahm die strahlende Göttin vor Menaka die Gestalt eines neugeborenen Kindes an und schrie, wie es bei Menschen üblich ist. Doch immer noch strahlte sie so sehr, daß die Lampen in der Kammer trübe und blaß neben ihr erschienen. Alle Frauen im Haus waren überglücklich, als sie das Baby mit zarter Stimme schreien hörten, und mit aufgeregtem Geschnatter stürmten sie freudig herein. Der Vater wurde sofort über die Geburt seines Kindes informiert, und der König hätte in seiner Freude dem Boten alles gegeben, sogar seinen weißen Königsschirm. Mit Priestern und Brahmanen kam auch er in die Kammer, um das liebliche Kind zu sehen und freute sich sehr an seinem Glanze. Die Bürger jubelten und feierten, und überall erklang Musik. Die Menschen sangen und tanzten, der König der Berge ließ die heiligen Geburtsriten ausführen und verteilte reiche Geschenke an die Brahmanen. Dann kam er zum äußeren Tor, freute sich mit der Menge und beschenkte auch die Bettler und Armen. In einer glücklichen Stunde gab er seiner Tochter erst den Namen Kali und dann noch viele weitere. Und auch zu dieser Feierlichkeit gab es Musik, Tanz und kostbare Geschenke. Und nachdem all der Trubel vorüber war, wurde die Tochter der Liebling der Eltern, obwohl sie auch viele, hervorragende Söhne hatten. Und das Töchterchen wuchs im Palast heran, wie die Ganga in der Regenzeit und das Mondlicht im Herbst. Ihr Körper war schön und ihr Gesicht hübsch, so daß sie zunehmend strahlte wie der wachsende Mond. Freundlich war sie auch zu jedermann in der Familie, so daß sie bald Parvati genannt wurde, was zu ihrer Familie paßte (Kind der duftenden Erde). Das Kind zeigte alle guten Eigenschaften und ein liebes Betragen. Später wurde sie auch Uma genannt, weil ihr die Mutter die gewünschte Askese verbieten wollte und „Oh nein!“ (U-Ma) zu ihr sprach.

Himavat liebte seine Söhne sehr, doch immer zog es seine Blicke zu seiner lieben und schönen Tochter hin. Ja, es mag im Frühling viele blühende Blumen geben, doch die Bienen zieht es immer mehr zu den Mangoblüten. Parvati zierte und segnete ihre Eltern wie die klare Sprache den gelehrten Mann. Und wie eine Lampe von ihren strahlenden Flammen gelobt wird, oder die Ganga den Pfad guter Menschen ziert, so wurde der Herr der Berge wegen seiner Tochter hoch geehrt. Als Mädchen spielte Parvati oft am sandigen Ufer der Ganga mit ihren Spielgefährten und auch mit Bällen oder Puppen. Und als die Zeit des Lernens für sie kam, lernte sie die alten Traditionen mit Aufmerksamkeit und Freude von einem guten Lehrer. Wie die Schwäne im Herbst zur Ganga zurückkehren und der Mondglanz sich des Nachts in den Heilkräutern manifestiert, so kam zu Parvati das Wissen ihrer früheren Geburt zurück. Nun Narada, ich werde dir noch mehr über Parvatis Jugend erzählen. Höre nur aufmerksam zu.


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