Pushpak Shiva-Purana Buch 2Zurück WeiterNews

Kapitel 16 - Über die Verehrung eines Symbols aus Lehm

Die Weisen baten:
Oh bitte, du Vorzüglicher, sprich zu uns über die Regeln der Verehrung einer Lehmstatue und all die Ergebnisse, die damit erreicht werden.

Suta antwortete:
Da habt ihr mich nach einer sehr guten Sache gefragt, die immer prächtigen Wohlstand bereit hält und Elend sofort auflösen kann. So hört mir gut zu, ich werde es euch erklären.

Solche Verehrung kann vorzeitigen und schändlichen Tod vermeiden, und sogar den Tod zur rechten Zeit. Oh Brahmanen, sie gewährt Frauen, Kinder, Reichtum und gute Ernten. Die Verehrung einer Statue aus Lehm trägt dazu bei, alle ersehnten, weltlichen Wünsche erfüllt zu bekommen. Aus ihr bekommt der Anhänger Nahrung und Kleidung und was er benötigt.

Sowohl Männer als auch Frauen können sie ausführen. Der Lehm sollte aus einem Flußbett stammen, aus einem Teich oder einer Quelle. Er sollte fein gewaschen und mit duftenden Pudern und Milch verknetet werden. Dann sollte die Statue auf einer erhöhten Plattform mit den Händen geformt werden. Alle Glieder sollten fein ausgearbeitet und alle entsprechenden Symbole und Waffen der Gottheit mit geschaffen werden. Der Gott sollte dann auf einen Lotussitz plaziert und ehrfürchtig verehrt werden. Die fünf Götter Ganesha, Sonne, Vishnu, Parvati und Shiva können als Statuen verehrt werden, doch Brahmanen sollten sich besser an das Shiva Linga wenden. Die sechzehn Arten des Dienens gewähren den vollen Verdienst. Mit Blumen schmückt man die Statue, und während man sie mit Wasser besprüht, sollten Mantras gesprochen werden. Die angebotene Nahrung sollte eine Schüssel gekochter Reis sein, ungefähr zwölf Hände voll, wenn man die Verehrung im Haus durchführt. In einem von Menschen erbauten Tempel ist das Maß ein Prastha (ca. 640g), in einem göttlichen Tempel drei Prasthas, und bei einem selbsterbauten Götterbild fünf Prasthas. Wer mehr geben kann und mag, erlangt entsprechend mehr Verdienst.

Führt ein Brahmane diese Verehrung eintausendmal durch, gewinnt er sich das Reich Brahmas. Ein hölzerner oder eiserner Kessel, der zwölf Finger breit, vierundzwanzig Fingerbreit lang und sechzehn Fingerbreit hoch ist, wird Shiva genannt. Ein Achtel davon gibt ein Prastha und das entspricht vier Kudavas (ca. 160g). Und wenn man zur Verehrung zehn-, hundert- oder tausend Prasthas Wasser, Parfüme oder Öl benutzt, wird das Ritual Mahapuja genannt (maha - groß, puja - Verehrung).

Das zeremonielle Bad reinigt die Seele, parfümierte Salben führen zu Tugend. Die geopferte Nahrung gewährt ein langes Leben und Zufriedenheit, und Düfte spenden Wohlstand. Das Anzünden einer Lampe begünstigt Wissen, und Betelblätter bringen Freude. Darum sollten diese sechs Zutaten gewissenhaft benutzt werden. Die Hingabe an das Göttliche und das Rezitieren von Mantras stillt alles Begehren und sollte am Ende jeder Zeremonie ausgeführt werden, wenn man sich sowohl weltliche Freuden als auch Erlösung wünscht. Zuerst sollte man an alle Dinge denken, und sie dann nacheinander in den Riten benutzen.

Wer die Götter verehrt, gelangt nicht nur in den entsprechenden Bereich der Gottheit (nach dem Tode), sondern erfährt auch in dieser, niederen Welt viele Freuden. Nun ihr Brahmanen, ich werde euch nun die verschiedenen Arten von Verehrungen aufzählen. Hört mir vertrauensvoll zu.

Wer Ganesha an einem Freitag, dem vierten Tag der hellen Monatshälfte von Sravana und Bhadrapada und zur Satabishak Konstellation im Monat Dhanus verehrt, wird seine Wünsche in dieser Welt erfüllt bekommen. Man kann auch eine dauerhafte Verehrung für eintausend und einhundert Tage vornehmen. Das Vertrauen in die Gottheit und das Feuer gewährt Nachkommen und diverse Wünsche, löscht Sünden aus und vermeidet Not.

Die Verehrung von Shiva an den speziellen Tagen reinigt die Seele. Für die optionalen Riten (Kamya) bilden entweder die Mondtage (Tithi), die Sternenkonstellation oder die besonderen Kombinationen der Planetenpositionen die Basis. Für die Verehrung Brahmas und der anderen Götter sind die Wochentage die Grundlage. Die Wochentage verändern die Früchte einer Verehrung nicht, wenn man die Sterne, Planeten und Mondtage beachtet. Dann gewinnt man den vollen Verdienst. Ein Tag zählt von einem Sonnenaufgang bis zum nächsten Sonnenaufgang. Die Riten für die Ahnen sollten in der Nacht beginnen, während die Riten für die Götter am Tag enden sollten. Erstreckt sich ein Mondtag über den Mittag, dann soll die Götterverehrung zu Sonnenaufgang stattfinden, natürlich unter Beachtung der Sterne. All dies sollte ein Anhänger beachten und seine Verehrung mit Mantras und allem anderen durchführen.

Das Wort „Puja“ wird wie folgt gebildet: „Puh“ bedeutet „das Erlangen von Verdienst“ oder auch „reinigen“, was der Ritus gewährt. „Jayate“ heißt: „ist geboren“. Damit sind auch gute Ideen, Wissen und ähnliches gemeint. Das Wort Puja (Verehrung) wird im Volk in eben derselben Bedeutung gebraucht wie in den heiligen Schriften.

Die täglichen und außerordentlichen Riten gewähren ihre Früchte im Laufe der Zeit, während die optionalen Riten sofortigen Verdienst bringen. Die täglichen Riten sind nötig, die außerordentlichen werden in ihren jeweiligen Monaten, Jahren oder zu besonderen Gelegenheiten ausgeführt, und die optionalen Riten bringen nur Früchte, wenn zuvor die Sünden bereinigt wurden.

Die Verehrung Ganeshas (Mahaganapati) sollte am Tage Caturthi in der dunklen Monatshälfte ausgeführt werden. Dieser Ritus wäscht alle Sünden eines halben Monats ab und bringt Verdienst für dieselbe Dauer. Und wenn der Ritus an Caturthi im Monat Chaitra ausgeführt wird, bringt er Verdienst für einen ganzen Monat. Die Verehrung in den Monaten Simha und Bhadrapada gewährt Verdienst und weltliche Freuden für ein ganzes Jahr. Die Sonne soll an Sonntagen verehrt werden, am siebten Tag oder zum Stern Hasta im Monat Sravana, oder an Saptami in der hellen Hälfte des Monats Magha. Wird Vishnu an Samstagen, oder am zwölften Tag oder zum Stern Sravana in den Monaten Bhadrapada und Jyestha verehrt, bringt das Reichtum und die Erfüllung aller Wünsche. Dieselbe Verehrung im Monat Sravana gewährt noch gute Gesundheit dazu. Die Verehrung von Vishnu am Tag Dvadasi bringt ebenso viel Verdienst wie das Geben von zwölf Dingen mit allen Riten. Man soll an Dvadasi zwölf Brahmanen ehren, ihnen die zwölf Namen Vishnus zuweisen und alle sechzehn Arten von Diensten angedeihen lassen. Das erfreut den Gott ungemein, und übrigens jedweden Gott, der solcherart verehrt wird.

Wer sich Erfolg wünscht, sollte Parvati an Montagen, oder dem neunten Tag oder zum Stern Mrigasiras im Monat Karkataka ehren, denn sie gewährt alle weltlichen Vergnügungen. Der neunte Tag der hellen Monatshälfte von Ashvayuj ist ganz besonders verdienstvoll. Shiva soll an Sonntagen verehrt werden, und auch am vierzehnten Tag (Chaturdashi) der dunklen Monatshälfte von Magha zum Ardra Stern und am Mahardra Tag. Dann gewährt er alle Wünsche, schenkt ein langes Leben und vermeidet vorzeitigen Tod. Ebenso verdienstvoll ist es, die verschiedenen Manifestationen von Shiva zu ehren, und zwar am Mahardra Tag im Monat Jyestha und am vierzehnten Tag oder zum Ardra Stern im Monat Margasirsa. Im Monat Kartika wird die Verehrung des ersten Gottes der Wochentage besonders empfohlen. Im Monat Kartika wird der achtsame Mensch alle Götter mit Gaben, der Einhaltung von asketischen Gelübden, dem Singen von Mantras, Homa Opfern und den sechzehn Arten von Diensten erfreuen. Das Bild des Gottes sollte mit Mantras geehrt werden. Brahmanen werden bewirtet und ernährt. Und der Anhänger befreit sich damit von Anhaftungen und Sorgen. Die Verehrungen im Monat Kartika gewähren weltliche Freuden, vertreiben Krankheiten und die üblen Wirkungen von bösen Geistern und ungünstigen Planetenstellungen. Wird die Sonne an einem Sonntag im Monat Kartika verehrt und dazu Sesam und Baumwolle verschenkt, kann das Lepra und andere Krankheiten heilen. Gibt man Kirschpflaumen, Chili, Kleidung und Milch und ruft Brahma an, kann Tuberkulose geheilt werden. Schenkt man Lampen und Senfsamen, lindert man epileptische Anfälle. Ehrt man Shiva an den Montagen des Monats Kartika, vermeidet das extreme Armut und fördert den Wohlstand. Ehrt man Skanda an den Dienstagen in Kartika, verschenkt Häuser, Felder, häusliches Geschirr und Möbel sowie Lampen und Glöckchen, dann gewinnt man sofort an Gewandtheit in der Rede. Ehrt man Vishnu an den Dienstagen in Kartika zusammen mit Gaben von gekochtem Reis und Quark, bekommt man gute Nachkommen. Ehrt man Brahma an den Donnerstagen von Kartika, und gibt Honig, Gold und geklärte Butter, vermehrt man die weltlichen Freuden. Das geschieht auch, wenn man Ganesha mit dem Elefantenkopf gemeinsam mit Gaben von duftenden Blumen ehrt. Sogar eine unfruchtbare Frau kann mit Gaben von Gold und Silber einen guten Sohn bekommen. Ehrt man die Wächter und Elefanten der Himmelsrichtungen, die Schlangen, die Wächter von Ramas Brücke (zwischen Indien und Sri Lanka, Rama Setu), den dreiäugigen Rudra und Vishnu, diese Vernichter von Sünden, erlangt man vollkommenes Wissen. Ehrt man Dhanvantari, Brahma und die Aswin Zwillinge vermeidet man Krankheiten, üblen Tod und Schmerzen. Geschenke von Salz, Eisen, Öl, Hülsenfrüchten, Gewürzen, Früchten, Parfümen, Trinkwasser in angemessenen Mengen machen es möglich, den Himmel zu erlangen. Ehrt man Shiva und die anderen Götter am frühen Morgen im Monat Dhanus sammelt man allmählich Verdienst an. Gibt man Essen, dann nimmt der ordentlich in geklärter Butter zubereitete Reis die erste Stellung ein, und das vor allem im Monat Dhanus. Gibt man gekochtes Essen im Monat Margasirsa gewährt dies allen gewünschten Verdienst, wie die Vernichtung von Sünden, das Erlangen von materiellem Reichtum, gute Gesundheit, Tugend, ein gutes Verständnis der Veden, gute Praxis, große Freude hier und in der nächsten Welt, die permanente Vereinigung mit der Gottheit und wahre Erkenntnis. Wer sich weltliches Vergnügen wünscht, sollte die Götter am frühen Morgen im Monat Margarsirsa ehren oder zumindest für drei Tage. Niemand sollte im Monat Dhanus ohne heilige Riten sein, welche in den drei Stunden nach Sonnenaufgang durchgeführt werden sollten. Brahmanen sollten in diesem Monat einem Fastengelübde folgen, ihre Sinne zügeln und bis zum Mittag das Gayatri Mantra rezitieren. Danach sollten sie andere Mantras, wie „Namah Shivaya“ rezitieren, bis sie zu Bett gehen. Erlangt ein Brahmane vollkommene Erkenntnis, kommt nach seinem Tod die Erlösung. Andere Menschen sollten nur „Namah Shivaya“ singen und täglich dreimal baden. Auch sie werden Erkenntnis gewinnen und mithilfe der Mantras ihre großen Sünden auslöschen. Will man Shiva Nahrung opfern, sollte das im Monat Dhanus geschehen. Die einzelnen Bestandteile solch großer Opfergaben sind wie folgt günstig: reichlich Reis, ein Kilogramm Pfeffer, zwölf Artikel, Honig und geklärte Butter, grüne Erbsen, zwölf Beilagen, in Butter gebratener Kuchen, süße Reisspeisen, reichlich Quark und Milch, zwölf Kokosnüsse, zwölf Betelnüsse, sechsunddreißig Nelkenblätter, Kampferpuder, fünf duftende Blumen und Betelblätter. Wurden diese hervorragenden Opfergaben den Göttern dargebracht, sollten sie danach unter den Opfernden gemäß ihrer Stellung verteilt werden. Wer gekochten Reis opfert, wird der Herr eines Königreiches auf Erden. Doch wer alle diese großen Nahrungsmittel opfert, der gewinnt sich den Himmel. Und fürderhin, ihr prächtigen Brahmanen, wer das große Essensopfer eintausendmal durchführt, der kommt in das Reich Brahmas und verbringt dort eine ganze Lebensspanne. Wer es schafft, dieses Opfer zwanzigtausendmal auszuführen, der kommt in eine noch höhere Welt und wird nicht wiedergeboren. Sechsundzwanzigtausend große Opfer bedeuten ein lebenslanges Opfer, und die dabei verteilten Gaben nennt man den wahrhaft großen Erfolg. Auch solch ein Opfernder wird nicht wiedergeboren. Im Monat Kartika sollte man an einem besonders günstigen Tag ein lebenslanges Opfer machen, zum Beispiel im Sonnendurchgang, an Geburtstagen oder an Vollmondtagen. Auch in anderen Monaten kann man dies tun, wenn der Geburtsstern auch nur teilweise mit den Planeten in Konjunktion ist. Dabei gewinnt man den denselben Verdienst, als ob man sich selbst widmen würde.

Shiva ist höchst entzückt, wenn man sein Selbst hingibt, und gewährt vollkommene Erlösung. Und daher sollte man das lebenslange Opfer Shiva widmen. Shiva ist ein Sinnbild der Geburt, denn er nimmt sowohl die Gestalt von Yoni als auch Linga an. Und um neue Geburten zu vermeiden, sollte man auch das Geburtsopfer Shiva widmen. Das gesamte Universum ist ein Zusammenspiel von Bindu (der Punkt über einem Buchstaben, der die Aussprache anzeigt) und Nada (ein Klang, von einem Halbkreis dargestellt). Bindu steht für die wirkende Energie (Shakti) und Nada für Shiva. Das gesamte Universum wird von Shiva und Shakti erhalten. Bindu trägt Nada und damit das Universum. Die Vereinigung von Bindu und Nada wird Sakalikarana („in Teile brechen“) genannt und ist die Ursache der Geburt des Universums. Das Linga Symbol steht auch für die Vereinigung von Bindu und Nada, und damit die Ursache des Universums. Bindu ist die Göttin, und Shiva ist Nada, und ihre Einheit wird auch als phallisches Symbol verstanden. Um also zukünftige Geburten zu vermeiden, sollte der Fromme das Shiva Linga verehren. Dabei steht die Göttin in Gestalt des Bindu auch für Mutter und Shiva in Gestalt des Nada für Vater. Große Glückseligkeit entspringt der Verehrung von Vater und Mutter. Und gleiches Glück birgt die Verehrung des Shiva Linga.

Die Göttin ist die Mutter des Universums, Shiva ist sein Vater. Und in den Eltern wächst ganz natürlich die Zuneigung zu ihrem Sohn, wenn er ihnen von Herzen dient. Oh ihr besten Weisen, schon gewöhnliche Eltern bewahren so manchen geheimen Schatz für ihren liebevoll helfenden Sohn. Und verehrt man nun das Shiva Linga wie Mutter und Vater, dann gewinnt man sich diese versteckte, große Glückseligkeit. Shiva, das Höchste Wesen, und Parvati, die kosmische Natur, bilden eine Einheit, auch wenn das Höchste Wesen eher versteckt und die Natur recht offenbar ist. Da der Vater bei der Zeugung die treibende Kraft ist, wird das Höchste Wesen (Purusha) auch die ur-erste Empfängnis genannt. Und die Vereinigung von Natur und Geist ist die erste Geburt. Die Manifestation der Natur wird zweite Geburt genannt. Und das geschaffene Wesen, welches schon bei seiner Geburt den Tod in sich trägt, nimmt seine Geburt vom Höchsten Geist. Sicher wird die Geburt durch die Illusion (Maya) als extra Kraft mit bedingt. Dabei bedeutet das Wort Jiva, die persönliche Seele, ein Wesen, das von seiner Geburt an verfällt. Eine andere Bedeutung von Jiva ist: etwas Geborenes wird umschlungen und verstrickt. So verehrt das Shiva Linga, damit sich die Knoten und Schlingen der Geburt lösen. Das Wort „Bhaga“ bedeutet hier: ursprüngliche Natur, weil es sich vermehrt und wächst. Alle Dinge des Vergnügens (Sabdamatra) entstehen aus der Natur. An ihnen erfreuen sich die Sinnesorgane. Und das Wort Bhoga bedeutet: das, was Bhaga gibt. Die ursprüngliche Natur ist Parvati, und Bhagavan ist Lord Shiva selbst. Nur der Herr ermöglicht Glück und niemand sonst. Damit ist er ein Meister des Bhaga und wird von weisen Menschen auch Bharga genannt.

So ist auch der Phallus mit der Vagina vereint und die Vagina mit dem Phallus. Für langwährende Glückseligkeit in diesem und dem nächsten Leben sollte man das Phallussymbol ehren, welches Shiva selbst ist. Er ist die lebensspendende Sonne und die Speise der Welten. Und sein Symbol ist gegründet, denn es existiert. Man sollte Shiva in Form seines Linga Symbols verehren, denn er ist die Ursache von Geburt. In diesem Symbol wird auf den Höchsten Geist hingewiesen. Die Vereinigung der Symbole von Shiva und seiner Shakti wird Linga genannt.

Und ist der Herr entzückt über die ehrende Hingabe an sein Symbol, dann hebt er die Funktion des Symbols auf, welche Geburt, Verfall und Tod bedeutet. Darum ehrt das Symbol mit allen sechzehn Diensten und gewinnt euch den Verdienst, der Natur und Geist innewohnt.

Die Verehrung am Sonntag mit der Silbe OM wehrt die (Wieder-) Geburt ab. Besonders wird dabei die Verehrung des Linga mit einer Mischung aus Urin und Dung von der Kuh, Milch, Quark und geklärter Butter (Panchagavya = die 5 Produkte der Kuh) empfohlen, wobei anstelle von Urin und Dung auch Honig und Sirup verwendet werden können. Opfert man in Kuhmilch gekochten Reis, dann spreche man die Silbe OM.

Alles ist Linga: Die Silbe OM (A+U+M) ist das Dhvani (Klang-) Linga, das Svayambhu Linga ist das Nada Linga, das Yantra ist das Bindu Linga, die Silbe M ist das feste Linga (Pratisthita), die Silbe U das bewegliche Linga (Cara), und die Silbe A das riesengroße Linga (Guruvigraha). Wer ununterbrochen die Lingas ehrt, wird unzweifelhaft zu einer befreiten Seele. Die Hingabe an Shiva befreit den Menschen von den Banden der Geburt. Ein zusätzlicher Verdienst wird erlangt, wenn man Rudraksha Perlen trägt, welche Shiva heilig sind. Die Hälfte mehr Verdienst bringt es, wenn man die Stirn mit heiliger Asche ziert. Und dreiviertel mehr Verdienst liegen im Rezitieren der Mantras. Doch vor allem die ehrende Hingabe macht den Menschen zum vollwertigen Anhänger. Wer sowohl das Shiva Linga als auch die Anhänger Shivas ehrt, der erlangt Erlösung. Oh Brahmanen, eine stabile und wachsende Hingabe mit festem Grund kann nur in einem Menschen gefunden werden, der dieses Kapitel liest oder ihm aufmerksam zuhört.


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