Pushpak Shiva-Purana Buch 2Zurück WeiterNews

Kapitel 2 - Die Antwort Sutas

Suta antwortete:
Ihr heiligen Männer, die Frage, die ihr mir gestellt habt, ist wichtig und angemessen. Aus Liebe zu euch kam die Erinnerung an meinen Lehrer zu mir, diesem Segenspender in den drei Welten, und ich werde euch alles erzählen. Hört mir aufmerksam zu.

Die Essenz der Veden ist im vorzüglichen Shiva Purana enthalten. Es vernichtet alle Sünden und ermöglicht das Erkennen der Höchsten Wahrheit. Oh Bramahnen, der herrliche Glanz Shivas zerstäubt die Sünden des Kali Yugas, entfaltet sich ganz und gar im Purana und gewährt die Früchte der vier Lebensziele, Dharma, Artha, Kama und Moksha (Tugend, Wohlstand, Liebe und Befreiung). Durch redliches Studium dieser trefflichen Geschichte können verdienstvolle Brahmanen die Erlösung erreichen. Nur wenn das Shiva Purana in der Welt nicht lebt, können sich schlimme Sünden wie Brahmanenmord halten, die unheilsamen Formen Kalis furchtlos ihr Wesen treiben und die verschiedenen heiligen Texte sich in Streit verlieren. Selbst für große Menschen ist es schwer, die Eigenschaften Shivas zu verstehen, wenn das Shiva Purana nicht in der Welt lebendig ist. Die Diener Yamas müssen gnadenlos wandern, alle anderen Puranas brüllen laut auf Erden, und die heiligen Plätze lassen sich in weltliche Streitigkeiten verwickeln, wenn das Shiva Purana in der Welt nicht lebendig ist. Alle Mantras wollen miteinander konkurrieren, alle Pilgerorte streiten um die Vorherrschaft, und alle Altäre und Tempel machen sich gegenseitig schlecht, wenn das Shiva Purana in der Welt nicht lebendig ist. Alle Gaben wollen vor anderen die besten sein, alle philosophischen Grundsätze konkurrieren miteinander, und selbst die Götter streiten unablässig, wenn das Shiva Purana in der Welt nicht lebendig ist.

Oh ihr Besten unter den brahmanischen Weisen, ich kann nicht annähernd die Früchte beschreiben, die sich aus dem Rezitieren und Hören des Shiva Puranas erheben. Doch, ihr Sündenlosen, laßt mich kurz über die Größe der Dichtung sprechen, wie sie mir Vyasa einst beschrieb. Hört mich an.

Wer nur einen oder einen halben Vers in frommer Aufmerksamkeit liest, der wird sofort von Sünde befreit. Wer jeden Tag mit Hingabe und Achtsamkeit soviel liest, wie er kann, wird lebende, befreite Seele genannt. Wer ununterbrochen das Shiva Purana täglich verehrt, erntet unzweifelhaft die Früchte eines Pferdeopfers. Selbst wer sich nach nur einem ganz gewöhnlichen Leben sehnt, und das Shiva Purana hört, wird durch meine Gnade von Sünde befreit. Wer sich vor dem Shiva Purana verbeugt, erhält zweifellos den Verdienst, sich vor allen Göttern verbeugt zu haben. Und hört nun über den Verdienst für den guten Mann, der das Shiva Purana kopiert und das Manuskript einem Shiva Verehrer gibt. Ihm gebührt derselbe und in dieser Welt schwer zu erlangende Verdienst, als ob er das Studium der Shastren und die Kommentare der Veden gemeistert hätte. Wer an Chaturdashi (dem 14.Tag der hellen oder dunklen Mondphase) fastet und eine Belehrung zum Shiva Purana mit einigen Anhängern führt, der ist der Beste von allen. Ihm gebührt der Verdienst, das Gayatri Mantra Silbe für Silbe unablässig zu wiederholen. In dieser Welt sind ihm alle Freuden gewiß und hernach die Erlösung. Nun werde ich euch noch erzählen, welchen Verdienst der gewinnt, der an Chaturdashi gefastet hat, die ganze Nacht wach geblieben ist und anschließend noch im Shiva Purana gelesen oder es gehört hat. Dieser Mensch, und das ist die reine Wahrheit, ist ebenso gesegnet wie einer, der viele Male soviel Geschenke gibt, wie er selbst wiegt, und zwar hochrangigen Brahmanen wie Vyasa während einer totalen Sonnenfinsternis und auch noch an heiligen Orten wie Kurukshetra. Indra und die anderen Götter warten eifrig auf die Wünsche eines Menschen, der Tag und Nacht die Verse des Shiva Puranas singt. Die guten und heiligen Taten eines Menschen, der sich regelmäßig mit dem Shiva Purana beschäftigt, sind Millionen Mal wirksamer als sonst. Wer das Rudra Samhita im Shiva Purana mit konzentrierter Seele liest, reinigt innerhalb von drei Tagen seine Seele, selbst wenn er einen Brahmanen getötet hätte. Wer im Rudra Samhita dreimal täglich und in der Nähe eines Bildes von Bhairava (Shiva in seiner schrecklichsten Erscheinungsform) liest und sich von unnützem Geschwätz fernhält, dem werden alle Wünsche erfüllt. Wenn ein Brahmanenmörder einen Vata- oder Bilvabaum umschreitet und dabei die Verse des Rudra Samhitas zitiert, dann wird er von seiner Sünde befreit werden. Und das Kailasha Samhita ist sogar noch besser. Es ist von vedischer Statur und hat denselben Status. In ihm wird die Bedeutung der heiligen Silbe OM (Pranava) ausführlich erklärt. Oh Brahmanen, Lord Shiva weiß vollkommen um die Bedeutung des Kailasha Samhitas, Vyasa hat die Hälfte erkannt und ich nur einen Teil davon. Ein bißchen werde ich euch darüber sagen, denn es ist unmöglich, alles auszusprechen. Wer es versteht, wird auf der Stelle rein im Geiste.

Oh Brahmanen, immer wieder meditiere ich darüber, doch ich sehe keine Sünde, die vom Rudra Samhita nicht gestillt werden könnte. Lord Shiva hat den Ozean der Upanishaden gerührt, diesen vorzüglichen Nektar herausdestilliert und ihn an Kumara Kartikeya übergeben. Ihn hat der Trank unsterblich gemacht. Wer versöhnende Riten ausführen möchte, um seine schweren Sünden zu tilgen, sollte das Samhita für einen Monat lang achtsam lesen. Dann ist er von seiner Sünde befreit. Schon ein Vers befreit von Sünden, wie das Annehmen von Geld von einer unreinen Person, das Essen von unreiner Nahrung oder das Schwelgen in fauler Rede. Wer das Samhita unter einem Bilva Baum oder in einem Shiva Tempel liest, der erlangt Verdienst, den man nicht in Worten ausdrücken kann. Liest ein Mensch das Samhita mit Hingabe während eines Sraddha (Ahnenritus) und bewirtet die Brahmanen, dann kommen alle seine Ahnen in den Bereich von Shiva. Der Anhänger, der an Chaturdashi fastet und das Samhita unter einem Bilva Baum liest, wird sofort mit Shiva identifiziert und von den Göttern geehrt. Die anderen Samhitas gewähren zweifellos alle irdischen Wünsche. Wobei das Rudra und das Kailasha Samhita besonders sind, denn sie sind voll göttlichen Wissens und Vergnügens. Ja, das Shiva Purana ist den Veden ebenbürtig. Von Lord Shiva wurde es einst geschaffen und entspricht dem Höchsten Brahman.

Ursprünglich war das Purana riesig groß und bestand aus zwölf heiligen Samhitas: Vidyeshvara, Rudra, Vainayaka, Aumika, Matri, Rudraikadasa, Kailasha, Satarudraka, Sahasrakotiruda, Kotirudra, Vayaviya und Dharmasamjna. Nun, oh Brahmanen, zähle ich euch die Anzahl der Verse dieser Samhitas auf. Hört aufmerksam zu.

Das erste Samhita, Vidyeshvara, bestand aus 10.000 Versen. Das Rudra, Vainayaka, Aumika, und Matri bestanden aus je 8.000 Versen. Das Rudrakaidasa bestand aus 13.000 Versen, das Kailasha aus 6.000 Versen und das Satarudra aus 3.000 Versen. Das Kotirudra bestand aus 9.000 Versen, das Sahasrakotiruda aus 11.000 Versen, das Vayaviya aus 4.000 Versen und das Dharmasamjna aus 12.000 Versen. So enthielt das ganze Shiva Purana einst 100.000 Verse. Vyasa hat es auf 24.000 Verse gekürzt, also auf ungefähr ein Viertel des ursprünglichen Textes, und er behielt sieben Samhitas bei.

Die ganze Lehre der Puranas, die Shiva zur Zeit der ersten Schöpfung empfing, bestand aus tausend Millionen Versen. Im goldenen Krita Zeitalter kürzten Vyasa Dwaipayana und andere dies auf 400.000 Verse, welche zu Beginn des silbernen Dwapara Zeitalters in 18 Puranas geteilt wurden. Und merkt euch, davon enthält das Shiva Purana 24.000 Verse in sieben Samhitas, die den Veden ebenbürtig sind. Das erste Samhita wird Vidyeshvara genannt, das zweite Rudra, das dritte Satarudra, das vierte Kotirudra, das fünfte Aumi, von Uma, Shivas Gattin, das sechste Kailasha und das siebente Vayaviya. Das sind die heutigen sieben Samhitas, welche wie kaum etwas anderes zu Erlösung führen können. Wer das ganze Shiva Purana hingebungsvoll liest, wird eine lebendige, erlöste Seele genannt. Viele andere heilige Texte wie die Veden, Smritis, Puranas, Itihasas oder Agamas tragen nicht den sechzehnten Teil des Verdienstes in sich, wie dieses Shiva Purana. Als aller erstes wurde es von Lord Shiva dargelegt und dann von Vyasa gekürzt, diesem Anhänger von Shiva. Es ist rein, klar und hilfreich für alle Wesen. Es vernichtet alle Verhängnisse und ist unvergleichlich. Den Guten gewährt es Wohlstand. In ihm wird geradlinige Tugend aufgezeigt wie in der Weisheit der Veden. Es enthält Mantras, die drei Ziele des Lebens und das Große, welches weise Menschen mit unvoreingenommenem Geist erkennen. Das Shiva Purana ist das beste Purana, denn es zeigt das Höchste Wesen, welches in den Veden leuchtet. Wer es in Demut liest oder hört, wird ein Liebling Shivas und erlangt eine herausragende Position.


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