Pushpak Shiva-Purana Buch 10Zurück WeiterNews

Kapitel 40 - Wie die Ahnen entstanden

Nachdem er dies alles über das vorzügliche Sonnengeschlecht gehört hatte, fragte der Weise Saunaka voller Respekt:
Oh Suta, du Schüler von Vyasa mit dem langen Leben, Verehrung sei dir. Du hast uns eine fromme und göttliche Geschichte erzählt. Du hast eben erwähnt, daß Sraddhadeva der Ursprung des Sonnengeschlechts sei. Doch da habe ich eine Frage, die ich dir stellen möchte. Wie wurde der Sonnengott zu Sraddhadeva (der Gott, der über die Ahnenriten, das Sraddha, herrscht)? Das möchte ich gern von dir erfahren, so beantworte mir bitte meine Frage mit Freuden. Und erwähne auch die Herrlichkeit und den Nutzen des Ahnenritus, mit dem die Ahnen erfreut werden und dann den Opfernden mit Wohlstand segnen. Auch wünsche ich, alles über die Entstehung der Ahnen zu erfahren, oh Kluger. Habe Mitgefühl mit uns und erklär uns alles genau.

Und Suta sprach:
Oh Saunaka, ich werde euch alles über die Ahnen erzählen. Ich werde es euch auch sagen, weil es alle Wünsche erfüllt. Sanatkumar erzählte es einst dem klugen Markandeya. Und Yudhishthira empfing dieses Wissen vom tugendhaften Bhishma, als er auf seinem Lager aus Pfeilen lag. Hört, was damals gesprochen wurde.

Yudhishthira fragte:
Wie kann ein Menschen immer genügend Nahrung bekommen? Was erlöst einen Menschen vom Leiden? Ich möchte dies gern erfahren.

Und freudig antwortete Bhishma, dieser Kenner des Dharma, vor allen Zuhörern:
Oh Yudhishthira, wer das Ahnenritual (Sraddha) mit Freude ausführt, der entzückt alle, denn er erweist den Ahnen eine Gunst, die sie allen wiedergeben. Wer sich einen Nutzen ersehnt, der führt das Sraddha aus und denkt mit drei Reisbällchen an seinen Vater, Großvater und Urgroßvater. Und die Ahnen segnen den mit Frömmigkeit, der sich Frömmigkeit wünscht, mit Nachkommen den, der sich eine große Familie wünscht und mit Nahrung den, der sich Nahrung wünscht.

Da sprach Yudhishthira:
Manche Ahnen sind im Himmel, andere in der Hölle. Ihre Taten bringen den lebenden Wesen die Früchte. Doch wie erreichen die Sraddhas die Ahnen? Wie können die in der Hölle auch ihren Nutzen daraus ziehen? Ich habe gehört, daß sogar die Götter die Ahnen verehren. Oh bitte erklär mir das genau, denn ich möchte es erfahren.

Bhishma sprach:
Nun, du Bezwinger deiner Feinde, dann werde ich dir in diesem Zusammenhang etwas erzählen, was ich von meinem Vater gehört habe, als er diese Welt bereits verlassen hatte. Als ich damals sein Sraddha ausführte und schon den Reisball in der Hand hatte, da teilte mein Vater die Erde (, reckte seine Hand empor) und bat mich, den Reis in die Hand zu legen. Da ich meinte, daß dies nicht den Traditionen dieses Zeitalters entspricht, legte ich das Reisbällchen auf das Kusha-Gras, ohne weiter darüber nachzudenken.

Da sprach mein Vater erfreut zu mir mit süßen Worten:
Oh du Sündenloser und bester Sprößling der Bharatas, ich habe dich nur auf die Probe gestellt, du vorzüglicher Mann. Mit deinem Wissen über die heiligen Riten hast du dich als trefflicher Schüler erwiesen und mich erlöst. Mit dir als Nachkommen bin ich wahrlich gesegnet. Was der König in seinen tugendhaften oder repräsentativen Riten auch tut, seine Untertanen werden es übernehmen. Oh bester Sohn der Bharatas, höre immer auf die ewige Tugend der Veden, deren Gebot du eben gefolgt bist. Ich werde dir einen vorzüglichen Segen gewähren, denn du hast mich entzückt. Nimm ihn an, denn er ist sehr schwer zu erlangen in den drei Welten: Dich wird der Tod nicht belangen können, solange du leben möchtest. Und nur mit deiner Erlaubnis wird der Tod bei dir wirksam werden können. Was wünschst du dir noch? Ich werde es dir gewähren, sprich, mein Bester, was ist in deinem Geist?

Da verbeugte ich mich vor meinem Vater, grüßte ihn mit zusammengelegten Händen und sprach:
Oh du Verleiher von Ehren, wenn du dich freust, bin ich zufrieden. Ich möchte dich etwas fragen, bitte beantworte es mir.

Da meinte er:
Sprich nur, ich werde es dir erklären.

Da fragte ich (ihn nach den Ahnen), und er antwortete:
Mein Lieber, ich werde dir alles vom Pitrikalpa (der „Schöpfung der Ahnen“) erklären, wie ich es von Markandeya gehört habe. Ich habe genau dasselbe, was du wissen möchtest, diesen Weisen gefragt, und er hat mir geantwortet.

Markandeya sprach:
König, höre. Als ich einmal in den Himmel blickte, da sah ich einen großen, himmlischen Wagen über den Berg kommen. Der Anblick war strahlend und mächtig, wie ein großer Klumpen glühende Kohle, und dem Geist sehr angenehm. Darin stand ein Mann von der Größe eines Daumens. Auch er strahlte und glänzte, als ob man ein Feuer über dem Feuer angemacht hätte. Ich verbeugte mich vor ihm und fragte den heiligen Herrn demütig:
Oh du Großer, wie kann man dich erkennen?

Die fromme Seele antwortete mir:
Du hast nicht die Enthaltsamkeit, um mich erkennen zu können, oh Sohn des Brahma. Ich bin Sanatkumar. Was kann ich für dich tun? Die anderen Söhne Brahmas sind jünger als ich. Meine sieben Brüder (die Sieben Heiligen wie Marichi, Atri, Angiras usw.) sind unbesiegbar und ihre Familien in der Welt verbreitet. So führen wir nun die Riten von Asketen aus und zügeln die Höchste Seele in der Höchsten Seele. Schon bei meiner Geburt wurde ich als Kumara berühmt, und daher ruft man mich Sanatkumar, den ewigen, reinen Jüngling. Nun, du hast bereits reichlich Askese geübt und den Wunsch gehegt, mich zu schauen. Hier bin ich also. Möge es Dir zum Guten gereichen. Welchen Wunsch soll ich dir erfüllen?

Da sprach ich:
Höre, heiliger Herr, meine Bitte. Erkläre mir den Ursprung der Ahnen.

Da antwortete Sanatkumar:
Ja, hör gut zu, mein Lieber, denn ich erzähle es dir genau. Einst schuf Brahma die Götter und sprach zu ihnen: Ehrt mich! Doch diejenigen unter ihnen, die nach einem Nutzen strebten, mieden ihn und ehrten die Höchste Seele, den Atman. Brahma verfluchte sie daraufhin: „Ihr werdet verwirrt und ohne Vernunft sein!“ Nun verbeugten sich die Verfluchten und baten Brahma: „Bitte segne uns!“

Und er antwortete ihnen:
Bittet eure Söhne (um Hilfe), und ihr werdet vollkommenes Wissen erlangen.

Was die Verwirrten taten. Die Söhne belehrten also die Väter und rieten ihnen zu versöhnlichen Riten. Und Brahma sprach zu ihnen:
Ihr Götter, hört. Ohne Söhne seid ihr nicht in der Lage, das Brahman zu erkennen. Darum führt getreulich aus, was sie euch raten. Und alle Weisen sollten ohne Zögern folgen. Mögen die Götter und Ahnen (Pitris = Väter, die Söhne wurden durch die Belehrung zu Vätern, und damit auch die Väter zu Söhnen) sich gegenseitig ehren und mit großer Freude achten. Das wird alle Wünsche erfüllen.

Und Sanatkumar fuhr fort:
Nun großer Weiser, damit waren alle Zweifel zerstreut, und auf Geheiß Brahmas wurden sie zu gemeinsamen Segenspendern.

Die Götter sprachen auch:
Weil ihr uns wie Söhne belehrt habt, werdet ihr zweifellos Pitris (Väter, Ahnen) sein. Im Sraddha der Pitris, also im Ahnenkult, wird der Ausführende den Mond (Soma) erfreuen, und vom Opfer gestärkt wird Soma die Welten beglücken. Auch der Ozean, die Berge und Wälder werden mitsamt den lebenden und unbelebten Wesen darin erfreut. Wer sich Nahrung wünscht und die Ahnenriten ausführt, wird von den erfreuten Ahnen Nahrung bekommen. Wer beim Opfern der drei Reisbällchen (Pindas) die Namen und Abstammung (seiner Ahnen) aufsagt, der erfreut die Ahnen und wird von ihnen umhegt, wo immer sie auch sein mögen. Diese Worte mögen wahr werden. Ob nun Götter oder Ahnen, wir sind sowohl Väter als auch Söhne.

So kamen die Ahnen als tugendhafte Söhne und gemeinsame Segenspender in die Welt.


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