Pushpak Shiva-Purana Buch 10Zurück WeiterNews

Kapitel 9 - Die Schmerzen der Höllen

Sanatkumar erzählte weiter:
Die Sünder werden in vielen Höllenfeuern unter großen Qualen geröstet und ausgetrocknet, bis sich ihre Sünden vollständig erschöpft haben. So wie Metalle geschmolzen werden, bis sich die Verunreinigungen abtrennen, so ergeht es auch den Sündern.

Es werden ihnen die Hände gefesselt, dann werden sie verprügelt, an die Äste von großen Bäumen gebunden und so heftig und schnell zum Pendeln gebracht, bis sie ohnmächtig werden. Wenn sie hängen, binden die Gehilfen Yamas schwere Eisengewichte an ihre Füße. Die Last läßt viele still und bewegungslos über ihre Sünden nachdenken. Wieder bekommen sie Schläge mit Ruten und Stöcken und werden noch mit ätzender Säure eingerieben, die schlimmer brennt als jedes Feuer. Ihre Glieder werden zerschnitten, zerrissen, nach und nach abgetrennt, und sie werden in geschmolzenes Metall getaucht. Und dann werden sie wie Auberginen in glühendroten, eisernen Kesseln gekocht. Auch wirft man sie in Schlammlöcher, wo es von Würmern nur so wimmelt, oder in fauliges Fett oder Blut. Die Würmer bohren sich in ihre Körper, und die Krähen hacken mit eisenharten Schnäbeln an ihnen herum. Hunde, Moskitos, Wölfe und Tiger von scheußlicher Gestalt fressen an ihnen, bis sie wieder wie Fische über glühenden Kohlen geröstet werden. Wegen ihrer Sünden bohren die Höllengehilfen scharfe Klingen in ihre Körper, oder packen sie wie Sesamsamen in große Ölpressen, wo sie zu Brei zerquetscht werden. Auch werden sie in großen, glühendheißen Pfannen gebraten, mal mit und mal ohne Öl. Dabei bekommen sie Schläge auf Wangen, Zunge und Brust. Ach, die körperlichen Qualen sind heftig, und in jeder Hölle ein wenig anders. Die Menschen wandern von Hölle zu Hölle, werden von Yamas Gehilfen gepeinigt und leiden sehr. Ihre Münder werden mit glühenden Kohlen gefüllt oder mit Säure, oder mit kupferroter, heißer geschmolzener Butter oder Öl, und dann werden sie noch geschlagen. Sie müssen Schleim und Würmer essen und einen brennenden Baum umarmen. Man schlägt sie mit Eisenhämmern auf den Rücken, und mit scharfen Sägen zersägt man ihre Glieder. Ihr Fleisch wird gegessen, und ihr Blut getrunken.

Wer immer nur sich selbst den Bauch gefüllt und niemals andere bewirtet hat, der wird wie Zuckerrohr mit Eisenstangen zermalmt. In der Hölle Asitalavana werden sie in Stücke gehackt, von Nadeln durchbohrt und auf glühende Speerspitzen gespießt. Ihnen wird das Fleisch vom Körper gerissen, und schwere Eisenstangen mit scharfen Spitzen sausen auf sie nieder. Doch obwohl sie so gequält werden, sterben ihre Körper nicht, aber schmerzen unerträglich. Nach langer Zeit gewöhnen sich die Menschen an die Schmerzen, wie sie sich ans Vergnügen gewöhnt hatten. In der Hölle Nirucchvasa müssen sie für lange Zeit aufrecht stehen, ohne zu atmen. In der Hölle Ucchvasa werden sie geschlagen und in ein Sandloch gestopft. In den Hölle Raurava und Maharaurava werden sie immer so sehr gequält, daß selbst tapfere Männer schreien und weinen. Von allen Seiten prasseln die Schläge auf Kopf, Rücken, Gesicht, Füße, Augen und Stirn von glühendheißen Prügeln mit Eisenstacheln. Sie werden auf heißem Sand hin und her gerollt und in brodelnden Schlamm geworfen, daß sie laut kreischen. In der Hölle Kumbhipaka werden die Sünder wegen ihrer grausamen Taten in unerträglich kochendem Öl gebraten. In der Hölle Lalabhaksha warten andere Torturen auf die Sünder. Wer keinen Verdienst hat, wird von Yamas Gehilfen ununterbrochen geschlagen und in die Hölle Suchimukha geschleudert. Dort wird man in eiserne Töpfe gesteckt, unter denen ein großes Feuer brennt. Hier kann man nur noch schwer und langsam atmen, denn das Feuer der eigenen Sünden brennt heiß. Auch wird man mit Stricken fest an heiße Steine gebunden, in dunkle Löcher versenkt und von Bienen zerstochen. Oder die Würmer beißen und nagen am Körper, bis er nur noch in Fetzen hängt, und dann wird man in Säurebecken getaucht. Wer noch laufen kann, rennt kreischend hin und her, doch die Flammen verbrennen ihn überall. Mit Keulenschlägen werden die Menschen zusammengetrieben und ganz verkrümmt aneinandergebunden, so daß der Mund auf der Schulter ruht und die Hand auf dem Rücken gebunden wird. Solche Menschenbündel sieht man in der Hölle Mahajvala, wie sie gemeinsam gequält werden. Sie werden mit Schlamm eingerieben und über Spreu- oder Kuhdungfeuern gebacken. Doch welche Qual man ihnen auch zumutet, sie vergehen nicht. Wer immer rücksichtslos war, wird über scharfe Steine geschleift, geschlagen und wie Stroh verbrannt. Er wird in Berge von faulendem Fleisch geworfen, die Würmer fressen sich mit spitzen Zähnen durch seinen Körper, und dann wird er zwischen Felsen aufgerieben. Manche hängen kopfüber im Feuer, und ihre Körper werden mit Glut eingerieben. In ihren Mündern stecken rotglühende Keulen und hilflos müssen sie daran nagen, sonst werden sie mit Eisenstangen verprügelt.

Oh Vyasa, auf vielerlei Arten werden die Sünder in den Höllen gekocht und gepeinigt. Doch nun werde ich dir beschreiben, welche Sünden mit welchen Strafen gereinigt werden.


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