Pushpak Ramayana Buch 7Zurück WeiterNews

Canto 101 - Budha begegnet Ila

Mit großer Verwunderung hörten Lakshmana und Bharata von Rama die Geschichte über König Ila. Mit gefalteten Händen fragten sie den edlen König nach weiteren Details: "Wie konnten König Ila und seine Untertanen die Beschwerden in einem weiblichen Körper ertragen? Und wie benahm er sich in männlicher Gestalt?" Als Rama ihre neugierigen Fragen hörte, begann er die ganze Geschichte zu erzählen, wie er sie zuvor vernommen hatte: "Im ersten Monat, als er seinen weiblichen Körper mit den Lotusaugen trug und die drei Welten verzauberte, vergnügte sie sich in Wald und Hain in Begleitung ihrer Gefährten, die auch in Frauen verwandelt waren. Sie schickte alle Wagen fort und genoß die Zeit in den Bergtälern. Als sie solcherart wanderte, traf sie eines Tages unweit des Berges, den wie Lichtstrahlen leuchtenden Budha, welcher dem Vollmond in einem hübschen Teich mit vielen Vögeln glich. Budha mit großem Mitgefühl für alle Wesen übte sich gerade in harter, großartiger und wünscherfüllender Askese im Wasser. Als Ila ihn erschaute, war sie höchst verwundert, und mit ihren weiblichen Gefährtinnen begann sie, das Wasser aufzuwühlen. Sobald Budha sie erblickte, trafen ihn die Pfeile des Liebesgottes. Als er sich selbst nicht mehr beherrschen konnte, wurde er ungeduldig im Wasser und dachte: "Diese Dame ist weit schöner als die himmlischen Mädchen. Nie zuvor erblickte ich eine solche Schönheit unter den Himmlischen, Nagas, Asuras oder Apsaras. Wenn sie nicht bereits verheiratet ist, ist sie eine würdige Gemahlin für mich." Mit diesem Entschluß entstieg Budha dem Wasser, ging in seine Einsiedelei und sandte nach den Schönen. Sie alle grüßten ihn. Und der tugendhafte Budha fragte sie: "Wessen Tochter ist dies anmutige Mädchen unter euch, und warum kam sie hierher? Zaudert nicht und sagt es mir schnell." Auf seine lieblichen Worte antworteten die Frauen: "Diese schöne Dame ist unsere Herrin. Sie hat keinen Ehemann. Auf Reisen kam sie mit uns her." Nach diesen ehrlichen Worten besann sich Budha auf das Wissen, mit dem er alles erfahren konnte. Und er verstand nun auch, was König Ila betraf und sprach: "Lebt ihr alle hier am Berge als Kimpurushis (Mischwesen, auch Kinnaras genannt) und richtet euch ein. Ich werde euch immer Früchte und Wurzeln geben. Und ihr Frauen sollt alle Kimpurushas zum Gatten bekommen." Gemäß seinen Worten lebten sie fortan am Berge als Kimpurushas, und es wurden viele Kimpurusha- Budhas gezeugt."


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