Pushpak Ramayana Buch 7Zurück WeiterNews

Canto 97 - Die Geschichte von Vritra

Nach diesem Gespräch zwischen Bharata und Rama ergriff Lakshmana mit klugem Vorschlag das Wort: "Oh verehrungswürdiger Herr, unter den Opfern ist das Ashvameda (Pferdeopfer) das Beste und vertreibt alle Sünden. Es ist meine Bitte, daß dein Verlangen sich auf dieses große und höchst reinigende Opfer richten möge. In den Puranas wird gesagt, daß Purandara (Indra), als er mit der Sünde besudelt war, einen Brahmanen getötet zu haben, wieder gereinigt wurde, als er das Pferdeopfer durchführte. Oh du mit den langen Armen, vor langer Zeit gedieh ein höchst verehrter Asura namens Vritra während des Krieges zwischen Göttern und Dämonen. Sein Körper war dreihundert Meilen breit und neunhundert Meilen hoch. Alle, die er als unter seiner Herrschaft lebend betrachtete, behandelte er mit großer Zuneigung. Er war fromm und dankbar und übte nichts anderes als angemessene Bedächtigkeit. Indem er die frommen Pfade betrat, regierte er seine Untertanen sehr achtsam. Unter seiner Herrschaft gab die Erde alle gewünschten Dinge preis. Wurzeln und Früchte waren schmackhaft, und die Blumen dufteten wunderbar. Selbst ohne Ackerbau wuchs auf der Erde Getreide. Auf diese Weise regierte er viele lange Jahre ein blühendes und wundervolles Königreich. Doch dann beschloß er, eine schwere Buße auf sich zu nehmen. Er betrachtete Askese als das Beste von allem und alle anderen Dinge als bloße Illusion. Entschlossen setzte er seinen Sohn Madhureswara auf den Thron und widmete sich einer Buße, die allen Göttern große Furcht einjagte. Während er so in harter Buße schwelgte, trat Indra tief besorgt vor Vishnu hin und sprach: "Oh du mit den langen Armen, aufgrund seiner Askese steht Vritra kurz davor, die drei Welten zu erobern. Er ist fromm, und daher kann ich ihn nicht unterwerfen. Oh ruhmreicher Herr, wenn seine asketischen Kräfte noch mehr anwachsen, werden wir für immer zu einem Leben unter seiner Herrschaft während der ganzen langen Schöpfung verdammt sein. Ignoriere du also nicht länger diesen wahrhaft großzügigen Dämonen. Wenn du in Zorn gerätst, oh Herr der Götter, dann wird Vritra nicht einen Moment länger leben. Oh Vishnu, ab dem Zeitpunkt, an dem es ihm gelingt, sich mit dir zu versöhnen, hat er die Herrschaft über die drei Welten erlangt. Sei du daher jetzt willens. Außer dir kann niemand diese Welt von Dornen befreien und ihr Ruhe bringen. Oh Vishnu, alle Götter warten auf dich. Hilf ihnen, Vritra zu schlagen. Oh du mit dem großen Geist, du allein bist die Hilfe dieser hochbeseelten Götter. Für alle anderen ist es unmöglich, diese anstehende Tat zu vollbringen. Du bist die Zuflucht der Hilflosen."


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter