Pushpak Ramayana Buch 7Zurück WeiterNews

Canto 90 - Die Geschichte des Ornaments

"Nun Rama, im Treta gab es einen riesigen Wald bar jeglicher Menschen oder Tiere, der sich über hunderte von Meilen weit erstreckte. In diesem Walde übte ich mich in strengster Buße. Eines Tages begann ich, durch den Wald zu streifen, denn ich wollte alle seine Ecken und Winkel kennenlernen. Und ich erkannte, daß es unmöglich war, die ganze Schönheit dieses Waldes zu begreifen. Überall gab es Bäume mit reichen und süßen Früchten und Wurzeln. In der Mitte entdeckte ich einen Teich, der über eine Meile breit war. Es gab keine Algen in dieser Tiefe. Das Wasser war ruhig, klar und süß. Es wuchsen Lotusblüten und Lilien. Schwäne, Karandavas, Chakrabakas und viele andere Wasservögel spielten im Wasser. Oh Herr der Wesen, in einiger Entfernung vom See war eine alte und heilige Einsiedelei, doch kein Wesen oder Tier war darin zu sehen. Es war Sommer, und ich verbrachte die Nacht in dieser Einsiedelei. Am nächsten Morgen verließ ich mein Bett und ging zum Seeufer. Dort lag ein kräftiger, doch toter Körper im Wasser. Keines der Glieder war bleich, und seine Schönheit war nicht verdorben. Ich stand und schaute ihn am Ufer des Sees an und meditierte darüber. Ich dachte: "Was ist das?" In diesem Augenblick erspähte ich einen wunderschönen Wagen, der so schnell war wie der Geist und von Gantern gezogen wurde. In diesem Wagen saß ein himmlisches Wesen. Der Mann wurde von Apsaras bedient, war mit göttlichen Ornamenten geziert und hatte Lotusaugen. Manche der Nymphen sangen, andere tanzten, manche spielten auf der Mridanga, der Vina oder anderen Musikinstrumenten, und wieder andere fächelten ihm das Lotusantlitz mit wertvollen, goldenen Wedeln, die glitzerten wie die Strahlen des Mondes. Oh Rama, du Bester des Raghu Geschlechts, wie der Mond vom Gipfel des Sumeru hinabsteigt, so verließ dieses himmlische Wesen seinen Sitz im Wagen und begann, den toten Körper zu verschlingen. Und nachdem er genug Fleisch zu sich genommen hatte, begab er sich hinunter zum Wasser und führte die rechten Waschungen durch. Dann schickte sich das himmlische Wesen an, wieder seinen Wagen zu besteigen. Oh Bester der Männer, als dieses Wesen gerade abheben wollte, sprach ich es an: "Wer bist du? Ich sehe, daß du eine himmlische Form hast, doch warum nimmst du dann solch abscheuliche Nahrung zu dir? Oh du von den Unsterblichen Verehrter, Wesen wie du sollten nicht solche Mahlzeit einnehmen. Oh Sanfter, mich verzehrt die Neugier, ich möchte alles darüber hören. Dein Leben aufgrund toter Körper scheint mir nicht angemessen zu sein." Oh König, neugierig und geradewegs fragte ich ihn diese Dinge. Und der Himmlische erzählte mir alles."


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter